Thailand nach dem Tsunami

Reisezeit: Januar / Februar 2005  |  von Sybille P.

Chiang Mai (5 Nächte im Norden)

Der Flug nach Chiang Mai dauert nur 1 Stunde 10 Minuten, so dass wir pünktlich um 14.30 Uhr landen. Am dortigen Flughafen erwartet uns schon der Fahrer des vorher reservierten Guesthouse, dem Lai-Thai.
Jetzt kann der Urlaub beginnen...
Das "Lai-Thai" ist ein nicht mehr ganz neues, aber sehr gut gepflegtes Guesthouse. Es liegt sehr zentral direkt an der Mauer zur Altstadt, es ist daher aber auch nicht ganz so ruhig. Zum Nachtmarkt kann man in ca. 10 Minuten laufen.

Total erschöpft von der langen Fliegerei lassen wir uns erst mal eine Fußmassage verpassen. 30 Minuten für 100 Baht, da kann man nicht meckern.
Danach fühlen wir uns fast wie neu geboren und schaffen es sogar noch, einen Spaziergang über den berühmten Nachtmarkt von Chiang Mai zu machen.
Abends fallen wir total platt in unsere Betten und schlafen wie ein Stein.
Der nächste Tag bringt uns mit einem Tuk Tuk auf einen 12 km außerhalb von Chiang Mai am Berg liegenden Tempel, Wat Doi Suthep. Es gibt die Möglichkeit, diesen Tempel mit einer Seilbahn zu erreichen, wir ziehen aber die 290 Stufen vor und kommen schweißgebadet oben an; wir haben die Wetterumstellung doch noch nicht ganz verarbeitet.

Im Tempel sind sehr viele Buddhisten beim Beten und Darreichen von Opfergaben. Die Aussicht von hier oben auf die Stadt ist trotz der Dunstglocke die über Chiang Mai liegt, beeindruckend.
An einem der vielen vor dem Tempel gelegenen Souvenirständen erstehe ich mir eine lange gewünschte Buddhastatur aus Holz.
Den Nachmittag vertreiben wir uns mit der Besichtigung von Chiang Mais Altstadt, die wunderschön gelegen ist, umgeben von einem Wassergraben und einer Stadtmauer. Außerdem gibt es hier unzählige Wats.

Abends speisen wir in dem sehr nett gelegenen Restaurant "Brassserie", welches direkt am Ping River liegt und eine sehr schöne Terrasse hat. Das Essen ist köstlich und die Preise verhältnismäßig günstig.
Am nächsten Tag nehme ich an einem Thai-Kochkurs im Chilli-Club des Eagle House teil. Ralf möchte sich ein Moped mieten und ein bisschen die Gegend erkunden (er lässt sich wohl lieber von mir bekochen!?).
Außer mir nehmen noch drei Kanadier an dem Kochkurs teil, welcher von Herrn Visutt geleitet wird. Zunächst darf sich jeder 5 verschiedene Gerichte aussuchen, die er gerne kochen (und natürlich auch essen) möchte. Dann geht's mit einem Einkaufskörbchen zum nahegelegenen Markt, wo uns Mister Visutt von Obst und Gemüse sowie Kräutern und Gewürzen bis hin zur Herstellung von Kokosmilch und -creme alles genaustens zeigt und erklärt.

Anschließend wird geschnibbelt, gekocht und gegessen; für mich in folgender Reihenfolge: Tom Yam Suppe, gebratenes Huhn mit Ingwer, Red Curry mit Huhn, Papaya Salat und Klebereis mit Mangos. Nachmittags kann ich mich kaum noch bewegen und wir stellen einstimmig fest, dass wir alle noch nie so gut gegessen haben, wie heute von uns selbst gekocht. Zum Abschluss schnitzen wir noch eine Dekoration aus Tomate, Gurke und Salat, wobei sich unser Kochlehrer allerdings wesentlich geschickter anstellte als wir. Zum Nachkochen der Rezepte erhalten wir ein von Mr. Visutt eigens verfasstes Kochbuch, welches z.Zt. zu Hause ständig in Gebrauch ist.
Jedem der gerne thailändisch isst und Spaß am Kochen hat, kann ich diesen Kochkurs nur empfehlen: www.eaglehouse.com

Als ich wieder ins Hotel komme, ist Ralf auch gerade zurück von seinem Ausflug. Er hat festgestellt, das Chiang Mai ganz schön groß ist, er brauchte über eine Stunde bis er mit seinem Moped aus der Stadt war und ist dann einfach bisschen durch die Gegend gefahren.
Abends findet in der Altstadt der "Sunday Walking Market" statt. Dies ist ein Markt, der im Gegensatz zum Nachtmarkt, von vielen Thais besucht wird. Und dazu gehören natürlich auch zahllose Essensstände, wo wir mal wieder nicht dran vorbei kommen.
Für unseren dritten Tag im Norden Thailands haben wir einen Ausflug gebucht, welcher uns zu verschiedenen Bergstämmen führt.
Zunächst geht es zu einer Orchideen-Farm, danach zu einer Fabrik, wo aus Elefantendung (absolut geruchloses) Papier hergestellt wird.

Anschließend erkunden wir eine Höhle mit einem buddhistischen Tempel und als "Höhepunkt" des Tages besuchen wir ein Bergdorf nahe der Burmesischen Grenze. Dort leben drei verschiedene Stämme: die Akka, die Longear und die Longneck. Leider kommt es uns vor, als ob das ganze Dorf nur für die Touristen besteht. Die souvenirverkaufenden Langhals-Frauen mit ihren kiloschweren Ringen um Hals, Arme und Beine erscheinen uns nicht wirklich glücklich.

Unsere Reiseleiterin erklärt uns, dass nach der Tradition die Eisenringe die Frauen gegen den tödlichen Biss eines Tigers (welcher hier schon seit Jahrzehnten ausgestorben ist) schützen sollen - Männer brauchen das nicht, sie können den Tiger ja töten!?!

Mit gemischten Gefühlen verteilen wir an die kleineren Kinder verschiedenes gesammeltes Spielzeug und Kleidung, welches uns meine beiden Nichten großzügig für die "armen Kinder" mitgegeben haben und erhalten hierfür strahlende Gesichter.
Die älteren Kinder des Dorfes besuchen die Woche über eine Schule.

Bei der 3 ½ stündigen Rückfahrt nach Chiang Mai lassen wir die beieindruckende Natur des nördlichen Thailands an uns vorüberziehen.
Das Abendessen nehmen wir in einem schönen Gartenlokal in der Altstadt namens "Wok" zu uns.
Der letzte Tag führt uns mit einer organisierten Tour in den Doi Inthanon National Park, wo sich auch Thailands höchster Berg befindet. Dort besuchen wir zunächst 2 Wasserfälle sowie ein Karen Village (welches uns nicht ganz so für Touristen erbaut erscheint, wie das von gestern). Im National Park gibt es ein königliches Projekt. Dort wird der Anbau von Obst, Gemüse und Blumen gefördert und somit sollen die Leute nicht in die Versuchung kommen, den illegalen Anbau von Opium zu betreiben.

Eine Mohnpflanze - natürlich nur zur Demonstration

Eine Mohnpflanze - natürlich nur zur Demonstration

Anschließend geht es zu zwei riesigen Chedis, welche für den König und die Königin hoch oben in den Bergen errichtet wurden.

Zum Abschluss dürfen wir noch Thailands höchsten Punkt (2.565 m) besuchen. Und somit auch Thailands höchste (aber sicherlich nicht beste) Toilette.
Die dortigen Temperaturen von 15 Grad erscheinen uns richtig kalt.

© Sybille P., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Wochen nach der zerstörerischen Flut sind wir zunächst überhaupt nicht sicher, ob wir nach Thailand fahren sollen. In unserem Bericht erfahrt ihr, wieso wir es keine Minute bereut haben, doch ins "Land of Smile" gefahren zu sein.
Details:
Aufbruch: 27.01.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 25.02.2005
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Sybille P. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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