Välkommen till Sverige – Südschweden 2009

Reisezeit: August 2009  |  von Iris H.

In Småland – Åsnensee

Unterwegs kaufen wir noch an einem Supermarkt in Tingsryd ein, der wunderschön am Seeufer liegt.

Gegen halb drei erreichen wir den "Getnö Gård" und nehmen uns ein Plätzchen ganz vorne mit Blick zum See. Leider gibt es nicht viel Abendsonne an unserem Platz. Der Campingplatz liegt idyllisch mitten im Wald am See und für jeden Platz gibt es eine eigene Feuerstelle.

Auf dem Weg zum Getnö Gård

Auf dem Weg zum Getnö Gård

Unser Plätzchen im Getnö Gård

Unser Plätzchen im Getnö Gård

Erst spät am Abend gibt es noch ein paar Sonnenstrahlen vor unserem Wohnwagen. Mein Schatz kocht leckeres Rindfleisch mit Oliven gefüllt und serviert dazu knusprige Bratkartöffelchen. Nach Sonnenuntergang entzünden wir dann unser Lagerfeuer und schauen abwechselnd in die Flammen und in den Sternenhimmel. Mein Schatz verfeuert den kompletten zuvor gesammelten Holzstapel.

Eine tiefe Ruhe liegt über dem Platz, man hört morgens nur Kinderstimmen und Vogelgezwitscher. Viele Familien zieht es hierher und ich denke, der Wald und der See sind für die Kinder ein einziger riesiger Abenteuerspielplatz. Wir haben herrliche Morgensonne und Wolfgang puzzelt ein wenig am Wohnwagen herum und ersetzt zwei Reflektoren, die er in Kalmar gekauft hat, während ich in der Sonne sitze und mit unserer Tochter telefoniere .

Frühstück in der Morgensonne - schön!

Frühstück in der Morgensonne - schön!

Nachmittags laufen wir einen der Rundwege, die direkt im Campingplatz beginnen. Wir nehmen den längsten (5 Kilometer) und verlassen ihn an der Kehre, um weiter bis zur Inselspitze zu gehen. Dort ist das Lager für die Kajakfahrer. Es gibt mehrere große Feuerstellen, offene Unterstände, eine Trinkwasserpumpe, eine Toilette und einen überdachten Holzplatz, wo Holz, Äxte und Sägen bereit liegen. Sogar eine Finnische Saune gibt es - und einen Briefkasten, wo man die Platzgebühr einwirft.

Auf dem Rückweg halten wir nach Pilzen Ausschau, finden aber nicht viel, nur eine bildschöne Kolonie weißer und grüner Knollenblätterpilze, zwei einsame Parasol sowie einige Täublinge und Birkenreizker. Die Heidelbeeren sind größtenteils abgeerntet. Immer wieder zieht der See die Blicke auf sich, in dem sich die Wolken am klaren, tiefblauen Schwedenhimmel spiegeln.

Unser Lieblingsfotomotiv: Der Åsnensee

Unser Lieblingsfotomotiv: Der Åsnensee

Am Wohnwagen zurück radeln wir über den weitläufigen Platz zur Rezeption, um Brot zu kaufen. Aber es gibt keins mehr und das am Vortag gekaufte, vermeintliche Schwarzbrot entpuppte sich beim Frühstück als eine Art Früchtebrot, was nicht sonderlich gut zu Gegrilltem schmecken würde. Also fahren wir mit dem Auto ins 10 Kilometer entfernte Ryd, um Brot zu kaufen.

Wir grillen auf unserem alten Koffergrill mit Holzkohle Steaks und essen Salat dazu. Mit der Glut entzünden wir dann das Lagerfeuer. Auch heute ist der Himmel sternenklar und verspricht einen schönen Tag für morgen. So viele Sterne wie hier habe ich noch selten gesehen, sogar die Milchstraße ist deutlich zu erkennen.

Am Donnerstag haben wir wieder einen schönen hochsommerlichen Morgen mit T-Shirt-Temperaturen zum Frühstück - nicht mal eine Schwedische Bilderbuchwolke steht am tiefblauen Himmel und das Thermometer zeigt 26 Grad im Schatten an. Wolfgang nimmt sich nochmal den Vorderreifen meines Fahrrads vor, der immer noch Luft verliert.
Ansonsten machen wir einen lupenreinen Faulenzertag aus diesem herrlichen Sommertag und lesen und faulenzen in der Sonne. Abends essen wir recht früh und setzen uns dann mit unseren Büchern und einem Glas Wein auf das Bänkchen am Seeufer, das direkt vor unserem Platz liegt und wo die letzten Strahlen der Abendsonne hinfallen. Dort erreicht uns der Anruf unseres Sohnes, der von 37 Grad in der Heimat berichtet. Wir sind hier mit den zehn Grad weniger mehr als zufrieden.

Nach Sonnenuntergang entzünden wir wieder unser Lagerfeuer. Langsam senkt sich die Dunkelheit über den Platz und ringsum flackern die Feuerchen, und die Kinder, die tagsüber fleißig Holz gesammelt haben, füttern die Flammen und haben ihren Spaß daran. Ansonsten ist es stockdunkel, denn Lampen gibt es hier keine.

Es liegt schon ein besonderer Zauber über diesem Naturplatz. Empfindlichere Naturen mögen sich vielleicht daran stören, dass aus den Duschen nur Seewasser kommt und an den Spülbecken nur kaltes Wasser - uns hat es nicht gestört und die herrliche Natur und das Lagerfeuer machen das leicht wieder wett.
Mit der Dunkelheit kommen dann die Sterne - einen Sternenhimmel wie hier kann man in unseren Breiten nur am Winterhimmel bewundern.

Am Freitagmorgen ist es warm aber bedeckt und regnet sogar ein paar Tröpfchen. Es lohnt sich aber kaum, den Tisch unter das Sonnensegel zu stellen. Nach dem Frühstück packen wir dann zusammen - über den Bolmensee wollen wir an die Westküste reisen.

Um elf checken wir aus. Der "Getnö Gård" lässt sich die Idylle gut bezahlen - umgerechnet 21 € kostet der Platz und satte 4,50€ für den Strom kommen noch dazu - auf Öland hatten wir für den Platz direkt am Meer insgesamt glatte zehn Euro weniger bezahlt.
(Der "Getnö Gård" war damit übrigens der teuerste Platz unseres ganzen Schwedenurlaubs.)
Egal - es war trotzdem schön.

© Iris H., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnwagen haben wir einen klitzekleinen Teil Schwedens erkundet. Unsere Fahrt führte uns über Dänemark über die großen Brücken nach Malmö. Von dort aus starteten wir eine kleine Rundreise durch den südlichen Teil Schwedens.
Details:
Aufbruch: 09.08.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.08.2009
Reiseziele: Schweden
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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