Andalusien - Oktober 2008
Ronda - Die Spröde: Tag 3: Sierra de Grazalema
Am 3.Tag wollen wir uns die Sierra de Grazalema ansehen, südwestlich von Ronda gelegen.
Das erste Ziel soll die Cueva de la Pileta bei Benaoján sein, eine Höhle mit prähistorischen Felszeichnungen. Die Fahrt dahin dauert nicht lange und wir lassen unser Auto am Parkplatz stehen. Danach noch den steilen Pfad zum Höhleneingang rauf... Ziemlich ausser Puste hören wir dann, daß die letzte Führung eben begonnen hat und die nächste erst in 1-1,5 Stunden sein soll!
Es war arschkalt, auch deshalb wollten wir unsere wertvolle Zeit nicht mit Warten verplempern, also wieder abgestiegen und rein ins Auto - die Cueva muss wohl ohne uns auskommen!
Wir legen unseren nächsten Stop dann in Cortes de la Frontera ein. (Ich glaube, das war der Ort, wo am Vortag das "Käsefest" war. Die hatten also eine gute Ausrede warum am späten Vormittag noch tote Hose war.)
Was hat das Bergdorf Cortes zu bieten? Eine Stierkampfarena und gratis Erfrischung (siehe Foto)! Dazu noch nette Keramiken an jeder Strassenecke, scheinbar mit geschichtlichen Erläuterungen aber für eine vollständige Übersetzung reicht mein Wirtshausbierbestellspanisch nicht aus...
Im Gegensatz zu den gestrigen Olivenplantagen sind es heute die Korkeichenwälder, die die Landschaft prägen. Wir sehen die Bäume in Natura zum ersten Mal. Erstaunlich, wie sich die Rinde alle 10 Jahre regeneriert um dann erneut "geerntet" zu werden!
Wir geniessen die Fahrt über die schmalen Bergstrassen, gesäumt von Korkeichen. Dann und wann wird der Blick auf eines jener berühmten weissen Bergdörfer freigegeben, die sich malerisch an die Berghänge schmiegen.
Man verzeihe mir, daß ich nicht mehr weiß um welches Dorf es sich handelt. Es liegt auf alle Fälle zwischen Cortes de la Fta. und Ubrique.
In Ubrique machen wir wieder Halt, einer der grösseren Orte auf der Route der weissen Dörfer.
Auf der Hauptstrasse werden links und rechts in (fast) allen Geschäften Lederwaren angeboten. Touristen sind kaum zu sehen, wir fragen uns ob jede Ubriquerin 10 Handtaschen braucht?
Im Supermarkt kommen wir auf unsere Kosten, wir kaufen für unsere Mittagsjause Brot, Schinken und Manchego-Käse. Von den eingelegten Wachteln und Rebhühnern nehmen wir mangels Dosenöffner Abstand (vielleicht auch besser so). Auch die - für unsere Verhältnisse - zu Spottpreisen angebotenen Fische und Meeresfrüchte müssen wir im Markt lassen.
Wir essen am Aussichtspunkt La Manga, es ist recht kühl so hoch oben, auch weil das Wetter erstmals nicht optimal ist.
Deshalb steuern wir nach der kurzen Pause rasch das letzte Ziel des Tages an: Setenil, einige Kilometer nördlich von Ronda.
Wir zweigen bei Montecorte von der Hauptstrasse ab, eine Schafherde hält uns kurz auf, doch die Anfahrt ist für sich ein Erlebnis!
Die Ortschaft ganz im Hintergrund dürfte übrigens Olvera sein.
Bald darauf erreichen wir Setenil, ein aussergewöhnliches Dorf.
Aber seht selbst:
Am Abend erreichen uns doch noch ein paar Sonnenstrahlen, und weil in Benajoán ein Fest angesagt ist wollen wir nochmal vorbeischauen.
In Benaoján sind wir froh, daß unser Partner gute Bremsen hat. Bei der Parkplatzsuche kurven wir ziel- und planlos durch die schmalen, 45% steilen (Minimum!) Gassen. Meine Frau hängt in den Gurten und drückt die Augen zu!
Die Fiesta ist eher nichts für uns und so machen wir uns bald auf die Socken, nochmal nach Ronda zum Abendessen.
Aufbruch: | 05.10.2008 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 15.10.2008 |