Australien 2009/10

First Impressions - 1. Woche in Australien

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist: Die Australier sind wirklich sehr freundlich! Selbst die Beamten am Flughafen waren recht nett. (Mittlerweile bin ich allerdings drauf gekommen, dass es natürlich auch hier Leute gibt, die z.B. im Bus eher schlecht gelaunt drein schauen).

Also, wie bereits erzählt, sind wir um 8 Uhr morgens angekommen. Eine Mitbewohnerin hat mich netterweise vom Flughafen abgeholt und Maik, den Student aus Deutschland, haben wir auch mitgenommen. Die Autofahrt dauerte etwa 25 Minuten, da haben wir dann schon allerhand erfahren und gesehen.
Daheim angekommen, habe ich dann ein bisschen mit zwei Mitbewohnern getratscht. (Insgesamt wohnen wir zu viert in einem kleinem Häuschen, welches zu einem Complex mit etwa 60 Häuschen gehört.) Dann habe ich ein paar Sachen ausgepackt und gegen Mittag habe ich mich mit dem Peter, ein Wiener, den ich über das Ranke-Heinemann Institut (das Institut hat mich bei der Organisation des Studiums unterstützt) kennen gelernt habe, getroffen.
Wir sind dann gemeinsam Essen gegangen und waren im Shopping Center um Dinge wie Einrichtung des Handys, Anlegen eines Bankkontos usw. zu erledigen. Gegen 17 Uhr haben wir dann noch einen Zwischenstopp am Strand eingelegt und sind ein Stückchen spaziert. Ebbe und Flut dürften hier relativ stark sein, d.h. uns hat unfreiwillig auch das Wasser erwischt Da hier noch Winter ist, wird es gegen Abend doch noch relativ kühl. Dunkel wird es hier bereits gegen halb 7, auch im Sommer soll es schon gegen 7 dunkel werden. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig - an den ersten Tagen wurde ich dann meistens gegen 8 Uhr Abends müde. Wer mich kennt, weiß, dass das nicht gerade die Zeit ist, zu der ich normalerweise schlafen gehe
Mein Bett dürfte sehr gut sein, denn in der ersten Nacht habe ich mit einer einstündigen Unterbrechung ca. 18 (!!) Stunden geschlafen. D.h. am Freitag habe ich dann nicht mehr so viel erlebt, abgesehen von meinem ersten Barbecue! Was ich auch nicht gedacht hätte  bei meinem ersten Barbecue in Australien waren nur deutschsprachige Leute. Zwei meiner Mitbewohner sind auch deutsche und daher kennen sie natürlich auch relativ viele Deutsche. Ich selbst hab dann noch den Peter mitgenommen und unsere australische Mitbewohnerin hat sich dann das Weite gesucht und ist mit einer Freundin ausgegangen

Am Samstag bin ich dann laufen gegangen um die Gegend ein bisschen zu erkunden. Und nachmittags sind wir nach Brisbane gefahren um den dritten Wiener im Bunde vom Flughafen abzuholen. Von der Stadt habe ich nicht allzu viel gesehen, wahrscheinlich werde ich am Wochenende noch einmal hinfahren.
Davor waren wir auf einen Sprung in einem Cafe im Surfers Paradise. Wie der Name schon verrät  das Surfer-Viertel. Hier war am Strand wesentlich mehr los als bei mir in der Nähe. Viele Surfer, aber eigentlich auch recht viele, mutige, die schon ins Wasser gegangen sind. Hier gibt es auch viel mehr Hochhäuser und es wird fleißig gebaut.

Ich habe übrigens erfahren, dass die Gold Coast hier erst 30 Jahre alt ist. Das Shopping Center wo ich bisher meine ganzen Einkäufe gemacht habe, gibt es überhaupt erst seit knapp 5 Jahren und auch die Robina Railway Station, von welcher ein Zug direkt nach Brisbane geht.

Am Sonntag gab es einen Welcome-Barbecue am Campus, wo ich dann endlich mal jede Menge Englisch gesprochen habe und zahlreiche andere Austausch-Studenten kennen gelernt habe.
Insgesamt sind aber vorwiegend Deutsche hier, auch einige Amerikaner und ein paar Skandinavier. Über die Zahl der Austauschstudenten ist man sich hier nicht ganz so sicher - das schwankt von einem Drittel bis zu 50%. Auf jeden Fall kenne ich noch nicht allzu viele Australier.

Mit der Anmeldung, Registrierung usw. hat alles sehr gut funktioniert. Abgesehen von ein paar Einführungsveranstaltungen war die erste Woche also nicht allzu viel zu tun.
Es gab allerdings ein Bond Package Programm, welches man erwerben konnte. Da gab es jeden Abend ein anderes Programm. Einen Quiz-Abend, einmal Dinner & Movie, ein Strandbesuch am Samstag, Party am Montag usw. Das bei Weitem genialste war die so genannte "Hypnotic Show by Mark Anothony" (nein, es war nicht der Ehemann von Jennifer Lopez).

Hypnoseshow
Ich ging ohne große Erwartungen in diese Show mit dem Wissen, dass ich ja jederzeit wieder gehen kann. Zuerst wirkte Mark Anthony auch etwas selbstdarstellerisch. Er hat dann die Zuschauer gebeten, sich freiwillig zu melden, wenn sie bereit wären, sich hypnotisieren zu lassen. Es meldeten sich ca. 20. 2-3 mussten nach ca. 3 Minuten wieder gehen, weil es nicht funktioniert hat, die restlichen Studenten sind in einen Schlafzustand gefallen. Es hat dann ganz harmlos begonnen, dass er sie einfach mal Schreibmaschine schreiben lies, dann mussten Sie Klavier spielen oder sich vorstellen in einem Auto zu fahren, mit der Zeit kamen dann schon andere Dinge. Z.B. einen neuen Freiwilligen aus dem Publikum (er war nicht hypnotisiert) sexy zu umtanzen. Zuerst die Damen, dann die Herren, es ging dann weiter zum sich gegenseitigen Beschnuppern bis hin zum Darstellen des Blowjobs von Bill Clinton und Monika Lewinski. Der Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) war, dass alle auf der Bühne einen Orgasmus hatten bzw. darstellten.
Die Show war echt genial und wir haben echt jede Menge gelacht. Kann ich also nur weiter empfehlen - vielleicht nicht unbedingt auf der Bühne, aber auf jeden Fall als Zuschauer. Obwohl ich mir im Nachhinein schon gedacht habe, dass ich mich freiwillig hätte melden sollen

Strand-Tag in Broad Beach
Am Samstag haben ziemlich viele Bond-Studenten den Strand unsicher gemacht. Das Wasser ist doch noch sehr erfrischend, wir haben es aber zweimal gewagt kurz hinein zu gehen. Die Wellen sind ziemlich stark. Freue mich schon aufs Surfen (das habe ich bis jetzt leider noch nicht gemacht).

Schwimmen darf man hier nicht immer - nur nach dem Motto: "Swim between the flags". Ein deutscher, der seit 7 Jahren hier ist, hat mir gleich zu Beginn folgenden Tipp gegeben: Wenn du weiter raus schwimmst, schau immer, dass jemand vor der schwimmt, der ein bisschen dicker als du isst, dann hat der Hai weniger Interesse an dir.
Auf meinem Weg zur Uni überquere ich einen Kanal, der auch bis zur Uni geht. Dort sind die Haie vor allem nachts. Bisher habe ich noch keinen gesichtet.

Nachts wird es hier relativ früh dunkel. - so gegen halb 7 dunkel, auch im Sommer soll sich das nur um eine halbe Stunde nach hinten verschieben. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig - am Anfang war ich schon gegen 8 Uhr Abends müde *gg*

Mittlerweile habe ich mich aber schon recht gut eingelebt. Habe alle notwendigsten Dinge besorgt und kenne mich auch schon recht gut aus. Sowohl mit den organisatorischen Dingen an der Uni als auch in der Gegend und wo ich überall hinkomme.

Die Standard-Phrase zur Begrüßung ist hier: "Hi, how are you doing" or "How is it going"... selbst, die VerkäuferInnen im Einkaufszentrum fragen nach deinem Befinden. Teilweise erwartet man sich dann keine Antwort.
Die Standard-Antwort ist: Fine or Good. Alternativ könnte man auch sagen: Not that bad, aber das habe ich bisher von noch niemandem gehört
Beim Einkaufen werden die Einkäufe für gewöhnlich in Tüten gepackt (sowohl Lebensmittel, als auch Kleider, etc.), das Parken in den Parkhäusern ist gratis und man benötigt auch keine Münzen für die Einkaufswägen. Nur beim Aldi (in Österreich: Hofer) kann man die westlichen Einflüsse beobachten. Dort gibt es keine Tüten und man braucht Münzen für die Einkaufswägen. Teilweise gibt es ähnliche Lebensmittel wie bei uns, aber es schmeckt dennoch etwas anders. Die asiatischen Kulturen haben es aber sicher schwerer als die amerikanischen und europäischen.

Was gibt es sonst noch zu sagen. Ich wohne ca. 20 Minuten von der Uni entfernt (walking distance). Ich hab mir mittlerweile ein Rad zugelegt, damit schaffe ich es rund 8 Minuten. Zum Strand sind es mit dem Rad gute 15 Minuten, wobei der Strand selbst dann ja sehr lange ist. In 15 Minuten bin ich aber bei einem recht schönen Teil.
Am Beachday von der Uni, waren wir schon kurz im Wasser, aber es ist schon noch sehr kalt - geschätzt rund 21 Grad. Vom Wetter her hat es tagsüber meist so um die 25 Grad, wobei es in der Sonne wesentlich wärmer wirkt und man auch schon einen Sonnenbrand bekommen kann. (das habe ich nur gesehen, ich selbst bin noch kein Opfer geworden, ich schmiere aber auch immer mit einer 30er Sonnencreme). Nachts kann es dann doch noch auf 9 Grad runter kühlen. Hab mir also skuriler Weise an unserem Strandtag in der Mittagspause eine etwas wärmere Jacke gekauft.

Mittlerweile haben hier die Uni-Kurse begonnen. Dazu im nächsten Bericht mehr. Nur kurz vorweg - es wird mehr Aufwand als ich dachte, ein Master ist halt doch kein Bachelor

Irgendwie nimmt das System keine Bilder mehr an - also wie gesagt - auf Facebook gibt es mehr!