Laecheln inklusive
Offenes Wohnen
In der Nacht bin ich in SoengSang angekommen, konnte mir also von der Umgebung noch kein richtiges Bild machen.
Meine Gastmutter NaNong (auch Nira, Nong etc) fuehrt ein Brautmodengeschaeft direkt an der Hauptstrasse in SoengSang Uptown. Von Schlichtheit haben die Modemacher hier aber noch nichts gehoert. Die Kleider in ihrem Laden sind ueberladen mit goldenen und bunten Glitzersteinchen, viele sind komplett rosa und erinnern wohl eher an ein rosa Knallbonbon.
Bei meiner Ankunft kam mir meine Gastmutter mit offenen Armen entgegen. Sie machte auch gleich einen sympathischen Eindruck, viel offener und weniger verklemmt als meine beiden maennlichen Begleiter. Obwohl man ja sagen muss, dass ihr fast jeder freundlich scheint und stets ein Laecheln aufgesetzt hat. In thailand ist das Laecheln eben inklusive.
Nur eine Sache verwundert mich und zeigt mir, dass die gute Laune manchmal wohl bloss vorgetaeuscht wird: Thailaender koennen in sekundenschnelle von Laecheln auf ernste Miene umschalten. Und wenn sie mal schlecht gelaunt drein schauen, dann aber richtig. Weltuntergang laesst gruessen. Vielleicht ist das aber auch ganz normal und man ist es einfach nicht mehr gewoehnt in traurige oder ernste Gesichter zu blicken.
Aber zurueck zu meiner Gstmutter. Ich wohne mit ihr ganz allein in einem der Haeuser, die Wohnung und Geschaeft in einem sind. Sprich, wenn wir zum Abend essen habe ich direkten Blick auf all die rosa Stoffbatzen. Das nennt man wohl offenes Wohnen. Mein Zimmer ist in der oberen Etage, leider auf der Sonnenseite und ohne Klimaanlage. Was soviel heisst, als dass es im Laufe des Tages unertraeglich heiss mir wird. Aber ich habe endlich ein grosses Bett, wie ich es mir schon immer gewuenscht hab, kann alle Viere von mir strecken, und hab ein eigenes Badezimmer. Meine Gastmutter hat auch Internet und Fernseher. Also alles kein Problem in Sachen Kommunikation mit der Aussenwelt.
Aufbruch: | 13.08.2008 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | April 2009 |
Laos