Südostasien, nur wohin?
KAMBODSCHA: Angkor: Stadt der Götter
Wie schon vorab erwähnt, ist Angkor riesig. Der erste Eindruck allerdings ist, dass Angkor teuer ist: 20 Dollar pro Tag.
Nur, und das sei gleich klargestellt, im Gegensatz zu anderen ähnlichen Anlagen weltweit (z. B. Petra in Jordanien) führt am Eintrittsgeld kein Weg vorbei. Und zwar aus drei Gründen:
- die Moral. Und da gibt's gar nichts zu lachen, denn Kambodscha braucht das Geld dringender als die reichen Touris.
- Jeder Tempel wird einzeln bewacht, kein Eindringen möglich.
- Und der wichtigste Grund: Immer noch sind einzelne Ecken des riesigen Areals vermint, wie die vielen Bettler mit ihren zerfetzten Körpern nachhaltig belegen.
Die einfachste Methode, um sich "halbwegs" mobil durch das weitläufige Gelände zu bewegen, ist, sich für 7 $ einen Rollerfahrer zu mieten. Der holt mich auch ganz zuverlässig um 5.30 Uhr morgens ab und ist definitiv wacher als ich. Da ich (wie nicht anders zu erwarten) miserabel vorbereitet bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Standardtour abzufahren. Also erst mal mit den anderen 999 Touris zum bekanntesten Tempel Angkor Wat und Sonnenaufgang gucken. Irgendwie ist es letztlich aber gar kein "richtiger" Sonnenaufgang. Während die Sonne nämlich noch eifrig damit beschäftigt ist, die hohen Baumwipfel des Urwalds und die Türme des Tempels zu überwinden, ist es schon taghell und immer noch nix mit Romantik.
Der Tempel Bayon ist gekrönt von 54 Türmen, jeder mit 4 Gesichtern, die in die verschiedenen Himmelsrichtungen weisen.
Die ehemaligen Herrscher Angkors haben sich ihre eigenen Denkmäler gesetzt, um ihre Macht zu zeigen. Neben Tempeln und Palästen wurden riesige rechteckige Wasserspeicher (Barays) geschaffen, die die Versorgung Ankors auch außerhalb der Regenzeit ermöglichten.
Hier gibt es eigentlich nichts zu sehen, aber das Auffangbecken ist trotzdem beeindruckend. 8 Kilometer lang, 2,3 Kilometer breit und nach tausend Jahren immer noch Wasser drin. Und das Loch wurde von Menschen gegraben.
Meinem Fahrer gönne ich einen gemütlichen Tag, denn was soll ich hetzen, ich habe schließlich ein 3-Tages-Ticket gekauft. So nehme ich mir für jeden Tempel lockere 3 Stunden Zeit, während er faul in seiner Hängematte liegt. Nach drei Tempeln, die ich mir mit ein paar Bussladungen japanischer Pauschaltouristen angesehen habe, packt mich die Unternehmungslust und ich versuche meinen Fahrer zu überreden (!), mich verdammt noch mal bitte, bitte, bitte, mit Zucker oben drauf, dahin zu fahren, wo ICH hin will. Denn mittlerweile habe ich mich recht gut orientiert. Während 13 Stunden Kulturmarathons kann man das ja auch erwarten.
Aber für mich ist klar: Morgen mach ich das allein, dann kann ich wenigstens anhalten, wann ich will und bin nicht auf die Launen meines missmutigen Angestellten angewiesen.
Hier verschafft sich die Natur ihr Recht: Riesige Bäume verschlingen ganze Säulengänge und ihre Wurzeln zersprengen, was für die Ewigkeit gedacht war.
Also gesagt, getan, für 12 $ ein Offroad-Motorrad (engl. dirt-bike, Honda XL 250) gemietet und raus in die Pampa. Endlich kann ich meine eigenen Pläne umsetzen, ohne für längere Distanzen gleich Bakschisch geben zu müssen.
Aufbruch: | 08.02.2003 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 23.03.2003 |
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