Eine Kaffeefahrt nach Kolumbien
In dem Kaffegebiet: Salento und Valle de Cocora
Nun hat man mit viel Mühe und sicherlich auch finanzielle Nöte nicht nur das Schmetterlingshaus gebaut, sondern auch noch ein Gebäude hergerichtet wo man Insekten, Spinnen, Kriechtierchen, Bienen, Wasserinsekten etc. bestaunen kann. Sehr interessant und informativ. John und ich haben den ganzen Morgen genossen.
Und dann ging es nach Salento, die Fahrt haben wir besonders genossen, wunderschöne Aussichten und eine herrlich, grünsatte Umgebung. Unser Ziel war das Valle de Cocora, was laut Prospekt empfohlen wurde. Die Strasse war eine Katastrophe, wir sind buchstäblich über Stock und Stein geschlichen, schneller ging es wirklich nicht. Als wir dort ankamen waren wir bitter enttäuscht. Ich weiss zwar nicht, was wir uns vorgestellt hatten, aber es hiess, dass man dort viele Palmas de Cera (Wachspalmen) sehen könne. An einem Abhang stehen ca 50 sehr hohe, dünne Palmen und das ist alles. Diese Palmen sieht man überall, vielleicht nicht soviele neben einander, aber dass es sich um eine Attraktion handeln würde, ist sehr übertrieben. Was auch übertrieben war, ist das Restaurant, das sich am Fusse des Abhangs befindet. Zwar hübsch gelegen, aber die Preise für Speise und Trank derartig übertrieben, dass wir nur ein Bierchen tranken und wieder verschwanden, den knubbeligen Weg zurück.
Aber wir hatten Hunger und suchten einen, für uns schon längst bewährten Platz an der Hauptstrasse, wo wir unser Lieblingsessen bestellen konnten. Es sind offene Restaurants, in der Mitte ist eine riesen grosse Kochstelle und drumherum ist ein Tresen aus schönem, glatten Holz mit davor Bänke, worauf man sich setzt und dann sein Essen bestellen kann. Absolute Spitze sind Bohnen, die sehr schmackhaft zubereitet sind, dazu kann man dann alles mögliche bestellen, wie z.B. in heissem Öl gebratener Schweinebauch, gebratene Bananen, Reis und was niemals in Kolumbien fehlen darf sind Avocados, die nicht besonders gut schmecken, aber eben zu allem gegessen werden. Kulinarisch ist Kolumbien völlig uninteressant.
Sehr viel Hühnerbrust wird in alle Formen verspeist, was mit dem Rest des Huhnes passiert, wissen wir bis dato nicht. Ein sehr schmackhaftes Gericht habe ich eigentlich erst am letzten Tag kennengelernt und das ist das Ajiaco. Es wird aus drei verschiedene Sorten Kartoffeln zubereitet mit Sahne und wiederum Hühnerbrustfleisch in Stückchen gerupft, dazu das uns unbekannte Kraut Guascas, was wohl dem wilden Basilicum am Ähnlichsten ist. Avocados werden natürlïch in Stücke dazu serviert. Wir haben uns auch dieses Mal wieder schön satt gegessen und fuhren weiter über Filandia, nein ich habe das "N" nicht vergessen, und dann zurück zu unsere Finca, wo wir sehr komische Verhältnisse antrafen. Wir wurden, nicht wie üblich von Ruby und ihrem Mann Javier begrüsst, sondern von einem Jüngling, den wir noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Aber jetzt erst mal ein paar Fotos von der Reise.
Wir gingen zum Schwimmbad, drehten unsere Runden und freuten uns auf ein Abendessen, nur es passierte nichts. John ging mal schauen und der Junge sagte, dass man Senora Ruby jeden Moment erwartete. Es wurde aber spät und später und Ruby erschien nicht. Dann sagte der Junge, dass Ruby im Krankenhaus sei, denn ihr Mann Javier hätte sich "vergiftet". Aha meinte John, zuviele Gläschen Schnaps? Der Junge bestätigte dies und, dass Javier in Koma gewesen sei! Logisch meinte John, die Dame des Hauses auf Reisen und der Herr des Hauses hatte sich nur einmal sehen lassen und hat wohl die Abwesenheit der Hausherrin ausgenutzt und war auch nicht mehr erschienen.
Nun dann! John ging zielbewusst zur Küche um zu schauen, was man da machen könne. Ich lag in der Hängematte und liess es mir gutgehen. Nur als John nicht zurückkam wurde ich dann doch neugierig und ging auch zur Küche, woraus schon köstliche Düfte aus dem Fenster zu meiner Nase gelangten. Hmmm! John hatte aus tiefgefrorene Schweinefilet das beste Züricher Geschnetzelte gezaubert und das war dann auch das erste Essen, was uns in der Finca geschmeckt hat. Obendrein hatten wir in dem Dorf Montenegro einen Supermarkt gefunden, wo wir in einer Ecke ein paar Flaschen Wein gefunden hatten. Wir hatten ein Festessen bei kitschig, romantischem Mondschein und Kerzenlicht, das Zirpen der Zikaden war unser Orchester. Der Wein hat das Übrige getan, wir waren glücklich und zufrieden und gingen früh ins Bett, denn der nächste Tag sollte anstrengend werden. John und ich hatten uns bislang mit Bier versorgt, denn Wein ist bei Kolumbianern absolut unbekannt. Man trinkt kurze Schnäpse, aber Wein, wie in Perú oder Chile sind nicht gebräuchlich.
Aufbruch: | 25.08.2009 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 02.09.2009 |