Australien, Neuseeland und Fiji
Das Outback - Port Augusta bis Banka Banka
Soooo ihr Lieben zuhause,
nun war es endlich soweit und wir machten uns auf in die ewigen Weiten des australischen Outbacks.
Unter Outback versteht man hier uebrigens die nur sehr spaerlich bis gar nicht bewohnten Gebiete im Zentrum, was flaechenmaessig auf etwa 70% des Kontinents zutrifft und meistens Wueste oder eine Art Steppe ist. Meist sind es flache Ebenen, es gibt aber auch einige Fels- und Gebirgsformationen die queer beet verstreut sind.
Das beste am Outback ist die ewige Leere und die wahnsinnig weiten Abstaende zwischen den einzelnen kleinen Orten und Tankstellen. 100, 200 km sind hier wirklich nichts! Deshalb ist es hier sehr sehr wichtig immer ausreichend Proviant wie Wasser und Lebensmittel sowie genuegend Sprit im Tank und einen vollen Zusatztank zu haben. Nicht nur wegen den grossen Distanzen, sondern vor allem fuer den Fall, dass man mitten im Nirgendwo mit dem Auto stehen bleibt und eventuell ein paar Tage in der Wueste "rumhaengen" und auf Hilfe warten muss.
Es gibt unterschiedliche Moeglichkeiten das Outback vom Sueden her in den Norden zu durchqueeren. Die sicherste Art ist es immer auf dem Stuart Highway (einzig durchgehende geteerte Hauptstrasse) zu bleiben, der von ganz unten (Port Augusta) bis hoch in den Norden nach Darwin geht.
Dieser Highway ist am Tag relativ stark befahren (alle 10 bis 30 Minuten kommt mal ein Auto) und man hat maximal ca. 300 km bis zum naechsten Ort/Tankstelle.
Wir hatten uns aber fuer das Abendteuer entschieden... Mit unserem Landcruiser (Vierradantrieb) sind wir teilweise querfeldein auch ueber sehr schroffe und kaum befahrene "Strassen" gefahren und haben so eigentlich das echte Outback erlebt, ueber was wir im Nachhinein wirklich froh sind! Nur die Strecke von Alice Springs (die einzig grosse Stadt genau in der Mitte Australiens) bis Katherine sind wir auf dem Stuart Highway geblieben, weil wir da erstmal genug von der Wackelei auf Offroad-Strassen hatten.
Es ist uns z.B. auf dem Mereenie-Loop (mit Abstand die haerteste und unebenste Offroad-Reise die wir hatten)
etwa 60 km vor Alice Springs eine Feder gebrochen, die natuerlich ausgewechselt werden musste.
Das war dann wohl doch zu viel fuer unseren "Ozzy Cruiser".
Unsere Route ist genaugenommen wie folgt verlaufen:
Von Port Augusta (die letzte groessere Stadt vor dem Outback, wo wir nochmal unsere Essens- und Wasservorraete auffuellen mussten!) ging es in den National Park "Flinders Range". Dieser ist eine Art riesiger Gebirgskamm mit recht schoenen und ungewoehnlichen Formationen und mit noch relativ viel Vegetation. Wir hatten hier schon ordentlichen Offroad-Spass und konnten viele Aussichtspunkte anfahren, die wirklich schoene Ausblicke auf das Gebirge boten. Hier hatten wir auch den ersten Kontakt mit wilden Kaengaruhs, die absolut keine Angst vor Menschen hatten und sich sogar mit lecker Muesli fuetern liessen. Daisy bekam uebrigens erstmal einen halben Herzinfarkt als die zwei Kaengaruhs im Dunkeln ploetzlich hinter uns standen und uns mit ihren grossen suessen Augen ansahen. Hat sich dann aber doch mal getraut diese auch zu fuettern.
Von den Flinders Range ging es dann schnurstracks weiter in den Norden auf den beruehmten, sogenannten Oodnadatta-Track. Ein Muss fuer alle 4WD- (Vierradantrieb) Begeisterte, die das echte Outback (nicht nur geteerte Strasse und Road-Haueser) und zudem auch noch ein gutes Stueck australische Vergangenheit erleben wollen. Eine ewig!!! lange ungeteerte Strecke, die je nach Wetterverhaeltnissen halbwegs normal befahrbar bis hin zu katastrophal ist. Wir hatten jedoch Glueck und die Strassen waren trocken und relativ gut passierbar. Wir uebernachteten einmal sogar ganz alleine an einer Quelle, wo wir uns Lagerfeuer machten und dann die Dingos (australische Wildhunde) heulen hoerten. Das war schon ein bisschen gruselig...aber Andy ist gleich mit der brennenden Fackel hinterher
Nachdem wir noch zum groessten Salzsee Lake Eyre abgefahren waren, und hier leider bemerkten, dass der See doch noch ausgetrocknet war und wir nur ueber das Salz laufen konnten, fuhren wir nach der Mitte, William Creek, ab nach Coober Pedy, in die Opal-Stadt Australiens, wo die Bewohner fast alle unter der Erde, in den ausgedienten Opal-Minen wohnen, da man es dort gut bei ganzjaehrigen 24 Grad aushalten kann. Wir schliefen uebernacht in einem Untergrund-Campingplatz, das war eine wirklich einmalige Erfahrung!
Nach Cooper Pedy ging es weiter kurz nochmal ueber den Oodnadatta in die Breakaways, erodierendes Sandgestein in den verschiedensten Farben und Formen. Hier in der Gegend wurden auch viele Filme gedreht, die entweder Mondlandschaften beduerfen oder es so aussehen soll, als haette gerade ein Nuklear-Unfall stattgefunden (z.B. Mad Max, Red Planet). Hier ist wirklich meilenweit nichts ausser Sand. Danach ging es das erste Mal fuer uns auf den geteerten Stuart-Highway, vermutlich die langweiligste Strasse der Welt! Es geht 2.000km geradeaus, nur die Gegend wechselt sich mal alle paar 100km.
Eine willkommene Abwechslung zu dem Fahren war dann erstmal der Stop beim Uluru, der bekannte rote grosse Stein im Herz von Australien. Hier mussten wir ganz frueh aufstehen, da wir erst den Sonnenaufgang beim Uluru anschauen wollten, dann den Basewalk (10km) um den ganzen Felsen herum machten, und dann nach dem Lunch uns noch bei den Olga's den Wind Valley Walk (7,9km) gaben, um uns dann zum Abschluss den Sonnenuntergang dort anzuschauen. Das war ein Tag!!!
Am naechsten ging es dann weiter zum Kings Canyon, einer riesigen Fels-Schlucht mit tollem Ausblick ins weite Tal und einer eigenen Biosphaere, die sich im Inneren der Schlucht entwickelt hat. Wir machten dort den Rim-Walk, der wirklich sehr abwechslungsreich war und man fantastische Ausblicke hatte.
Dann kam der Mereelie-Loop, unsere schlimmste Offroad-Strasse bisher. Fast 300km Schotterstrasse, dass man nicht mal Musik anhoeren konnte, was echt langweilig und anstrengend wird! Hier ging uns dann auch die Feder vom Auto zu Bruch, gottseidank waren wir nicht mehr weit von der Stadt Alice Springs entfernt, wo wir alles wieder gut herrichten konnten.
Alice Springs ist von den MacDonall Ranges umgeben, die wir ebenfalls ansahen, wir konnten am Ende gar keine Steine, Felsen und Schluchten mehr sehen!
Alice Springs war dann das erste Mal wieder Zivilisation, tut auch gut! Hier konnten wir wieder unsere Vorraete auffuellen und Kraft tanken. Wir entschlossen uns nach wenigen Tagen weiterzufahren. Alice Springs ist zwar an sich eine sehr schoene Stadt, da hier aber sehr viele, aus den Kommunen verstossene und betrunkene Aboriginis auf den Strassen rumlungern, und Aerger machen, fuehlt man sich nicht so wohl. Man soll gar nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit auf die Strasse gehen!
Das war nix fuer uns...
Auf unserem "Lieblings-Stuart-Highway" gings weiter...
Wir machten kurz noch einen Stop bei den Devils Marbles, einer wirklich sehr ungewoehnlichen Felsformation, die aus lauter riesigen runden Steinen besteht. Nach wiedermal 600km reinem Fahren weiter in den Norden, verbrachten wir die Nacht auf einer ehemals riesigen Rinderstation, die aber jetzt nur noch einige Tiere und einen Campingplatz bietet. Hier wars zum Abschluss des Outback nochmal richtig urig...wir sassen am Lagerfeuer und tranken Bier, was halt richtige Cowboys bzw. "Jackaroos" wie es hier heisst, am Abend so machen
Fazit: Nach etwa 5000km Outback und einen Sprung vom 35. in den 15. Laengengrad, waren wir erstmal gesaetigt von Stein und trockener Wueste und freuten uns auf den tropischen Norden von Australien... siehe naechstes Kapitel.
Naechtlicher Besuch von den Kaengaruhs...
sie haben uns sogar aus der Hand gefressen (gab natuerlich nur gesundes -Muesli
- Der "Eingang" des Oodnadatta Tracks -
Solche Schilder sind ueberall da, wo es in die abgelegenen Offroad-Strecken geht, man sollte auch vorher schon immer bei Informationszentren nachfragen, ob die Strassen ueberhaupt offen sind - Ganz Wichtig!
- Der Skulpturen-Park zu Beginn des Oodnadatta Tracks -
Hier hat sich ein Kuenstler mit Flugzeugen und allem moeglichen Fundskram ausgelassen!
Ja ja, die Fliegennetze waren Gold wert!
Es gibt sobald man in die trockenen Gebiete faehrt Millionen von Fliegen, die an dir kleben, wie an einer Kuh...aetzend!
Eine Fata Morgana? Sobald das Wasser fliesst (Wie diese Quelle hier), entstehen wirklich Oasen mitten in der Wueste - faszinierend!
...ja, hier steht manches schon etwas laenger rum...
oder es hat sich einfach nicht gelohnt, das Auto aus der Wueste holen zu lassen (viele Autos liegen einfach verlassen im Strassengraben)
- Lake Eyre -
Der groesste Salzsee (meistens trocken), und auch der tiefste Punkt Australiens.
Man sagte uns, es sollte Wasser drinnen sein...war aber dann leider doch nicht!
Der See hat sich die letzten 150 Jahre erst 3x gefuellt!
- William Creek -
Ein uriges Pub in der Mitte des Oodnadatta Tracks
Alle Touristen lassen irgendwas da, was dann aufgehaengt wird (Unterhosen, BH's, Visitenkarten)...haben natuerlich die Tradition nicht gebrochen
- Ein Fundstueck aus der Wueste -
Der hintere Teil einer Satellitenrakete, die ueber der Wueste abgeworfen wurde
- Der Dog-Fence -
Ein 9000km langer Zaun von Queensland bis Western Australia, der die Dingos (Wildhunde) von den Kuehen und Schafen fern haelt
...hier lebt alles im Untergrund, in alten stillgelegten Opal-Minen.
Hier herscht das ganze Jahr konstante 24 Grad in den Wohnungen, so macht den Leuten hier die Hitze der Wueste ohne Klimaanlage nichts aus!
Ganz Coober Pedy besteht aus Sandhaeufen - noch heute werden hier fast 80% der weltweiten Opale ausgegraben!
...in den "Breakaways" bei Coober Pedy.
Hier leutchten die Berge von Ocher-Gelb bis Dunkel-Braun in allen moeglichen Variationen.
- Uluru, ehemals Ayers Rock -
(07:00 Uhr)
Uluru bedeutet "grosser Stein" in der Sprache der Aboriginis, er ist fuer sie heilig und man wird gebeten ihn nicht zu besteigen!
Wir haben hier den Sonnenaufgang mit all seinen spektakulaeren Farben angeschaut (die fast minuetlich wechseln).
Felsmalereien der Aboriginis am Uluru
- hier haben sie sich frueher immer Geschichten erzaehlt und dazu gemalt -
...hier sind die Cousinen vom Uluru
- Kata Tjuta, ehemals die Olga's -
Kata Tjuta bedeutet soviel wie 'viele Koepfe', insgesamt sind es 36 rundliche Felsformationen, bei denen wir den Sonnenuntergang beobachtet haben (was nicht weniger spektakulaer ist, als beim Uluru!)
Der rote Sand vom Red-Center Australiens...wisst ihr warum er so leuchtend rot ist???
Australiens Erde ist sehr eisenhaltig und durch den Regen ist der Sand einfach oxidiert...also gerostet!
- Ocher-Farben Kalksteine -
Das gemahlene Pulver wird sowohl von den Aboriginis gebraucht (wie Daisy hier mit der Gesichtsbemalung demonstriert) wie auch mit anderen Staemmen gehandelt.
Der Standley - Chasm in den MacDonall Ranges, eigentlich die beruehmteste Schlucht hier. Sie wird Mittags vom Sonnenlicht durchflutet.
Der Schrottplatz in Alice Springs - hier brauchten wir neue Federn!
Springs in Alice Sprins, lustig oder???!
Hier bei den Devils Marbels (Teufels-Murmeln). Mitten in der Wueste liegen ploetzlich rundliche Steine rum die teilweise enorme Ausmasse haben. Die mussen vom Teufel hingelegt worden sein...
Unser Donkey in Banka Banka. Eine ehemalige Rinderstation und nun ein Campingplatz mit einigen restlichen Tieren.
Aufbruch: | 09.12.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 04.09.2009 |
Neuseeland
Fidschi