Thailand nach dem Tsunami
Koh Lanta (Schlemmen und Relaxen im Paradies)
Früh morgens um 8.00 Uhr holt uns der Minibus im "Laem Sai" ab und nachdem er bis zum letzten Sitz vollbepackt und das Gepäck auf dem Dach verstaut ist, geht's durch die schöne Felsenlandschaft von Phra Nang nach Krabi.
Minibus nach Lanta
Die Möglichkeit, mit einer Fähre über die PhiPhi-Islands direkt nach Koh Lanta zu fahren, haben wir mit Absicht nicht gewählt. Wir behalten PhiPhi lieber so schön in Erinnerung, wie wir es 2000 erlebt haben. Wie wir später in Ao Nang feststellen, werden sogar jetzt schon wieder Touren angeboten "PhiPhi after the Tsunami". Nein, das müssen wir wirklich nicht haben.
So werden wir in Krabi in einem Reisebüro abgesetzt und in den nächsten Minibus verfrachtet, dieser klappert weitere Reisebüros ab und fährt dann, wie immer vollgestopft bis zum Letzten, zum Fähranleger nach Ban Hua Hin.
Erst jetzt merken wir, dass wir nicht mit der normalen Fähre, sondern mit der Autofähre übersetzen werden. Schade, wir hatten uns schon so auf's Schiffchen fahren gefreut. Die Autofähre braucht nur ein paar Minuten zum Übersetzen - die normale Fähre von Krabi aus braucht 2 Stunden.
Wir nehmen uns vor, die Rückfahrt, selbst in die Hand zu nehmen und uns nicht wieder auf die "Minibusmafia" zu verlassen.
Die Autofähre geht zunächst bis nach Lanta Noi, die kleinere und untouristische der beiden Lanta-Inseln, dann weiter mit dem Minibus quer über Lanta Noi und anschließend mit einer weiteren Autofähre nach Ban Saladan, auf Ko Lanta Yai.
Die Autofähre ist nichts für Leute mit Platzangst, der Minibus ist eingepfercht, links von einem LKW und rechts von einer großen Eisenstange als Begrenzung der Fähre. Sollten wir untergehen, wäre es zwar nicht weit bis zum nächsten Ufer, wir hätten aber kaum eine Chance aus dem Bus zu entkommen. So schalten wir also unser Hirn ab und kommen unversehrt auf Lanta an.
Schon im Bus werden wir angesprochen, ob wir eine Unterkunft hätten. Wir bestätigen mit ja, da wir uns am Long Beach selbst umschauen wollen. Eine "Mitreisende" möchte uns eine Anlage zeigen, in der sie arbeitet.
Als wir für ein deutsches Paar am Klong Dao Beach in einem Ressort anhalten, steigt eine weitere Frau zu, die uns einen Bungalow am Long Beach für 500 Baht pro Nacht zeigen will. O.K. wie lassen uns überreden und sehen uns die Anlage mal an. Gleichzeitig wartet die "Mitreisende" in der Anlage nebenan, dem "Sayang" und möchte uns diese zeigen. Der uns vorgeführte Bungalow gefällt uns direkt, richtig nett eingerichtet mit Bambus und Himmelbett, AC und Meerblick.
Wie wir später feststellen, sind die Preise wegen der wenigen Gäste hier um 2/3 günstiger als normalerweise zu dieser Zeit.
Das Sayang liegt direkt am schönen ca. 2 km langen feinsandigen Phra Ae Beach (oder Long Beach), wo es weitere Bungalowanlagen aller Kategorien gibt sowie einige Restaurants und Bars. Hier kann man schön relaxen und es gefällt uns richtig gut.
Die ersten beiden Abende essen wir im Sayang, hier gibt es Fisch vom Grill oder auch indische Gerichte. Besonders angetan hat uns zum Frühstück, die "Sayang-Soup", eine Hühnchen-Curry-Suppe die einfach genial schmeckt.
Auf Anraten unseres Bungalownachbars, einem Schweizer, gehen wir am dritten Abend zu "Suza-Hut" essen. Dort schmeckt es uns so gut, dass wir alle folgenden Abende dort speisen. Das Restaurant liegt auch direkt am Long-Beach und ist toal liebevoll mit weißen Stoffsegeln und Laternen dekoriert. Die Chefin, Suza, kocht selbst, ihr Mann und sein Bruder servieren. Auch wenn es manchmal etwas länger dauern kann, bis das Essen serviert wird, lohnt sich die Wartezeit auf jeden Fall. Außerdem kann man sie mit einigen Beer-Chang gut verkürzen.
Das "Suza Hut"
Als uns der Schweizer Namens Rudi mitteilt, dass er am nächsten Tag mit dem Besitzer des Suza-Hut einen Kühlschrank kaufen will, nehmen wir die Gelegenheit gleich war. Wir haben von einigen Freunden aus Deutschland Geld mitbekommen, um es an Tsunami-Opfer zu verteilen. Was sich für uns als sehr schwierig darstellt. Man kann nicht einfach zu den Leuten hingehen und das Geld verteilen. Außerdem ist ein Thai, der ein Restaurant oder ein Ressort besitzt eigentlich nicht arm und hat auch einen gewissen Stolz. Wie uns Rudi erzählte (er war schon 4 mal auf Lanta), hat das Suza Hut bis zu letzten Jahr noch auf dem Nachbargrundstück gestanden, musste aber leider einem größeren Ressort weichen. Nachdem die Besitzer es dann neu aufgebaut haben, kam der Tsunami... Das Wasser stand ca. 2 m hoch im Restaurant und hat vieles zerstört oder weggeschwemmt.
Wir sagen also zu Rudi, falls es noch irgendwas gibt, was benötigt wird, würden wir uns gerne beteiligen.
Am nächsten Abend gehen wir noch ahnungslos zu "Suza Hut", als Suzas Mann auf uns zukommt und sich ganz herzlich für unsere Hilfe bedankt. Wir wissen ja noch gar nicht womit wir geholfen haben. Sogleich bekommen wir als Geschenk des Hauses einen köstlichen Thai-Salat mit Garnelen serviert. Als Rudi dann auch zum Abendessen kommt klärt er uns auf: Die beiden sind zusammen aufs Festland nach Trang gefahren und nachdem einige Kühlschränke begutachtet wurden, wollte der Thai sich bescheidenerweise für einen der günstigeren Kategorie entscheiden. Rudi hat ihm aber zu dem Kauf eines besseren Kühlschrankes geraten, was bei täglicher Benutzung auch erforderlich ist. Das Geld was zum Kauf des besseren Gerätes fehlte, haben wir dazugegeben, aber auch der Thai hat einen Anteil selbst gezahlt. Wir sind froh, damit ein bisschen geholfen zu haben und wissen auf jeden Fall dass das Geld hier eine gute Verwendung gefunden hat. Jetzt fehlen eigentlich nur noch jede Menge Gäste, damit der neue Kühlschrank auch immer gut gefüllt sein muss.
Beim Besitzer des Sayang-Ressorts mieten wir uns für 3 Tage ein fast neues Moped, um die Insel zu erkunden. Auf die Frage, ob wir denn schon mal Moped gefahren sind, antworten wir, dass wir zu Hause ein Motorrad haben und er erscheint beruhigt.
Nach den ersten Metern wissen wir, warum er solche Angst um sein gutes Moped hatte:
Die Straße, wenn vorhanden, besteht aus riesigen Schlaglöchern oder ist zum Teil noch im Bau. Ansonsten gibt es eine rote Staubpiste mit noch größeren Schlaglöchern und Richtung Süden wird die Straße immer steiler und staubiger, so dass ich an manchem Berg absteigen muss, damit Ralf mit dem Moped hinauf kommt. Außerdem fahren viele Straßenbau-LKWs mit enormem Tempo an uns vorbei, so dass man nur noch die Luft anhalten kann, um nicht den ganzen Staub zu inhalieren. Eine Gasmaske wäre hier angebracht. Abends bleibt es uns nur übrig, mitsamt Klamotten und Rucksack unter der Dusche zu entstauben.
Meine Füße nach der Mopedfahrt!!!
Unsere Ausflüge führen uns unter Anderem zum Klong Nin Beach, wo wir uns die gemütlichen Liegestühle bei "Otto" einladen und wir bei einigen Beer-Chang im Schatten abhängen.
Wir schauen auf die Fischerboote am Horizont, als einer der Fischer mit seinem Longtail-Boot aufs Land übersetzt um seine Beute abzuladen. Er zeigt uns einen Eimer voll mit frischen Riesengarnelen und mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken, wie köstlich die gegrillt schmecken würden. Frischer geht's wohl nicht mehr!? Leider wissen wir ja nicht, wie oder wo wir sie zubereiten könnten und widerstehen schweren Herzens.
An einem anderen Tag fahren wir an der Ostküste entlang nach Ban Ko Lanta (Hauptstadt der Insel) bis zum südlich gelegenen Seezigeunerdorf.
Ban Ko Lanta ist ein nettes kleines Örtchen mit alten Holzhäusern. Auch hier übermannt uns der Hunger und wir kehren ein Lokal zum Mittagessen ein.
Die Abende verbringen wir öfters im "O-Zone" bei unserem Freund Lut. Das O-Zone ist eine nette Bar am Longbeach. Hier haben sie erhöhte Liegepodeste an den Strand gebaut, so kann man sein Bier oder Cocktail im Liegen genießen und wird dabei nicht eingesandet.
Genial sind auch die Sonnenuntergänge am Long Beach; wir setzen uns mit einem Bier in den Sand, am besten noch mit meiner Lieblingsmusik im Ohr und warten bis der Planet im Meer versinkt.
Der Ort Ban Saladan, wo auch die Boote von Krabi, Phuket, PhiPhi ankommen, ist nur ein paar Kilometer vom Longbeach entfernt. So dass wir dorthin öfters mal zum "Bummeln" gehen. Hier gibt es genügend Abwechslung für den gelangweilten Touri: Geschäfte, Restaurants, Internet-Cafes, Reisebüros, eine Bank, Tauchshops, Apotheke etc. Trotzdem geht es hier sehr relaxed zu und wir sitzen mehrmals mit einem kühlen Bierchen auf den Stühlen vor einem Laden, um einfach nur das Leben ums uns herum zu beobachten.
Besonders interessant ist der "Supermarkt", eine einfache offene Zeltkonstruktion, der Boden besteht aus einem staubigen Untergrund. Hier gibt es alles, von Spielzeug, Unterwäsche, Kleidung bis hin zu Getränken, Nagelschere und Insektenspray.
Eine 4-Island-Tour bringt uns zu den südlich von Koh Lanta gelegenen Inseln, Ko Ngai, Ko Hai, Ko Mood und Ko Krade. Besonderes Highlight ist hierbei die Emerald Cave. Man schwimmt (wie bei "The Beach) durch einen ca. 70 m langen Felstunnel in eine Lagune, die ringsum von meterhohen Felsen eingesäumt ist. Hier sollen früher die Piraten ihre Schätze versteckt haben. Das kann man sich bei der Kulisse auch so richtig vorstellen.
Wir zwei und ein Italiener Namens Rudi (heißen denn hier alle Rudi?) sind die einzigsten Teilnehmer dieser Bootstour.
Leider haben wir etwas Pech mit dem Schnorcheln, das Meer ist arg wellig.
Aufbruch: | 27.01.2005 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 25.02.2005 |