2004 - Kroatien - Slowenien - Montenegro
Montenegro
3. Tag / 20.8.04
Gut ausgeschlafen ging die Fahrt weiter. Der "point of return" war noch nicht erreicht - wir liessen Dubrovnik rechts liegen. In Cavtat parkten wir das Leomobil auf einem bewachten PP im Hafen und per Zeirad besichtigten wir das touristische Städtchen. Sehr schön gelegen! Das Meer kräuselt sich dem feinen Kieselstrand entgegen, als ob es nie jemandem was zuleide tun könnte, sanft, spielerisch. In dieser Umgebung würde sich gut leben lassen! Doch zu vieles ist am Strand dicht gedrängt, bei einem schönen Espresso beschlossen wir die Weiterfahrt - zumal auch bei der Information des Ortes kein Campingplatz auszumachen war.
Der Flughafen von Dubrovnik - auf einem Hochplateau gelegen - war schnell passiert, das Gebiet wurde sehr ländlich, fast vergessene Dörfer! Und ehe wir uns versahen, befanden wir uns an der Grenze zu Serbien/Montenegro! "Gruselgeschichten" aus verschiedenen Reiseberichten wurden blitzartig in Erinnerung gerufen! Was nun? Umkehren?
Nein, wir riskierten es! Ausreise aus Kroatien ohne Probleme, dann kurze Zeit hinter einem Laster im Niemandsland, dann der serbische Grenzübergang! Nun gab es kein Zurück mehr. Anhalten musste ich in einer Art "Mulde"; wozu die allerdings gut war, weiss ich bis heute noch nicht, ein paar Meter vor, warten! Endlich wurden wir nach vorne gewunken, das übliche Prozedere mit den Papieren.
"Trinkgeld" - meinerseits ungläubiges Staunen - "what do you like"? und durch den slawischen Slang verstand ich abermals "Trinkgeld" oder so! Das Missverständnis löste sich nach einigem Kopfschütteln - die "Green Card" war gefragt! Na also, wir wollen doch niemandem etwas Böses unterstellen!
Alles o.k. - Stempel in den Pass geknallt, tief durchatmen - Wir waren in Serbien-Montenegro!
Aufgrund der vielen negativen Reiseberichte, die eher von einer Reise hierhin abrieten, waren wir natürlich nicht gut vorbereitet. Gemächlich fuhren wir bis Herceg Novi, um uns auf einem grossen Platz erst einmal dem Kartenstudium hinzugeben.
Offensichtlich wollte uns dieses Land nicht - kaum hatten wir die Landeskarte entfaltet, wurden wir von einem Armeeoffizier verjagt! Die Gesten waren zu eindeutig - wir hatten auf einem Vorplatz einer Kaserne geparkt! Spione?
Irgendwo rechts hinunter in die Stadt! Mal schauen wo wir sind. Da könnte ich gut anhalten und mal schnell Geld wechseln gehen. Voller Hoffnung streckte ich dem Banker € 50.- hin! Change please! Ganz entgeistert wurde ich angeschaut! Ach ich "Esel" - hier gibt's ja nichts zu wechseln, die führen den € schon als Landeswährung, obwohl sie noch Meilensteine von der Europäischen Union entfernt sind! Wieder hinauf durch die engen, steilen Gassen zur Hauptstrasse!
Bei der Meerenge von Zelenika liessen wir die Fähre rechts liegen, und folgten der Strasse um die Buchten! Zuerst die Tobla-, dann die Tivat- und Risan- und schliesslich die Kotorbucht. Hin und wieder kreuzt uns ein anderes Auto, sonst nichts als - rechts das Meer und linkerhand die steil abfallenden Gebirgszüge. Hin und wieder ein an die Bergflanken geklatschtes Dörfchen, einwenig Hundegebell und im Wasser ein paar spielende Kinder! Schier endlos zog sich der Weg dahin, immer wieder malerische Ausblicke aufs das Meer, die Dörfer allesamt "fast weltbekannte" Ferienorte!
Bei Kotor passierten wir einen stockdunklen Tunnel (grauslich) - den Flughafen von Tivat liessen wir rechts liegen. Verlockend tönten die Ortsnamen Sveti Nikola und Sveti Stefan, beide sehr schön am Meer gelegen. Sveti Stefan ist seit 1960 eine Hotelinsel. Dorthin gelangt man eigentlich nur als Hotelgast oder zur Besichtigung gegen Eintrittsgebühr. Und wenn bereits eine solch prominente Gästeschar wie Sophia Loren, Sylvester Stallone und Claudia Schieffer die Insel schon besucht hatten - weshalb wir nicht? Zumal wir in einem Reiseführer den Camping-Platz "Crvena Glavicaln", in einem Olivenhain 50 m vom Meer entfernt ausgemacht hatten! Dazu ein 800 m langer Sandstrand an beiden Seiten des zum Hotel führenden Damms. "Herz - was willst du mehr"? Drum nix wie hin!
Sveti Stefan
Tatsächlich, die Bucht war einmalig schön, das Hotel sensationell gelegen, die Strassenauffahrt zum Städtchen ziemlich überdimensioniert, aber elegant geschwungen, so präsentierte sich Sveti Stefan.
Doch wo liegt bei all der Pracht der beschriebene Camping-Platz?
Bei der Abfahrt hinunter ins Städtchen hockten zwei Polizisten, ob der Hitze zwar leicht dösend, unter einem schattenspendenden Sonnenschirm. Die sind sicher ortskundig!
Doch die Geste ist eindeutig - "kann nix verstahn", eine Erinnerung an Dick und Doof kam auf, die Beiden wenig hilfreich für uns, und weiter ging's bergab. Noch in keinem Ort hatte ich zuvor so viele Polizisten gesehen. Hier muss es wirklich viele Promis haben.
Bei einem Parkplatzwächter fragten wir nochmals. Doch niemand wollte etwas von einem Campingplatz wissen! Wir wendeten in dem steilen, engen Strässchen und fuhren zurück. Schliesslich landen wir in Becící in einem kleinen familär geführten Autokamp.
2004 Cavtat - Leomobil wartet geduldig
Aufbruch: | 18.08.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 04.09.2004 |
Montenegro
Kroatien