Chile - mit dem Fahrrad von Santiago nach Feuerland
Unterwegs auf der Carreterra Austral: Suedwaerts auf der Carreterra Austral
Chaitén habe ich am Donnerstag, den 15.01.2009 verlassen. Mit dem Vulkan Michinmahuida, er fuer die Katastrophe von Chaitén verantwortlich ist, im Ruecken, der noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist und weiter dicke Rauchwolken und Asche ausstoesst.
Die Asche begleitet mich auch noch bestimmt 20 km weit auf der guten Asphaltpiste Richtung Sueden. Aber dann kommt die Carreterra Austral wie man sie sich vorstellt: hunderte Kilometer Schotter durch ueppige Vegatation und herrliche Berglandschaften, vorbei an Seen und Fjorden. Das alles bei Temperaturen, die mir (wohl als einzigem Radfahrer hier in der Gegend) mit 10 - 20 Grad sehr entgegen kommen. Und dafuer, dass es sich um eine der regenreichsten Regionen Chiles handelt, ist das Wetter gut. Das Fahren bringt so richtig Spass!
Inzwsichen bin ich ca. 550 Kilometer, davon etwa 400 km Schotter, auf der Carreterra Austral unterwegs und habe Coyhaique erreicht, der einzigen groesseren Stadt hier in der Gegend und in der Naehe der Grenze nach Argentinien. Diese Strecke und ca. 7500 Hoehenmeter habe ich innerhalb von sechs Tage (einschliesslich Faehre) zurueckgelegt - man sieht es geht mir gut!
Allerdings war die Fahrt nicht immer das reine Vergnuegen, denn schlimmer als die unbefestigte Strasse sind die Baustellen. Auf zwei Abschnitten wird zz. kraeftig an der Strasse herumgebastelt - jeweils auf ca. 30 km Laenge. Und diese Abschnitte gingen extrem in die Arme und Beine.
Erst muss es wohl schlechter werden, bevor es besser wird. Auf dem Foto André, ein junger Brasilianer aus Sao Paulo, mit dem ich drei Tage zusammen gefahren bin. Immerhin hat man uns immer durchgelassen, auch wenn die Strasse mal gesperrt war.
Fuer mich ist heute, wir haben Montag, den 19.01.2009, Ruhetag in Coyhaique, angesagt. Ich nutze die gute Infrastruktur der Stadt, habe mich mit Geld und einem Ticket fuer die Fahrt ueber den Lago General Carrera (auf der argentinischen Seite Lago Buenos Aires)versorgt und werde morgen weiterfahren. Weil ich mich momentan sehr gut fuehle, habe ich den Gedanken ueber Bord geworfen, mit dem Bus 20 Stunden nach Puerto Natales zu fahren. Noch bleiben mir drei Wochen und das muesste reichen, um auf eigenem Reifen Punta Arenas zu erreichen. Dass heisst jetzt allerdings ca. eine Woche durch die Pampa. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Wind mitspielt und aus Nordwest weht. Der Wind ist bei allen Radfahrern, die in Argentinien waren Thema Nr. 1 - gegen ihn geht nichts! Also drueckt mir die Daumen, dass er mich durch die Steppe schiebt.
Man sollte Gegenden, in denen die Flechten so ueppig gedeihen eigentlich meiden: viel zu viel Regen! Aber bisher hatte ich Glueck, meistens hat es nur nachts geregnet.
Aufbruch: | 29.12.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 10.02.2009 |
Argentinien