Südostasien, nur wohin?
BANGKOK: One Night in Bangkok ...
Neben Birnen, Haribo, Lebkuchen und Nimm 2 wollte ich den Studenten, die ich in Bangkok kenne, auch Franziskaner Weißbier mitbringen. Und nachdem ich wegen dem Alkohol das ganze Drama am Zoll von Katar mitmachen musste, bin ich dann doch erleichtert, dass die Freude zwar allgemein groß ist, das Bier jedoch abgelehnt wird - sie hatten es schon einmal runtergewürgt ...
Also was machen?
Auch Moses hat die erste Version der Zehn Gebote in Wut zerstört und somit den Zorn Gottes auf sich gezogen.
Und so verstoße ich hier zum ersten und (ganz bestimmt!!!) letzten Mal gegen Gebot Nr.1 und trinke eisgekühltes bayerisches Weißbier mitten in Bangkok - nicht allein, sondern (wie schon vorab erläutert) mit travellus americanensis NY, genannt Ben.
Die Thai-Disco:
Und so beginnt ein Abend, den ich mit Sicherheit nie vergessen werde. Mit ein paar Thailändern, die mit Ben befreundet sind, ziehen wir los und finden uns kurz darauf in einem thailändischen Tanzschuppen wieder, dessen Adresse ich eifersüchtig hüten und vermutlich mit ins Grab nehmen werde.
Abwechselnd wird hier Live-Musik und Konserven-Beschallung zum Besten gegeben. Wir sind die einzigen Nicht-Asiaten im ganzen Saal und stehen von vornherein im Mittelpunkt des Interesses. Das Publikum ist relativ jung, nicht anders als in vergleichbaren Schuppen daheim.
Auch einige Gathoeys sind dabei, eigentlich Männer, die sich zumindest als Frauen verkleiden oder sogar Geschlechtsumwandlung inklusive Hormontherapie (ausgestopft/nicht ausgestopft?) hinter sich haben. Gathoeys, auch bekannt als Lady Boys, sind überall in Thailand anzutreffen und ein fester Bestandteil der sehr toleranten Kultur. Schon in Schulen ist es "normal", dass eine Klasse 16 Mädels, 15 Jungs und 2 Gathoeys (nur verkleidet natürlich) hat. Der Grund dafür ist vermutlich (?) historisch zu suchen. Soviel ich gehört habe, war es wohl früher Tradition, den fünften Jungen einer kinderreichen Familie als Mädchen zu verkleiden, um etwas Schönheit ins Haus zu bringen.
Auch eine der Bands setzt sich aus "Lady Boys" zusammen.
An der linken Schulter des Sängers bzw. der Sängerin hängt ein Geldschein, der von einem Gast speziell für dieses Lied gespendet wurde.
Bier wird reichlich nachgeschenkt, ohne dass man sich selbst darum kümmern muss. Vielleicht liegt es daran, dass an unserem Tisch außer den Thais wir beiden Farang sitzen. Zudem hat es sich im ganzen Laden recht schnell herumgesprochen, dass ich aus der Heimat des Bieres komme (ja, ich bin Ägypter ...).
Eisgekühltes Bier:
Der thailändische Way of Life hat zwei Grundkonstanten: Sanuk und Sabai. Worum es dabei geht, ist ganz einfach Bequemlichkeit, Ästhetik, angenehmes Leben. Das macht Thailand zum idealen Reiseland. Eine ausgesprochen negative Auswirkung gibt es allerdings: Thailänder wissen, dass man Bier eiskalt zu trinken hat. Irgendein deutscher Brauereivertreter wird es ihnen schon eingebläut haben. "Kalt? Aha! Eiswuerfel!" Schlimm genug. Jetzt ist das aber ein tropisches Land, ergo müssen ständig und dauernd und ohne Rücksicht auf mein Bitten und Flehen Eiswürfel nachgefüllt werden. Wäre ich Bayer, ich wäre in der Hölle.
Aufbruch: | 08.02.2003 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 23.03.2003 |
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