Välkommen till Sverige – Südschweden 2009
Auf Öland – der Norden
Gegen halb zwölf verlassen wir die kleine Schäreninsel Sturkö und fahren auf schmalen Landsträßchen in Richtung Kalmar. Es ist etwas wärmer, als die letzten zwei Tage, dafür bedeckt sich der Himmel aber zusehends.
In Kalmar fahren wir über die 6 Kilometer lange kostenfreie Brücke nach Öland. Wir fahren auf einer kleinen Nebenstraße parallel zur Hauptstraße in Richtung Norden, passieren unzählige Gehöfte und Windmühlen, können aber nur selten einen Blick aufs Meer erhaschen.
Erst kurz vor Beginn der Inselspitze gibt es im Norden Campingplätze. Wir schauen mehrere an, bei einem drehen wir schon an der Pforte um, weil uns die Lage nicht gefällt.
Von der Lage her gefällt uns der erste Platz in der Reihe, "Wikegards Semesterby" sehr gut. Er liegt auf einer Anhöhe hinter den Dünen und man genießt einen weiten Blick übers Meer. Es ist aber an diesem Tag sehr windig und der Platz bietet kaum Schutz durch Bäume oder Hecken.
So entscheiden wir uns schließlich für "Böda Hamns Camping", der an einer schönen Sandbucht direkt neben einem kleinen Hafen liegt. Im vorderen Platzteil kann man sich direkt hinter der Düne unter hohen Kiefern niederlassen und fühlt sich unvermittelt an den Französischen Atlantik versetzt - aber nur fast, denn zwischen den Baumstämmen blitzen die falunroten Holzhäuschen.
Morgen beginnt übrigens die Nachsaison, anstatt um acht gibt es erst um neun Brötchen.
Wir machen einen Spaziergang zum Hafen vor, wo der Wind ganz heftig bläst. In einem der Zelte wird gerade eine Musikanlage aufgebaut - oh, schön, Lifemusik! Das wollen wir natürlich sehen.
Links vom Hafen ist der Womostellplatz, schön am Wasser gelegen. Im Gegensatz zum Campingplatz ist er noch gut gefüllt.
Wolfgang kocht heute Geschnetzeltes mit Champignons und wir speisen an unserem windgeschützten Platz. Bisher hatten wir übrigens nur hervorragendes Fleisch in Schweden.
Leider beginnt es zu regnen an Schwedens sonnenverwöhntestem Ort. Wir spazieren trotzdem zum Hafen vor, aber die Musiker haben wegen des Regens ihre Anlage bereits wieder abgebaut. Also setzen wir uns in "Kapten Blåskaggs Öl und Whisky- Pub" und plaudern bei einem Whisky bzw. einem Glas Wein noch ein wenig mit dem Chef über Japanischen Whisky.
Am Sonntag hat es Morgensonne - Trägershirtwarme sogar! Schön! Wir dehnen das Frühstück ziemlich aus und entschließen uns, zur Nordspitze radeln, zum Leuchtturm "Långe Erik". Vorsichtshalber packe ich Fleecepulli und Regenjacke in den Fahrradkorb - man weiß ja nie...
Es wird aber ein traumhaft schöner Sommertag und wir radeln abwechselnd durch Wälder und an der Küste entlang. Öland ist die Radfahrinsel schlechthin- es gibt nur wenige, sehr sanfte Steigungen.
Beim "Långe Erik" machen wir Rast und machen uns dann auf den Rückweg.
Eine zweite Rast machen wir in Byxelkork in einem Café am Meer, wo wir ein Eis essen.
Inzwischen haben wir heftigen Gegenwind, aber das warme Abendlicht versöhnt mit den Strapazen.
Nach der Rückkehr zeigt der Kilometerzähler an, dass wir 44 Kilometer geradelt sind.
Ich lege mich mit meinem Buch an den Strand in die Abendsonne und Wolfgang hört Musik. Später grillen wir dann. Der Tag bleibt superschön und am Abend zeigt das Thermometer um neun immer noch 21 Grad an.
Am Montagfrüh ist es immer noch warm. Wir frühstücken um acht und verlassen gegen halb zehn den Platz . Mit Strom bezahlen wir 15 € pro Nacht für den Platz, denn ab jetzt gelten die Nebensaisonpreise.
Wir fahren wieder Richtung Inselmitte und wie immer halte ich Ausschau nach Elchen (ich liebe diese Elch- Warnschilder geradezu!) - und was sehe ich? Kamele! Auf mehreren Wiesen weiden sie neben der Straße, bestimmt um die zwanzig Stück. Wer will denn in Schweden Kamele sehen?
Aufbruch: | 09.08.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.08.2009 |