Malaysia - Mai 2009

Reisezeit: Mai / Juni 2009  |  von Andreas Schneidenbach

Endau Rompin NP: Tag 2 - Blut, Schweiss und Traenen

"Schlagt euch alleine durch - ohne mich habt ihr vielleicht eine Chance!"

Seid ihr schon mal einen Marathon in einer Sauna gelaufen?
Wir auch nicht, wissen aber jetzt wie man sich dabei fuehlt!

Kurz vor 9:00 starten wir also frohen Mutes zu unserem Jungletreck.

4 Touren zu 4 Wasserfaellen

4 Touren zu 4 Wasserfaellen

Der Guide wartete schon und legte gleich von Anfang an ein strammes Tempo vor. Bald bemerkten wir, dass das kein Zuckerschlecken wird, bei 30Grad und 100% Luftfeuchtigkeit.

Suchbild: Wer findet das Gesicht im Gruenen?

Suchbild: Wer findet das Gesicht im Gruenen?

Nach einer halben Stunde tauchten auch schon die ersten "Fixseile" auf: Auf- und Abstiegshilfen fuer den steilen und glitschigen Pfad.

Schwieriger Aufstieg

Schwieriger Aufstieg

An mancher Stelle ist das Seil jedoch von diesen possierlichen Dschungelbewohnern annektiert worden:

Jungle-Highway

Jungle-Highway

Nach 45min. waren wir komplett durchgeschwitzt und nach einer knappen Stunde hatten wir den 1. Takah (Wasserfall) erreicht.

Takah Pandan

Takah Pandan

Ah - war das herrlich! Der Wasserfall verursachte eine leichte Brise und die feine Gischt kuehlte uns wunderbar.

Wohlan, wer rastet der rostet.
Nach 10min. machten wir uns wieder auf die Socken (bzw. auf die Semperit-Gummipatscherln im Falle unseres Guide).

Schon jetzt wurden die Beine schwerer, im gleichen Mass wie auch der Pfad immer unwegsamer wurde. Manchmal musste auch der Guide mit der Machete eingreifen - wie man es eben auch aus den Tarzan-Filmen kennt.

Irgendwann kamen wir zum 2. Takah, jetzt schon froh dass wir endlich durchschnaufen konnten.

Takah Berangin (glaube ich)

Takah Berangin (glaube ich)

Allzuviel Zeit blieb aber nicht - schnell noch alle Blutegel von der Sohle bis zum Knie abgezupft und weiter ging's. Nach dem 2. Wasserfall wurde es richtig heftig, es galt den Fluss mehrere Male zu ueberqueren (trockenen oder auch nassen Fusses) und wegen der immer steiler und laenger werdenden Anstiege kamen wir uns schon vor wie Reinhold Messner auf der Suche nach dem Dschungel-Yeti.
Jeder Schritt war schon eine Qual als wir beim 3.Wasserfall ankamen.

Es duerfte gegen Mittag gewesen sein, als uns dann unser Guide irgendwas mit "Eins" vermitteln wollte.

Hurra, nur noch eine Stunde bis ins Camp zurueck!

Freunde, vielleicht ahnt ihr es schon: Da war der Wunsch Vater des Gedanken!
Die Geste sollte bedeuten, dass wir nur noch EINEN Wasserfall vor uns hatten...

Natuerlich der groesste und schoenste von allen und selbstverstaendlich auch der, der am weitesten vom Camp entfernt ist.
Takah Tinggi hiess er, meinetwegen haette er auch Taka Tuka oder sonstwie heissen koennen, unsere Aufnahmefaehigkeit war zu dieser Zeit bereits stark eingeschraenkt.

Takah Tinggi

Takah Tinggi

Die Dschungelqueen ist muede...

Die Dschungelqueen ist muede...

Naja, was soll ich sagen - kurze Rast gemacht und dann auf zur letzten Etappe. Unser Glueck war, dass wir die 4 Takah's in einem grossen Bogen abgegangen sind und jetzt der Weg zum Camp in direkter Linie zurueckfuehrte.

Es war 14:30 als wir endlich ins Camp zurueckkamen.

Mamma Mia - was fuer ein Trip!

Bilanz:
4 Wasserfaelle
Hunderte Hoehenmeter
x - Flussueberquerungen
5,5 Stunden Dschungel Hautnah

Und bei den Blutegeln hat Christa mit 7 : 0 gewonnen, wobei nur blutende Wunden gewertet wurden...

Schluss mit dem Gejammere, dass wir Luschen sind wissen wir seit jenem Tag.
Trotzdem moechte ich einen allfaelligen falschen Eindruck, der aus den vorangegangenen Zeilen entstehen koennte, ausraeumen.
Dieses Dschungeltrecking war ein tolles Erlebnis, irrsinnig anstrengend aber auch irrsinnig schoen!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Culture, Jungle, Snorkelling...
Details:
Aufbruch: 16.05.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.06.2009
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.