Eine Kaffeefahrt nach Kolumbien
Um Villa de Leyva
Die Zimmer sind, wie ich schon beschrieb sehr kunterbunt, aber lustig, man wird fröhlich wenn man die naïve Wandmalereien der Eigentümerin sieht. Es ist charmant kitschig. Wir wurden sehr gut versorgt, das Frühstück war wie zu Hause, schmackhaft und mit Fürsorge zubereitet. Der Hausherr, der sich mittlerweile mit John angefreundet hatte, liess uns keine Minute allein, der Mann freute sich auf ein Gespräch, denn in dem kleinen Dorf hat er wohl wenig Abwechslung. Villa de Leyva liegt oberhalb des Äquators, auf ca 2800 meter Höhe. Die Tage sind angenehm, die Nächte dagegen ziemlich frisch und man sollte immer einen leichten Pulli dabei haben.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug. Auf Empfehlung von dem Hausherrn, sollten wir die "Laguna de Tota", also den Totasee, besuchen. Mit einer Fläche von ca. 50 Km² ist es der grösste See Kolumbiens, gelegen auf einer Höhe von 3.000 m. Wie es sich heraustellen sollte, sind wir an dem Totasee nie angelangt. Zu erst ging alles gut, wir genossen die herrliche Landschaften und durchquerten kleine Dörfer, wie der Hausherr uns gesagt hatte, sollten wir irgendwann rechts Richtung Sogamoso biegen und kurz danach wäre der Totasee. Gleich am Eingang von Sogamoso sahen wir ein undefinierbares Schild mit dem Namen Totasee und dann haben wir uns total und hoffnungslos im Stadtverkehr von Sogamoso verfahren, von dem wir erst nach einer halben Stunde auf der entgegengesetzten Seite rauskamen. John war so froh darüber, dass er den Totasee garnicht mehr sehen wollte. Daher schenken wir Euch ein Bild von dem Tota see, das wir leider "gemopst" haben.
Daraufhin beschlossen wir einen Besuch nach Pantanos de Vargas zu machen. Wir hatten uns ein grosses Moorgebiet vorgestellt, wurden aber überrascht von einem riesengrossen Monument, dass den Sieg zur absoluten Freiheit von Kolumbien darstellt. Wir waren sehr betroffen und beeindruckt, das Monument ist sehr schön und wir haben uns dort länger aufgehalten.
Viele Schulbusse mit Kinder waren auch zugegen, was uns sowieso beeindruckt hat, wie die kolumbianische Kinder in das Schulsystem eingebunden sind. Leider ist Perú noch nicht so weit. In Kolumbien sieht man wirklich in jedem Kaff eine Schule, fröhliche Kinder, die in schmucke Uniformen zur Schule gehen und Lehrer, die zumindest mal aussehen wie echte Lehrer und nicht wie irgenwelche Bübchen in Jeans! Die Fahrt dorthin und auch zurück war sehr erlebnisreich, die Gegend ist wunderschön, immer wieder mit herrlichen Bäumen und Gebüsch, dazwischen sattgrüne Felder mit buntem Fleckvieh und Holsteiner Kühe. Was uns auch beeindruck hat, sind die wunderbare Wolkengebilde, die man in Perú an der Küste nicht kennt.
Die Rückfahrt nach Villa de Leyva erfolgte dann über eine winzige Landstrasse, die sich zwar auf der Landkarte befand, aber nichts sonderbar bekanntes oder empfehlenswertes darstellte, die sich dann aber als der richtige Schlager des Ausflugs profilierte, so schön war die Fahrt. Kurz vor Villa de Leyva gelangten wir an einem Ort Namens Arcabuco, so schön, dass wir austiegen und die Hauptplaza mit den wunderschönen Pflanzen und Blumen bewunderten. John wollte sich mit einem männlichen Einwohner unterhalten um einige Informationen zu erfahren, aber seine Frau hat mit allen Mitteln das Gespräch unterbunden, irgendwie rätselhaft ! Wir haben noch auf unsere Rückreise darüber nachgedacht, warum wir kein Gespräch mit dem Mann haben durften.
Hauptplaza von Arcabuco
Aufbruch: | 25.08.2009 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 02.09.2009 |