Road Trip durch Australien
2. Etappe Brisbane nach Cairns: Erster Job – Jandowae
Wir fuhren für diesen Job zwar nur ca. 350km gen Westen aber man fühlte sich gleich wie "in the middle of nowhere", d.h. absolutes Outback. Schon auf dem Hinweg wurde uns klar, dass wir auf dem Weg zu den absoluten Rednecks waren.
Die Übernachtung in einem Caravan Park wurde bereits vom Jobvermittler organisiert. Neben uns trafen noch 8 Engländer (6 Kerle, 2 Lesben) ein. Wir hatten zwar bisher keinen guten Eindruck von Engländern bekommen, aber diese waren mal voll in Ordnung - wir haben eigentlich die ganzen Tage (auch bei der Arbeit) nur mit Lachen verbracht - meistens über Geschichten diverser Alkoholunfälle. Überhaupt bestätigte sich mal wieder, dass Alkohol in England ganz hoch im Kurs steht, denn die Jungs haben ihr ganzen Geld eigentlich immer in Alkohol aufgerechnet - die Kerle und Weiber haben sich eigentlich den ganzen Tag (neben den lustigen Geschichten) über die momentane Abwesenheit von Geld aufgeregt, waren aber jeden Tag nach der Arbeit im BottleShop und haben für Nachschub gesorgt. Die beiden Mädels haben an einem Abend im Rahmen von 2,5 Stunden mal schnell ne Flasche Jim Beam verbichtet (unter Verwendung nur einer 1,25l Flasche Cola zum Mischen - Hut ab!!!).
Leider ging es nicht nur lustig zu, denn wir alle waren ja eigentlich zum Arbeiten hier und das Schlimmste an jedem Tag waren die Nächte, denn es waren teilweise -4°C (tagsüber teilweise +26°C) - nicht die angenehmsten Temperaturen zum Schlafen in Zelt und Auto  da braucht`s eigentlich schon `nen Schlafsack ala "Reinhold Messner Mt. Everest Tour".
Die Arbeit selbst hat dann leider nicht 10 Tage, sondern nur 6 Tage gedauert. Die Ursache war, dass 4 der Engländer nicht "auf Arbeit", sondern eher "auf der Flucht" waren, d.h. die sind wie die Blöden durch die verschiedenen Weinreihen gehetzt (obwohl sie wussten, dass die Bezahlung nach Stunden und nicht nach Menge erfolgt). Dafür haben sie sich dann tüchtig beschwert als es hieß, die Arbeit sei bereits nach der Hälfte der Zeit zu Ende. Der eigentliche Hammer ist aber, dass diese 4 Jungs und die beiden Mädels letztlich die Arbeit vor Ablauf der bereits verkürzten Zeit noch hingeschmissen haben, da das Wetter einfach zu schön war um den Tag mit Arbeit zu verschwenden und die Leber außerdem nach Nahrung verlangte. So haben letztlich nur Tina und ich und zwei weitere männliche Engländer den Job vollendet.
Die Arbeit selbst ging ganz schön auf die Knochen. Die ersten beiden Tage wurden damit verbracht die alten Äste der Weinpflanze unterhalb des dritten Knotenpunktes abzuschneiden. Da die Äste oftmals daumendick waren, hat man am Ende des Tages kaum noch die Hand zur Faust ballen können. Die nächsten beiden Tage wurden damit verbracht die abgetrennten Äste aus den über den Pflanzen gespannten Drähten zu ziehen. Und die letzten zweieinhalb Tage wurden die Hauptäste anderer Reihen kunstvoll um die Drähte geflochten, was deutlich am meisten Zeit in Anspruch nahm.
Rocky das Winery-Maskottchen...ein Langhaar-Jack-Russell-Terrier, der die Eigenarten seiner Rasse perfekt verkörperter - den ganzen Tag wie auf Extasy
Aufbruch: | 25.05.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | März 2010 |