Thailand nach dem Tsunami
4 Wochen nach der zerstörerischen Flut sind wir zunächst überhaupt nicht sicher, ob wir nach Thailand fahren sollen.
In unserem Bericht erfahrt ihr, wieso wir es keine Minute bereut haben, doch ins "Land of Smile" gefahren zu sein.
Anreise mit Hindernissen
Seit Monaten freuen wir uns schon auf unseren vierten Thailand-Urlaub.
Die Flugtickets mit der Gulf-Air nach Bangkok sowie Inlandsflüge nach Chiang Mai und Phuket haben wir bereits in der Schublade:
Und dann plötzlich und unerwartet am 26.12.2004: Die große Welle im Indischen Ozean. In den Medien sieht und hört man nichts anderes mehr: totale Zerstörung, Schreckensbilder, die Zahl der Toten steigt ständig, drohende Seuchen etc.
Was tun? Sollen wir trotzdem fahren oder vielleicht umschwenken von Phuket und Umgebung auf den Golf von Thailand, Samui und Umgebung? Wie man hört, soll es dort jetzt sehr voll sein.
Von unseren beiden Mainzer Freunden, Gudrun und Reinhold, die sich während des Tsunamis auf Phuket aufhielten, und die ganze Sache zum Glück unbeschadet überstanden haben, werden wir von der Situation vor Ort auf dem Laufenden gehalten. Auf Phuket sind die Thais wahnsinnig fleißig mit den Aufräumarbeiten und die meisten Strände sind ganz schnell wieder gesäubert. Bis auf einige Ausnahmen (hauptsächlich Patong und Kamala), soll alles schon wieder fast wie vorher sein. Mit einer Ausnahme: Es gibt zur Zeit kaum Touristen.
Nach reiflicher Überlegung entschließen wir uns, die Reiseroute zunächst wie geplant beizubehalten; auch wenn wir dabei zu Hause auf einiges Unverständnis stoßen.
Thailand ist nun mal ein Land, welches wir immer wieder gerne bereisen und die Menschen dort haben es einfach verdient, dass man sie gerade jetzt unterstützt. Und wie wir auf unserer Reise auch immer wieder feststellen werden, kann man das am besten vor Ort. Denn was von den Spenden von Deutschland aus wo ankommt, bleibt fraglich?
Also sitzen wir am 27.01.05 in Frankfurt im Flieger der Gulf-Air, welcher pünktlich um 11.10 Uhr nach Bahrain abhebt. Die 5 Stunden bis zur Landung in Bahrain gehen relativ schnell um, auch wenn uns der einzigste deutschsprachige Film des Bordprogramms nicht besonders interessiert.
Wir stellen uns auf 3 ½ Std. Wartezeit im Transitbereich ein, werden aber arg enttäuscht, der Flug wird immer weiter verschoben, so dass wir insgesamt 7 Stunden im kalten Flughafen rumhängen.
Da es auch für unseren Anschlussflug mit der Nok-Air von Bangkok nach Chiang Mai immer knapper zu werden scheint, bekommen wir am Schalter der Airline einen Ersatzflug mit der Thai-Air angeboten, welchen wir jedoch, wie sich später rausstellt, zum Glück nicht brauchen werden.
Nun gut, um 1.30 Uhr geht es endlich weiter und die nächsten ca. 6 ½ Std. ziehen sich ganz schön in die Länge. In der Nacht gibt es kaum Getränke, die Toiletten sind nach kurzer Zeit nicht mehr zumutbar und ein Frühstück gibt es wegen angeblich zu starker Turbulenzen auch nicht. Nur komisch, dass aus der Businessclass, welche sich direkt vor uns befindet, Kaffee- und Brotduft zu uns herein strömt.
Gegen 12.00 Uhr (Ortszeit Bangkok) landen wir endlich und entschließen uns, einen Versuch zu starten, noch den Nok-Air-Flug zu erreichen. Zum Glück geht die Abfertigung bei der Immigration recht schnell, jetzt nur noch unsere Rucksäcke vom Koffer-band und nix wie rüber in voller "Deutschland-Wintermontur" durch den ca. 500m langen"Schlauch" zum Domestic-Terminal. Wir haben richtig Glück, völlig außer Atem und nass geschwitzt können wir noch 5 Minuten vor Schalterschluss bei der Nok-Air einchecken.
Aufbruch: | 27.01.2005 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 25.02.2005 |