Road Trip durch Australien
2. Etappe Brisbane nach Cairns: Zurück in Hervey Bay
Nach 6 Tagen Outback Erfahrung und Farmarbeit inklusive kleinen Verletzungen, eisiger Kälte und natürlich mit einer Feldmaus im Auto, sind wir nach ca. 350km wieder in der Zivilisation angekommen. Hervey Bay heißt der Ort, an dem wir uns nun die nächsten Wochen aufhalten werden. Denn, wie schon erwähnt, haben wir hier einen Job in einem Hostel gefunden, den wir uns vor unserem Abstecher ins Outback schon gesichert haben.
Das Hostel gehört zu einer großen Hostel Kette hier in Australien - YHA (aber wer hat`s eigentlich erfunden - nein, nicht die Schweizer, sondern die Deutschen). Da wir ja eine Woche eher als erwartet zurück waren und die anderen Backpacker, deren Arbeit wir dann übernehmen sollten, noch da waren, hieß es für uns in der ersten Woche: "Ab ins Housekeeping". Das hieß für uns also PUTZEN. Die Zimmer, Küchen, Bäder und natürlich nicht zu vergessen die Toiletten. Nach dem wir dann gesehen haben, wie die hier putzen, ist es uns schon etwas vergangen. Der Gedanke hier zu wohnen! Also ist mit dem Deutschen Standard nicht zu vergleichen. Man will zwar auch in manch deutschen Resorts oder Ähnlichem nicht wissen, wie oder was überhaupt sauber gemacht wird, aber mmmhhhhh.....Naja, also musste auch Philipp sich die Gummihandschuhe anziehen und los ging es mit Staubsauger und Co. Nach paar Tagen hat es ihm auch etwas Spaß gemacht (so glaube ich es jedenfalls ) und ich wusste bis dahin gar nicht, dass mein Freund überhaupt so was kann. Aber es ist gut zu wissen, denn ich freu mich schon jetzt auf unsere Rückkehr...denn dann schauen wir mal, ob das Zuhause auch alles so gut weitergeht. Ach und Betten kann er auch recht gut beziehen!!!! Der Gedanke wird immer schöner ! Aber man hat in der Zeit auch immer mal ein paar skurrile Lebensgewohnheiten von manchen Backpackern kennen gelernt.
Nach einer Woche, endlosem Toilettenputzen, Bettenbeziehen und all dem, konnten wir dann in der anderen Woche endlich die Hauptarbeit, die mit uns vereinbart wurde, beginnen. Wir wurden von den beiden englischen Backpackern in die Kunst der Großküche, des Busfahrens und all den Dingen, die wir von nun an machen sollten, eingeweiht und angelernt (auch ab und zu von der Chefin persönlich). All zu hart ist es nicht. Außer für denjenigen, der um 6Uhr morgens den "Morning-Run" Bus fahren muss. Der sollte nämlich gegen 5.30Uhr aufstehen....und wär hätte es anders gedacht, dass bin natürlich ich - an jedem Tag ausnahmslos! Aber ich mach es gern, ist echt Ok.
Sonst sind unsere Aufgaben eigentlich noch Frühstück vorbereiten, Abendessen ausgeben, Essen mehrmals die Woche frisch kochen, ...
...ab und zu mal an der Bar aushelfen und natürlich den Shuttle Bus fahren.
Diese Aufgabe nimmt eigentlich den ganzen Tag ein. Weil fast alle 2 Stunden ein neuer Bus mit Backpackern ankommt und die natürlich hier in das Hostel gebracht werden müssen. Also kurzgesagt: 10 Minuten hin fahren und Gäste ausladen, 30 Minuten warten (oft auch länger, da die Busse Verspätung haben), neuankommende Gäste einladen, 10 Minuten wieder zurückfahren - Fertig! Ja, sehr anstrengend und genau die richtige Aufgabe für Philipp. Deswegen fahre ich auch meistens nur die frühen Touren, mache dann Frühstück und ab Mittag bis Abend fährt Philipp. Tagsüber koch ich meistens und abends übernehmen wir beide die Essensausgabe. So sieht mittlerweile unser Tagesablauf aus. Und man hat eigentlich immer dazwischen mal Zeit um sich an den Pool zu legen, ...
...Joggen zu gehen (nur ich) oder auch mal Tennis zu spielen. Von daher ist es schon echt sehr smooth.
Manchmal fallen Chefchen dann auch lustige Zwischenaufgaben ein, wie den Bus zu putzen.
Und wenn man dann auch mal einen ganzen Tag frei hat, geht man einen Strandspaziergang machen oder bei ganz schönem Wetter Sonnenbaden am Beach. So verbringen wir nun hier unsere Wochen!!!
An manchen Wochenenden gibt es hier auch immer mal so tolle Volksfeste, auf denen sich Philipp dann so richtig wohlfühlt.... wie auf diesen mit einer Ausstellung an "richtigen Aussie-Trucks". Die deutschen LKW's sind dagegen Spielzeug.
Naja, wir arbeiten hier für Unterkunft, Essen und bekommen aber noch ein paar Dollars cash auf die Hand. Das ist echt ganz gut. So können wir uns in der Zeit hier ein paar Dollars für die nächste größere Strecke ansparen und werden vielleicht erst an der Westküste dann wieder Arbeiten.
Von der Unterkunft sind wir auch etwas aufgestiegen. Die ersten Tage noch im ADAM verbracht...
...und dann sind wir für ca. 2 Wochen in eine Unterkuft, wo auch die Backpacker wohnen eingezogen. War zwar nur ein Zimmer für uns allein. Bad und Küche mussten wir uns mit Backpackern (die jeden Tag gewechselt haben) teilen. War aber auch OK. Außer das Bett war der Hass...total durchgelegene Matratzen...
Nachdem die Zeit für die anderen arbeitenden Backpackern um war...konnten wir dann in die eigentliche Unterkunft ziehen. Diese ist eigentlich auch immer für die Arbeiter vorgesehen. Das wird auch der Grund sein, warum da noch NIE jemand geputzt hatte. Ich glaube, ich war die erste. Ich habe einen ganzen Tag damit verbracht, den Müllhaufen von Wohnung irgendwie wohnhaft zu gestalten.
Riesen Küche, aber ohne Herd. Man sieht, dass die Kueche zu einem Teil in die Wand eingebaut wurde (ganz Rechts)...den Rest davon findet man im Bad
So wird auf "Australisch" der Abwasserschlauch fuer die Waschmaschiene befestigt! Warum machen wir es immer so kompliziert!
Das ist sie nun unsere Bleibe für die nächsten Wochen. Das riesen Problem an dieser Unterkunft ist, dass die Toilette außerhalb ist und deswegen unzumutbar. Die habe ich auch großzügig beim Putzen ausgelassen. Das ging dann echt nicht. iiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhhhh.....................
Also bleibt uns nix anderes übrig, als die Toiletten zu nutzen, die auch für die anderen Backpacker zugänglich sind. Auch manchmal mitten in der Nacht heißt es 200 Meter laufen!!!
Und bis vor Kurzem dachten wir das wäre alles,aber uns bleibt halt nix erspart.....wir haben mal wieder kleine Haustiere. Und das jetzt jede Nacht.
Dieses Problem macht uns mehr zu schaffen, als die Toilette. Das sind wie Schlangen mit 4 Beinen. iiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
Also mussten wir uns da auch was einfallen lassen, um überhaupt schlafen zu können. Also mussten wir uns da auch was einfallen lassen, um überhaupt schlafen zu können. Da kam mir doch der geniale Einfall ein Moskito-Netz zu kaufen...
Ihr denkt bestimmt wir sind die übelsten Weicheier, aber so lässt es sich einigermaßen aushalten.
Naja, nun mal wieder zu den Vorteilen der Arbeit hier. Wir haben zum Glück eine eigene Waschmaschine und müssen somit auch nix dafür bezahlen. Und Zutaten für unser Essen nehmen wir auch reichlich in unseren Besitz.
Und dadurch, dass das Hostel auch die ganzen Touren für Fraser Island anbietet, hoffen wir uns natürlich auch für unsere Tour ein paar Rabatte zu bekommen.
Da die Chefin für einen Monat im Urlaub ist, haben wir eine Vertretung für das Management. Diese ist echt voll in Ordnung . Und der hat uns sogar schon eine Whale-Watching Tour kostenlos besorgt. Was wir natürlich dankend angenommen haben! Und nun konnten wir an einem freien Tag echte Wale sehen. Denn Hervey Bay ist die Wal-Region überhaupt und jedes Jahr um diese Zeit startet die Wal-Saison (für ein paar Monate) und unendlich viele Touristen kommen auch hierher, um sich dieses Spektakel anzusehen. So auch wir.
Es war eine Halbtages Tour und startete 13.30. Es ging mit einem kleinen Boot raus aufs Meer und wir hielten an etlichen Buchten an und die Wale kamen....Es war echt unglaublich diese riesen Tiere so nah zu sehen.
Aber diese Tour war echt lang genug. Uns war am Abend schon echt etwas flau im Magen, von dem ganzen Geschaukel auf dem Boot. Was uns bezüglich unserer nächsten geplanten Bootstouren echt etwas Kopfzerbrechen bereitet. Aber mal sehen.
In so einem Hostel zu arbeiten ist auch in der Beziehung sehr schön, da man jeden Tag neue Leute kennenlernt und jeder hat eine andere Geschichte oder auch Beweggründe hier her zu kommen. Unser Chef hat uns sogar schon gefragt, ob es überhaupt noch Bürger in Deutschland gibt, weil hier zu 85% nur Deutsche einchecken. Echt der Hammer. Aber zum Glück sind die anderen Kollegen von hier. Mit denen kann man dann auch den einen oder anderen Abend etwas feiern.
Ein anderer Backpacker hat noch mit uns 2Wochen hier zusammen gearbeitet und seine Zeit hier ist aber leider schon vorbei. Erik aus Schweden. Echt ein klasse Typ. Mit ihm haben wir die kurze Zeit noch schön verbringen können und er hat uns gezeigt, wie man in Schweden und als Backpacker feiert. Das heißt, kostenlos an der Hostelbar heimlich vorglühen und dann in diesen Zustand entweder in eines der anderen Hostel hier Hervey Bay gehen und mit dem Personal weitermachen oder in einen Pub gehen. Unsere Entscheidung fiel dann auf eine Karaoke Bar.
Und bevor Erik uns verlassen hat, haben wir eine Abschiedsfeier in unseren 4 Wänden veranstaltet. Aber natürlich vorher an der Bar die Gläser und Flaschen Rand voll gemacht....
Also trinken koennen sie hier alle sehr gut...vorallem Schweden lieben Jaegermeister (und Erik mit Cola)
Ja, das ist echt ganz cool mit den Leuten hier. Mal sehen was wir in den nächsten 6-8 Wochen noch alles so erleben werden.
...
Nun sind auch schon 10 Wochen um und die Arbeit hier in Hervey Bay geht seinem Ende zu. Langsam brauchen wir auch mal wieder Urlaub... Nein ...aber wir freuen uns trotzdem darauf, wieder neue Dinge zu sehen und zu erleben.
Die Zeit ging hier echt auch wieder wie im Flug rum, obwohl der Ort an sich sehr langweilig ist. Aber auch an den freien Tagen konnten wir uns irgendwie die Zeit hier vertreiben...
An einem Wochenende haben wir uns, zum Beispiel, mal Fahrräder ausgeliehen und sind etwas am Strand lang geradelt...Ah, nicht zu vergessen, dass es hier in Australien für das Fahrradfahren eine Helmpflicht gibt...
mal ganz nebenbei, hier gibt's nen Drive-In(Thru) um Alkohol zu kaufen...wenn's halt mal schnell gehen muss
Na und am 6.September hatte mein Kleiner dann Geburtstag und geht nun straff auf die 30 zu.
Aber nichtsdestotrotz, haben wir diesen Tag gefeiert. Und wie sich das gehört, gibt es zum Geburtstag Geschenke und eine Torte.... Haben wir alles hinbekommen. Denn nichts ist unmöglich ! Am Abend waren wir dann Essen...unsere Reisekasse hat es uns erlaubt und den ein oder anderen Cocktail haben wir uns auch mal geleistet. Und somit war dieser Tag auch wieder vorbei.
Weitere Highlights waren:
1. Ölwechsel:
Da wir weiterhin Geld sparen wollten, aber unser ADAM mal neues Öl brauchte, hieß das Motto natürlich auch wieder...billig, billig. Und damit blieb nur...DO IT YOURSELF! Also nur Öl und Filter kaufen und den Rest selber machen. Leichter gesagt als getan. Das Werkzeug hat sich Philipp vom Hausmeister ausleihen können, aber leider gab es keine Hebebühne oder ähnliches. Also wird eine gebaut und alles etwas improvisiert...
2. Trip nach Noosa:
Damit ADAM nicht ganz aus der Übung kommt, haben wir uns an einem anderen, freien Wochenende auf den Weg ins 175Km entfernte NOOSA gemacht. Diese Stadt ist bekannt für die schönsten Strände an der Ostküste Australiens. Wovon wir uns dann natürlich auch überzeugt haben... Ein Traum... Wir fühlten uns gleich wie im Urlaub und nach 8 Wochen konnten wir uns schon mal wieder daran gewöhnen im ADAM zu schlafen...
In diesem Ort wohnen echt nur Leute, die ein Milliönchen zu viel auf dem Konto haben. Fast nur Designerläden und Villas. Leider nix für unsere Backpacker-Geldbörse, aber mal schön zu sehen.
3. Besuch Katrin/ Christian:
Eine Woche später haben uns dann Katrin und Christian besucht. Sie waren auf dem Rückweg von Fraser Island und haben 2 Nächte im YHA-Hostel verbracht. Ein paar Eindrücke und Erfahrungen mit bekannten Leuten austauschen war echt mal super schön....
4. Party:
Und natürlich gab es auch mal wieder was zu feiern. Ein Arbeitskollege hatte uns zu sich nach Hause eingeladen. Es war eine Motto-Party. Da eine Freundin von ihnen für 2 Jahre zum Arbeiten in die Karibik geht, war es natürlich leicht, dass passende Thema zu finden... Piraten..... Da wir aber leider nicht die großen Kostüme dabei haben , mussten wir auch da mal wieder improvisieren.
Nach dem bis dato größtem Kater in Australien und einer Nacht im ADAM hieß es am nächsten Tag wieder Arbeiten . Aber es war ein sehr tollen Abend...
5. Lebewesen Australiens:
Sonst haben wir hier auch mal wieder das ein oder andere Tierchen Australiens kennen gelernt und natürlich sofort versucht Kontakt zu knüpfen....
5. Wechselnde Shuttle-Busse:
Ach und dann gab es noch manchmal einen Wechsel unseres Arbeits-Fahrzeugs, da der Bus nun auch nicht mehr der Jüngste ist und manchmal den einen oder anderen Husten bekommt.
An einem Morgen habe ich und Chefchen versucht, dieses Etwas anzuschieben und zu starten. Ende vom Lied war, Anlasser kaputt, ab in die Werkstatt und deshalb wurde kurzerhand ein anderes Fahrzeug gemietet.
6. Philipps erste "Manta-Platte" in Australien:
Da wir uns in der Küche frei bedienen konnten, gab es für Philipp an einen Abend mal eine gute deutsche Manta-Platte: Currywurst mit Pommes!!!
7. Arbeitskollegen in Hervey Bay:
Und zum Schluss noch ein paar Bilder von den ganzen Leuten, die wir von den anderen Hostels kennengelernt haben.
Scott (CAN) - bisherige Anzahl "verführter" Mädels: 6 ... den Rekord hält sein Kollege Stewie (Herkunft unbekannt) mit 16 Frauen in 12 Wochen!
8. Unser Arbeitsplatz und das große Packen:
Und bevor wir aber mit ADAM wieder starten konnten, musste Philipp nochmal die Räder tauschen (von Hinten nach Vorn und umgekehrt).
Nun mussten wir also aus unserem kleinen Haus raus und haben ADAM wieder gepackt. Ganz schön viele Sachen haben sich so angesammelt. Vorher wurde aber erstmal entmüllt. Und dann noch ein paar Zeilen ins Backpacker Buch des Hostels geschrieben und dann war es auch schon Zeit "Goodbye!" zu sagen.
Und nun noch die lieben Kollegen, mit denen es den einen oder anderen Tag sehr lustig war.
9. Der große Abschied:
Nach dem wir nach 2 Tagen von unserer Fraser Tour (siehe nächstes Kapitel) zurück kamen und das somit auch unser letzter Abend hier in Hervey sein sollte, haben wir natürlich nochmals schön gefeiert. Nach ein paar schnellen Drinks for FREE in unserer Bar, sind wir dann mit Reuben und Kim ins Hoolihans (irischer Pub, welcher auch im LonleyPlanet zu finden ist) für weitere Drinks, dann ins Fiddlers (weiterer irischer Pub) und so ging das dann immer weiter - bis uns (Australien typisch) ab 24 Uhr kein Eintritt mehr in weitere Lokalitäten gewehrt wurde (Stichwort: Sperrstunde bzw. Ausschankstopp). Ja und dann war alles zu spät und es ging ab zu ihnen nach Hause. Da kam es dann schließlich zum totalen Absturz. Also blieb uns nix anderes übrig, als dort gleich zu schlafen. Mit einem riessen Hangover ging es am nächsten Tag also ans Packen und abfahrtsfertig machen. Oh mein Gott...Geplante Abfahrt war eigentlich 14 Uhr. Da wir es vor Einbruch der Dunkelheit noch bis Town of 1770 schaffen wollten. Die tatsächliche Abfahrt war dann 16.45Uhr. Ja etwas spät .Und wir kamen mit ADAM natürlich mitten in die Nacht. Was das Fahren nicht schöner macht. Weil die besten Lichter hat er auch nicht!!!!
Während die Mädels schon betrunken in den Schlaf fielen, hatten die Jungs noch ein wenig Spass...!!!
der rest kommt bald....
Aufbruch: | 25.05.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | März 2010 |