Chile - mit dem Fahrrad von Santiago nach Feuerland
Puero Montt und Nationlpark Alerce Andino
Meinen lettzten Bericht hatte ich am Sonnabend den 10.01.2009 geschrieben, kurz bevor ich Valdivia mit dem Fahrrad in Richtung Ruta 5 - der Panamerica - verlassen hatte. Die Erkaeltung steckte mir noch ziemlich in den Knochen und obwohl ich nur leichte Strecke gefahren war, war ich nicht nur koerperlich, sondern auch von der Motivation ziemlich am Boden. Irgendwie habe ich meine gesamte Zeit- und Routenplanung (wenn ich so etwas denn ueberhaupt hatte) infrage gestellt. So habe ich mich denn mit dem Rad nach Paillaco an der Ruta 5 gequaelt und hatte mich schon entschieden, den Lago Llanquihue noerdlich von Puerto Montt auszulassen, sondern einen Bus bis Puerto Montt zu nehmen, um mich dort zwei Tage zu erholen. Allerdings hatte ich nicht einkalkuliert, dass es Wochenende war und die Busse ueberquollen und fuer mich und mein Rad kein Platz zu finden war. Ein chilenischer Zeitgenosse von der Art, die behilflich bis zur Laestigkeit sind, hat mich dann in Paillaco in einer Hospedaje untergebracht. Wahrscheinlich waere ich dort ohne die Unterstuetzung nicht gelandet! Aber inzwischen habe ich diese Art von Herbergen schon wiederholt genutzt - sehr speziell, immer sehr freundlich und mit viel direktem Einblick in das chilenische (Familien-)Leben! Wer hier unterwegs ist, sollte sich nicht scheuen, diese Unterbringungsmoeglichkeit auszuprobieren - nur Ansprueche, ausser auf ein sauberes Bett und gutes Essen, sollte man keine stellen!
Am Sonntag klappte es dann recht schnell mit dem Bus nach Puerto Montt. Diese Stadt, die eigentlich das Tor zum grossen Sueden des Landes ist, gefiel mir ueberhaupt nicht. Aber das ging bisher mit den meisten Staedten hier so. Nur der Markt am Ende des Hafens, war ganz nett und in einem Restaurant landete fuer kleines Geld ein Fisch auf meinem Teller, der in der Schlei kaum ein Wendemoeglichkeit gefunden haette. Ich habe die Stadt denn auch bald wieder Richtung Sueden verlassen und mich einige Kilometer ausserhalb auf einem suendhaft teuren, aber guten Campingplatz fuer zwei Naechte einquartiert. Von hier habe ich dann einen Ausflug - ohne Gepaeck in den nahen Nationalpark Alerce Andino unternommen.
Auf dem Weg in den NP Alerce Andino: Ein kleiner Greifvogel pickt dem maechtigen Bullen die laestigen, riesigen Fliegen vom Fell. So einen Begleiter haette ich auch gut gebrauchen koennen!!! So musste ich die Biester im Minutentakt selbst erschlagen...
Der Nationalpark Alerce Andino wurde eingerichtet, um die letzten gewawaltigen, jahrtausende alten Alerce vor der Abholzung zu schuetzen.
Obwohl diese Tour eigentlich keine richtige Erholtung war, war meine Gesundheit endlich wieder richtig hergestellt, die Kraft war wieder da und auch der Sattel und seine Gegenstueck haben auf dem endlosen Schotter ihren Frieden miteinander gemacht und jetzt gehen auch 10 Stunden ohne grosse Beschwerden (es muss mir keiner sagen, man nicht mit einem funkelnagelneuen Brooks-Sattel, der noch nicht eingefahren(-gesessen) ist, auf Reise geht. Weiss ich selbst!)
Aufbruch: | 29.12.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 10.02.2009 |
Argentinien