Start meines Sabbatjahres mit 9 Wochen Island
Erster Berich aus Isalnd
So, hier nun für Euch mein erster Bericht aus Island.
Island ist ein skurriles Land. Die Landschaft ist unglaublich und Atemberaubend.
Eine Mischung aus lieblichem Schweden mit Birkenwälder, Nordseedünenheidelandschaft Alpenpanorama, Mond und .... Aber nicht nur die Landschaft ist skurril, die Isländer und das leben hier scheinen es ebenfalls zu sein.
Der mir bisher am häufigsten begegnete Isländer, stehet auf der Straße, oder auf dem was in Island als Straße gilt, hat einen weißen Pulli an, gelegentlich auch einen schwarzen oder brauen, hat Hörner auf und sagt "mäh" . Wenn er nicht steht und "mäh" sagt, liegt er, bevorzugt der Kopf, eingeschweißt in Plastikfolie im Kühlregal der Tankstelle.
Die Straßen sind versehen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, das an sich ist nichts ungewöhnliches, aber es gibt hier noch blau Schilder mit Geschwindigkeitsangaben,
sie weisen meiner Vermutung nach auf die empfohlen Schlaglochüberfluggeschwindigkeit hin. Alle Brücken die ich bisher passiert habe waren "Einbreit brü" - einspurige Brücken.
Gefahren wird in der Mitte der Straße, das geht auch ganz gut, weil man den Entgegenkommenden schon 5 km vorher an der Staubfahne erkennt. Wenn man es kontinental Europäisch lieber mag, verläst man einfach nicht die N1 und alles ist wie gewohnt, Staubfrei, Asphalt, Mittelstreifen und Leitplanken. Da der überwiegende Teil der Touristen dies zu bevorzugen scheint, sind mir in dem ersten Abschnitt meiner Reise, in den Ostfjorden nicht viele Reisende begegnet. Kleine Ortschaften unter 100 Einwohner, mit erstaunlich viel leben, und ein Verkehr auf der Hauptstraße, unglaublich. Einer meiner Reiseführer meint zu wissen, das es da ran liegt, das Mann und Frau ob Jung oder alt einfach mehrfach am Tage die Straße auf und ab fährt, um zu sehen oder gesehen zu werden, dieses erscheint mir gar nicht so abwegig. Bei einer Ortserkundung in einem 100 Einwohner Dorf sind mir mindestens 10 Autos aufgefallen die innerhalb einer Stunde deutlich mehr als nur ein mal an mir vorbei fuhren.
Außerhalb der Ortschaften ist einen unfassbare stille, so das das leiseste Geräusch laut erscheint. In den Ortschaften ist es dafür um so lauter. Da wird gehämmert, gesägt und genagelt was das Zeug oder besser das Dach hält. Diejenigen, so habe ich den Eindruck, die nicht die Straße auf und abfahren, sitzen auf dem Dach und nageln es fest.
Nun was gibt es noch so bis jetzt zu berichten, Ja, es gibt in Island Wald, entgegen anders lautenden Gerüchten, ist dieser auch höher als 15 cm, ich habe ihn selber gesehen und bin durch ihn durch gewandert. Und das Wetter ist hier nicht schlecht, über den Tag verteilt wechsle ich meist mehrfach von Sommerkollektion ( Kurze Hose T- Short) zur Winterkollektion ( Langehose, Thermohose 2 Pullis und Winterjacke) und umgekehrt.
Und dann gibt es noch etwas skurriles, wie ich finde, nämliche ein Rallye "wer umrundet Island am schnellsten" und hat dabei die meisten "in sider-tips" aus einem weit verbreiteten Reiseführer abgehakt. Rang eins meiner persönlich Top ten, hat bis jetzt eine deutsche Busreisgruppe ( keine japanische) die in sieben Tagen Island rund macht, jeden Tag drei bis vier hundert km, was bei den hiesigen Straßenverhältnissen ungefähr 8 Stunden im Bus sitzen bedeute, und an den high lights raus springen, Foto machen, max. drei Minuten und dann weiter.
Natürlich komme auch ich nicht an den Pflichtprogrammpunkten wie Dettifoss und Co vorbei. Ich habe sie mir nicht von der "in sider-tip" Seite angesehen sondern von der Ost-Seite aus. Diese ist nur mit schwerem Gerät ( 4 x4 und extra Große Reifen) oder zu Fuß erreich bar.
Ich hatte das Glück mit einer Nationalparkhüterin ( ja, sie war gut aussehend) vom Campingplatz zum Selfoss fahren zu können. Von dort aus bin ich dann den ca. 25 km langen Trial, an allen vier berühmten Wasserfällen vorbei, eben dem Dettifoss und Co-, zurück zum Zeltplatz gelaufen. Ob wohl ich von beginn an die Straßenkehren zum Campingplatz sehen konnte, war die Wanderung äußerst abwechslungsreich. Der Blick in den grandiosen Canyon mit den tosendem Wasser- Schlammgemisch, die bizarren Basaltsäulen und Felsformationen, Pfade an steilen hängen, der Wechsel zwischen Mondlandschaft, Birkenwäldern, Heideflächen und die sich ständig ändernden Lichtverhältnisse.
Nun gut, so weit fürs erste, ein paar Dinge sein noch kurz erwähnt . Ein Bartwurstspürhund des isländischen Zolls hat mein Wohnmobile durchschnüffelt und keine Wurst gefunden. Beim "Chek in" in Hanstholm kann Mann Lebensweisheiten erfahren. Und für den Fall das ihr einmal die komplette aktuelle "dritte Schicht", aus dem Katalog eines bekannten Ausrüstungshauses, für das Leben draußen, in natura sehen wollt, fahrt mit der Noröna nach Island. Ich habe eine Nacht auf dem Mond verbracht, oder wahr es nur der "Übungsmond" der Nasa für die Mondlandung? Ich habe Papageientaucher gesehen aber bis jetzt noch keinen verspeist. Fortsetzung folgt.
Aufbruch: | 01.08.2009 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 03.10.2009 |
Portugal