Peru - oder "Ich weiss, das liegt nicht in Asien!"
San Juan de Lurigancho II
Meine ersten 1 1/2 Wochen in der Klinik habe ich nun hinter mir und langsam druchsteige ich die Mechanismen nach denen diese Klinik funktioniert.
Ich habe mittlerweile jedem erzählt wo ich her komme und was ich dort tue und man begrüßt mich immer und überall mit einem Küsschen auf die Wange. Am liebsten werd ich in "Wie ist das in Deutschland"-Gepräche verwickelt und alle haben viel Verständnis für mein gebrochenes Spanisch.
Langsam habe ich sogar das Gefühl dass ich eine kleine Hilfe bin.
Hier noch ein paar Eindrücke aus der Geburtshilfe:
Auch die anderen Disziplinen bin ich mittlerweile alle mal durch. Traumatologie ist hier schon was anderes als zuhause. Der Schockraum ist keine 10qm groß und besteht aus einem Röntgengerät und einem Infusionsständer... immerhin steht Schockraum dran. Das ist leider auch alles nur so lang irgendwie komisch bis der erste Schwerverletzte eingeliefert wird. Dann stehen alle mit einem mal da und keiner kann richtig helfen.
Auch die "normale" Traumatologie ist nicht ganz normal: Patienten die eine Woche lang mit einem dislozierten Bruch durch die Gegend humpeln, schwere Verbrennungen, Hundebisse sowie Schuss- und Messerstichwunden ohne Ende!
Heute habe ich mal meine Nähkünste zeigen dürfen im Gesicht eines jungen Mannes der auch am Boden liegend noch einen Tritt ins Gesicht bekommen hatte. Ich darf wohl mit Stolz sagen dass ich unserer Lehreinrichtung keine Schande gemacht habe.
Aufbruch: | 07.09.2009 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 21.10.2009 |