Australien 2009/10

Reisezeit: August 2009 - November 2010  |  von Stephanie K

Meine Reisen: Ayers Rock

Die Rock Tour, eine 3 Tages Tour im Outback

Diese Tour war einfach nur WOOOOOW, und mit Sicherheit eine der besten Erfahrungen in meinem Leben.

Um 6 Uhr wurden wir von unserem Hostel von dem Tourguide, einem kleinen, aufgeweckten Neuseeländer, abgeholt. Ich habe davor schon einige andere Tour-Leute kennen gelernt.
Dann ging es mit dem Kleinbus von Alice Springs ins Outback. Eine Fahrt von etwa weiteren 500 Kilometern. Damit uns nicht langweilig wurde, haben wir eine kleine inhaltliche Einführung bekommen und danach, durfte sich jeder selbst vorstellen.

Luke, ein Engländer.

Luke, ein Engländer.

Anschließend bekamen wir Stifte zur Verfügung gestellt, mit welchen wir unseren Namen und weitere kreative Bilder an den Fensterscheiben verewigen durften.
Danach konnte man entweder noch ein Weilchen schlafen oder den Ausblick genießen. Es war nicht eine Fahrt durch eine rote Wüste, sondern - aufgrund des vielen Regens der letzten beiden Monate - roter Sand mit vielen grün-blühenden Bäumen. Unterwegs gab es auch immer wieder mal verschiedenste Tiere zu beobachten.

Pferde.

Pferde.

Kleine  Wildschweinchen.

Kleine Wildschweinchen.

Thorny Devil, seine Zacken waren ganz schön spitz. Im Vergleich dazu, waren die Zacken vom Bearded Dragon, sehr weich.

Thorny Devil, seine Zacken waren ganz schön spitz. Im Vergleich dazu, waren die Zacken vom Bearded Dragon, sehr weich.

Kamele.

Kamele.

Danach sind wir an unserer ersten Station angekommen: Kings Canyon

Ich @ Kings Canyon.

Ich @ Kings Canyon.

Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um einen Canyon, der vor vielen, vielen Jahren aus dem Zusammenspiel von tektonischen Platten, Flüssen usw. entstanden ist. Das ganze ist mir etwas zu geologisch um das hier nun zu erklären. Jedenfalls ist auch heute unter den Steinen noch ein Fluss, weshalb es auch vereinzelt Sträuche, Bäume und Wasserstellen gibt. Allerdings ist der Stein zu stark um das Wasser durchzulassen.

2 andere Mädls (Studentinnen aus Brisbane), Camille aus Norwegen, Sarah aus Amerika und ich, haben natürlich gleich von Anfang an gezeigt, wie sportlich wir sind und haben beim ersten Aufstieg (dem steilsten der Tour, wo wir sogar die Option hatten darauf zu verzichten) Vollgas gegeben. Danach hatten wir etwas Halsweh und waren außer Puste, sodass wir eine kleine Pause eingelegt haben .

Ein paar Eindrücke von Kings Canyon:

Welches Tier seht ihr??? ... Richtig, ein Häschen!!!

Welches Tier seht ihr??? ... Richtig, ein Häschen!!!

Irgendwo gab es auch einen Elefant, den ich aber momentan nicht unter den Bildern finden kann. Das witzige ist, dass die Aborigines den nicht sehen konnten, da sie keine Elefanten kennen

Und hier??? ... Ein Kamel

Und hier??? ... Ein Kamel

Der Weg war steinig.

Der Weg war steinig.

Sarah und ich.

Sarah und ich.

Vorsicht geboten beim Schauen!

Vorsicht geboten beim Schauen!

Es ging steil bergab.

Es ging steil bergab.

Danach machten wir uns für den ersten Tag schon auf den "Heimweg". Zuerst wurde noch Holz gesammelt und eine Toilettenpause eingelegt, da wir diesmal auf einem Campingplatz schliefen, wo es nur ein Plumpsklo und somit auch keine Duschen gab.

Was solls... das wurde wettgemacht, durch das gemeinsame Kochen am Feuer und anschließende Gespräche, und vor allem durch die Masse an Sternen. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viele Sterne gesehen. Wir haben direkt unter den Sternen geschlafen, mit Schlafsack und Swag - ohne Zelt. Da wir uns auf der Südhalbkugel befinden, sehen wir hier auch andere Sternbilder. Sehr bekannt ist das Southern Cross, mit welchem man die Himmelsrichtungen feststellen kann, da es hier keinen Nordstern gibt.

Quelle und weitere Infos: http://www.aussie-info.com/identity/scross.php

Quelle und weitere Infos: http://www.aussie-info.com/identity/scross.php

Gegen 6 Uhr morgens mussten wir aufstehen. Da hatte es gerade mal 11 Grad, was schon sehr frisch war. Nach 1-2 Stunden und etwas Bewegung, wurde es dann aber schon wärmer.

Am zweiten Tag ging es nach Kata Tjuata, ein Gebiet, welches durch Ablagerungen einer früheren Gebirgskette entstanden ist. Dadurch besteht es aus vielen kleineren "Hügeln" und ist ziemlich lang.

Dort wurde uns gezeigt, wie die Aborigines gemalt haben. Und zwar muss man dafür nur verschieden-farbige Steine sammeln, diese zerstampfen und dann mit Wasser vermischen - und schon geht es los.

Unser Tourguide beim Malen.

Unser Tourguide beim Malen.

Am Nachmittag ging es dann in ein Kulturzentrum, wo wir uns selbst ein bisschen über die Aborigines informieren konnten. Dort wurden einige Informationen über ihre Traditionen und Lebensweisen erläutert. Vor allem im Sorry-Book habe ich eine Weile gelesen.

Das Buch beinhaltet viele Schreiben von zahlreichen Touristen, die entweder Steine von dem Nationalpark mitgenommen haben oder den Ayers Rock bestiegen haben und in weiterer Folge vom Pech verfolgt wurden. Viele haben sich für den "Climb" entschuldigt und mitgenommene (oder auch gekaufte) Steine zurück geschickt. Natürlich muss man dafür etwas an Karma glauben, und am Anfang war ich auch etwas skeptisch, aber manche Leute haben ziemlich genau beschrieben was ihnen zugestoßen ist und ein paar Mal ist mir dabei schon die Gänsehaut aufgekommen.

Anschließend sind wir dann endlich zum Ayers Rock gefahren. In der Sprache der Aborigines wird er übrigens Uluru genannt. Viele Plätze in Australien haben einen doppelten Namen, den ursprünglichen und einen westlichen. Der letztere ist aus Vereinfachungsgründen entstanden und oftmals fehl interpretiert. Daher kommt auch der Name Känguru. Als die ersten Weißen nach Australien kamen, kannten sie keine Kängurus und haben die Aborigines gefragt, was das denn sei, indem sie auf das springende Etwas zeigten. Diese haben nicht verstanden, was die Weißen wollten und antworteten in ihrer Sprache etwas, was sich so ähnlich anhörte wie "Känguru", woher dann auch der Name kam.

Soweit so gut. Da wir nach dem Kulturzentrum alle etwas verwirrt waren, war das erste Gespräch mal über den Rock Climb. Der Tourguide und die ganze Firma waren dagegen. Der Hauptgrund war der Respekt gegenüber den Aborigines. Gerade nämlich auf den ersten 20 Metern des Aufstieges (es gibt nur ein langes Seil an einer Stelle, wo man sich beim Raufgehen anhalten muss) befindet sich ein Weg, der für Zeremonien begangen wird. Außerdem ist er ziemlich gefährlich, denn die ersten 30 Meter sind ungesichert und erst 3 Tage vor meiner Tour, ist jemand abgerutscht und gestorben.

Der Auf- und Abstieg dauert etwa 1,5 Stunden.

Der Auf- und Abstieg dauert etwa 1,5 Stunden.

Wo man die Gruppe sehen kann, beginnt das Seil (etwa. 30 Meter sind ungesichert zu bewältigen).

Wo man die Gruppe sehen kann, beginnt das Seil (etwa. 30 Meter sind ungesichert zu bewältigen).

Fast oben angekommen.

Fast oben angekommen.

Da fragt sich wohl der eine oder andere warum der Aufstieg überhaupt erlaubt ist. Well, ca. 97% des Jahres ist er sowieso geschlossen, denn wenn es mal regnet oder irgendwas ist, wäre es zu gefährlich rauf zu gehen. Prinzipiell ist es aber so, dass der Uluru und Kata Tjuta Nationalpark vor rund 25 Jahren wieder zurück an die Aborigines gegeben wurde. Diese waren damals so glücklich darüber, und hätten wohl oder übel alle daran geknüpften Bedingungen akzeptiert. Darunter waren die Öffnung des Nationalparks und auch der Rock Climb. Allerdings wird sich dies angeblich in den nächsten Jahren ändern. Wer also noch rauf will, sollte sich beeilen, denn die Aussicht ist anscheinend wirklich ein Wahnsinn. Da ich nicht oben war, kann ich euch hier nicht mehr dazu berichten.

Dennoch war der Ayers Rock, das beste der ganzen Tour. Es war irgendwie eine besondere Energie vorhanden. Man durfte ihn berühren und an gewissen Stellen durfte man auch darauf gehen.

Auch hier gab es einige malerische Kunstwerke der Aborigines. An manchen heiligen Stellen durfte man nicht fotografieren. Dies ist dadurch bedingt, dass manche Stellen nur für Männer oder nur für Frauen bestimmt sind und das andere Geschlecht diese nicht sehen wollte. Für uns ist das nicht unbedingt ein Problem, allerdings für Aborigines.

Der Ayers Rock ist der größte Fels der Welt. Er ist zwar nur 340 Meter hoch, geht aber 6 Kilometer tief in die Erde, wenn nicht noch weiter, da die heutigen Geräte nicht tiefer messen können. Die meisten von uns waren etwas überrascht, dass der Stein aus so vielen verschiedenen Facetten besteht, da er am Foto doch sehr eben und glatt aussieht.

Ayers Rock mit seinen Facetten.

Ayers Rock mit seinen Facetten.

Pause muss sein.

Pause muss sein.

Warum ist der Stein rot? Well, er ist aus Sandstein und durch den Regen rostet dieser und wird rot. Im Sonnenlicht sehen die Farben dann ganz unterschiedlich aus:

Ayers Rock gegen 5 Uhr abends.

Ayers Rock gegen 5 Uhr abends.

5 Minuten später.

5 Minuten später.

weitere 10 Minuten später.

weitere 10 Minuten später.

weitere 5 Minuten später.

weitere 5 Minuten später.

Vor allem die Sonnenuntergänge haben es mir angetan. Diese sind in ganz Australien wunderschön, aber hier im Outback geben sie wirklich ein besonderes Bild ab. Am Boden der rote Sand mit grünen Bäume, umgeben von einem hellblauen Himmel, mit der leicht rosa werdenden Sonne.

Früh morgens - Camille und Sarah warten auf den Sonnenaufgang.

Früh morgens - Camille und Sarah warten auf den Sonnenaufgang.

Gegen 6.15 Morgens.

Gegen 6.15 Morgens.

5 Minuten später.

5 Minuten später.

Weitere 5 Minuten später.

Weitere 5 Minuten später.

Weitere 5 Minuten später.

Weitere 5 Minuten später.

Am Heimweg machten wir dann noch ein paar Zwischenstopps um zu Essen oder andere Dinge zu tun oder zu bewundern:

Mount Connor, ein anderer großer Rock, und ich.

Mount Connor, ein anderer großer Rock, und ich.

Ein Salzwassersee mitten im Outback.

Ein Salzwassersee mitten im Outback.

Wie dieser See genau entstanden ist, weiß ich nicht. Wir sind nämlich alle nicht dazu berechtigt dies zu erfahren. Aborigines teilen ihre Geschichten und Erfahrungen alle nur im eigenen Volk mittels Erzählungen oder Bildern, es wird nichts aufgeschrieben.

Als Touristen wird es nur erlaubt die Geschichten, welche sie den Kindern erzählt haben, zu erfahren. Leider habe ich mir nicht alle gemerkt. Dieser See ist angeblich durch die Tränen eines Burschens, der um seinen kleinen Bruder, der verhungert ist, geweint hat, entstanden.

Einen Kamelritt habe ich mir am Heimweg auch gegönnt. Jaa, in Australien gibt es jede Menge Kamele.

Einen Kamelritt habe ich mir am Heimweg auch gegönnt. Jaa, in Australien gibt es jede Menge Kamele.

Einfach am Baum reiben und dann die weiße „Kreide“ auf die Haut schmieren.

Einfach am Baum reiben und dann die weiße „Kreide“ auf die Haut schmieren.

Speed Bush, dreimal dürft ihr raten wofür die Aborigines den verwendet haben

Speed Bush, dreimal dürft ihr raten wofür die Aborigines den verwendet haben

Diese nette Spinne war oberhalb unseres Esstisches und wurde von jedem als Model benutzt und fotografiert

Diese nette Spinne war oberhalb unseres Esstisches und wurde von jedem als Model benutzt und fotografiert

Schlangen sind uns keine über den Weg gelaufen, dennoch war ich froh, vor der Tour im Reptiliencenter noch ein paar Infos zu bekommen - sicher ist sicher. Schlangen sehen sehr schlecht und attackieren nur, wenn sie sich in Gefahr fühlen. Da wir ja auch viel zu groß für sie zum Essen sind, würden sie uns ansonsten nicht angerufen. Außerdem ist auch ihr Geruchssinn nicht sehr ausgeprägt. Was bleibt dann noch? ... Genau, sie reagieren auf Bewegung. Das heißt, wenn man ganz ruhig da steht, können sie uns kaum von einem Baum unterscheiden. Dies sollte man, auch wenn es vielleicht schwer fällt, tun, wenn man sehr nahe bei einer Schlange ist, da sie sehr schnell sind. Ist man aber einige Meter weit weg, würde ich empfehlen: Laufe so schnell du kannst.

Im Vergleich zu Eidechsen und Geckos, haben Schlangen keine Beine, wobei dies nicht als Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden kann, da auch manche Eidechsen keine Beine haben. Der richtige Unterschied ist, dass Schlangen keine Ohren haben. Da aber die Ohren von den Eidechsen auch kaum ersichtlich sind, würde ich an eurer Stelle besser nicht so genau schauen und weg laufen

Außerdem wurde mir erzählt, dass manche Bäume Feuer resistent sind.

Also: solltet ihr jemals nach Australien kommen - Ayers Rock ist ein MUSS!!!!

Erst jetzt fühle ich mich so richtig in Australien angekommen!!! Denn Studieren an der Gold Coast ist nicht sooo australisch, der Unterschied zu daheim ist halt die Sprache, das Meer und das tolle Wetter, aber das kann man an anderen Orten der Welt auch haben, wobei das Land selbst so vielseitig ist und man reisen sollte um auch die Kultur besser zu verstehen.

© Stephanie K, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reisen in Australien und mein Auslandsstudium an der Bond University (Gold Coast)
Details:
Aufbruch: 31.08.2009
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 01.11.2010
Reiseziele: Thailand
Australien
Indonesien
Der Autor
 
Stephanie K berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.