Abenteuer Kanada mit Kanu, zu Fuß, Schiff und Auto
Camper: Alaska + Kluane National Park: 28. September, Mo: Kluane + Sheepmountain
Nach der weniger erholsamen Nacht und nachdem der Morgenmuffel verflogen ist, machen wir uns wieder auf den Weg an dem Kluane Lake entlang. Das ist der laengste, groesste See im Yukongebiet. Waeren die Berge hinter dem Lake nicht schneebedeckt, koennte man durch das tuerkisblaue Wasser fast denken, man ist in der Suedsee.
Heute steht Bergsteigen auf dem Programm. Wir wissen nur noch nicht wo, also steuern wir wieder ein geschlossenes Visitor Center am Sheepmountain an. Leider keine Infos ausserhalb des Gebaeudes, aber wir entscheiden uns, dass wir auf den Berg neben dem Center wollen. Rudi am Parkplatz abgestellt, ein paar Brote geschmiert und es geht los. Dass wir uns auf dem Sheepmountain befinden merken wir aber erst spaeter Wir beginnen die Tour mit den Infotafeln ueber den Soldiers Summit, hier wurde 1942 von Soldaten der Alcan-Highway gebaut und eroeffnet. Ein Highway, der Alaska mit den USA verbindet, also mitten durch Kanada fuehrt. Bereits nach 15 Minuten sind wir am Soldiers Summit Denkmal... das kann's doch noch nicht gewesen sein... Also denkt Michi einen weiterfuehrenden Pfad entdeckt zu haben und so folgen wir dem "Trail". Dieser "Trail" fuehrt mitten durch unberuehrte Natur, also mehr durch dichtes Geaest, Wald, Unterholz usw. eigendlich ist es also gar kein Trail, sondern nur ein Wildpfad... ein Schafpfad. Das ist auch noch nicht das hoechste der Gefuehle, je weiter wir nach oben kommen, umso mehr muessen wir uns durch den Schnee kaempfen. Wir werden aber bald fuer unsere Strapazen belohnt, wir sehen 2 Dall-Schafe, diese liegen gemuetlich kauend auf einem Felsvorsprung. Damit wir sie etwas besser sehen koennen, gehen wir auf einer Seite des Felsen vorbei nach oben und sind somit auf der selben Hoehe wie die Schafe. Total krass, so nah an sie ran zu kommen, ohne dass sie abhauen.
Von diesem Platz aus sehen wir noch ca. 20 andere Schafe, die etwas weiter weg sind. Wir wundern uns schon, warum wir solch ein Glueck mit den Dallschafen haben, wo andere so froh sind, dass sie ueberhaupt eins zu sehen bekommen. Spaeter wissen wir, warum wir solch ein Glueck hatten... es sind eigendlich nur 3 Wanderwege zugelassen, auf denen man laufen kann, da der Sheepmountain unter strengem Naturschutz steht... wir waren natuerlich querfeldein unterwegs... fuer uns waren die Wanderwege sozusagen "closed for season"
Nach dem Erlebnis mit den Schafen (die haben uns dann irgendwann doch versucht anzugreifen) erklimmen wir noch ein paar Felsbrocken, bis es dann langsam zu kalt wird und meine Unlust zu gross wird. Wir richten uns einen kleinen Rastplatz ein (Michi wirft mal schnell nen Baum um) und geniessen den schoenen, weiten Ausblick ueber den Kluane See, die grosse Insel und die Berge genau gegenueber.
Wir essen unsere Brotzeit und machen uns bald wieder auf zum Abstieg, da es mittlerweile schon sehr kalt geworden ist. Michi hat fuer den Abstieg voll den Plan...da wir ja beim Aufstieg durch so viel Gestruepp und Gebuesch mussten, waehlt er also nen anderen Weg. Mit dem Ergebnis, dass wir durch noch dichteres Gebuesch, steilere Abhaenge, und Tiefschnee stapfen muessen. Ihr koennt euch ja vorstellen, wie er nach jedem Abhang meint: "Da vorne, da wird's richtig gut, da sind wir viel schneller"... ja klar, schneller unten, weil der naechste Abhang noch steiler war ... Meine Laune hat also mittlerweile den Gefrierpunkt erreicht. Trotz des erschwerlichen Abstiegs kommen wir noch vor dem Abend erschoepft bei Rudi an. Wir fahren knapp 2-3 km und Michi entdeckt eine Art Plattform vor dem See mit Blick auf den Sheepmountain, das ist genau gemacht fuer unsere Schlafstaette, so dass wir hier gleich wieder anhalten.
Wir geniessen noch den Sonnenschein und hoffen auf Nordlichter, da es eine sternenklare Nacht ist. Doch leider wieder mal keine zu sehen. Da wir keinen Wecker haben und die Nordlichter zwischen 1 und 3 wohl zu sehen sein muessten, haben wir uns fuer den natuerlichen Wecker entschieden. Wir trinken vor dem Schlafen ne grosse Tasse Wasser (oookkk... manchmal ist's dann doch Wein, Bier etc.) und spaetestens um 3 wach ich auf Grund des hohen Blasendrucks von selbst auf Man muss nur erfinderisch sein
Aufbruch: | 20.08.2009 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 17.10.2009 |