USA-der fast ganze Süden
Golf v. Mexiko
Von Tallahassee aus fuhren wir die US 98 am Golf entlang. Teilweise führte die Straße direkt am Mehr entlang. Wir nutzten die Möglichkeit der vielen Stateparks entlang der Route, um schwimmen zu gehen. Eine Abkühlung war der Golf zwar nicht, dafür konnte man aber ziemlich relaxed im Wasser die Seele baumeln lassen. Unterwegs aßen wir bei einem Mexikaner zu Mittag. Das Preis-/Leistungsverhältnis war sehr gut. Gegen halb vier nachmittags (durch FL verläuft eine Zeitgrenze und man "gewinnt" eine Stunde) erreichten wir Panaman City Beach.
Panama City Beach ist als Mekka für Partypeople zu SpringBreak bekannt. Die Hotels entlang des Strandes sind meiner Meinung von den Kapazitäten her mit denen in Las Vegas vergleichbar und über 20 Stockwerke hoch.
Zu unserem Glück startete mit unserem Ankunftstag "Thunder Beach", eine Bikeweek, wie man sie aus Funk und Fernsehen kennt.
Die Stadt war voll von Harleys und Custombikes, einige Goldwings waren ebenfalls vertreten. Bikinimädels boten an, die Motrräder zu waschen. Kein Biker war mit Helm unterwegs. Alle fuhren die Hauptstrasse auf und ab.
Wir kamen günstig im Coconut Inn am Rande der Partymeile unter. Nach den vorherigen Tagen in abgelegenen Motels freuten wir uns, abends mal unter Leute zu kommen. Der Nachteil der Bikeweek war der extrem hohe Lärmpegel, den die Motorräder verursachten (gerne wurde der Sound der Maschinen in den Hotelschluchten vorgeführt). Den Sonnenuntergang genossen wir am Golf direkt am Strand.
Eben in einer solchen Partystadt wie Panama City Beach darf eine Coyote Ugly Bar nicht fehlen, wo wir auch noch auf das ein oder andere Bierchen tranken und den Abend enden ließen.
Am nächsten Tag verliessen wir diesen Vorort zur Hölle und erreichten gegen Mittag die vorgelagerte Insel, welche bis nach Pensacola führt.
Zuvor hielten wir noch kurz in dem beschaulichen Örtchen Seaside. Diese makellose und sehr gepflegte Retortenstadt entstand erst 1981 und diente als Kulisse für einige Filme, u.a. in der Truman Show mit Jim Carrey.
Diese Insel vor Pensacola ist berühmt für seinen extrem weißen Sandstrand. Der Himmel war bedeckt, was aber gut für die Sicht war. Bei strahlendem Sonnenschein hätte man sicherlich blinzeln müssen.
In Pensacola Beach stoppten wir ebenfalls nur kurz. Das übliche Strandleben fand hier statt. Meiner Merinung nach nichts besonderes.
Wir fuhren immer weiter Richtung Westen, bis wir AL erreichten. An der Bucht von Mobile suchten wir uns ein Zimmer in Fairhope. Das Zimmer war das teuerste in diesem Urlaub. Dafür schliefen wir direkt am Wasser und Fairhope war eine echt schöne und gepflegte amerikanische Kleinstadt.
Am nächsten morgen fuhren wir zum Battleship Memorial Park bei Mobile. Mittelpunkt dieses Waffenparks ist das Schlachtschiff USS Alabama. Einige werden dieses Schiff aus dem Spielfilm "Alarmstufe Rot" mit Steven Segal kennen. Für 12 $ Eintritt kann man das komplette Schiff von der Brücke bis zum Maschinenraum selbst erkunden. Desweiteren kann man noch ein U-Boot, sowie einige Kampfflugzeuge besichtigen.
Gegen Mittag erreichten wir Biloxi. Die Stadt wurde durch Hurricane Kathrina 2005 stark zerstört. An einigen Stellen sah man noch alte Supermärkte, die abbruchreif sind. Die Trümmer der Wohnhäuser sind zwar mittlerweile abgerissen, dennoch kann man die Auffahrten zu den ehemaligen Eigenheimen noch gut erkennen.
Wir aßen Buffet im Hard Rock Casino. Die Preise sind mit denen in Las Vegas vergleichbar. Allerdings sind die Casinos nicht annähernd so groß wie dort, was das Angebot am Buffet etwas einschränkte. Dennoch war es sehr zu empfehlen.
Zurück auf der Interstate erreichten wir gegen nachmittag "the Big Easy". Hier sind die Schäden durch Katherina noch stark zu sehen. Alte Abfahrten, die immer noch gesperrt sind und zerstörte Häuser, die man selbst von der Interstate sehen kann. Wir verließen die I 10 direkt am French Quarter. Wir steuerten direkt das aus dem Couponheft zuvor ausgesuchte Hotel an. Trotz Parkgebühr von 20 $ um im Innenhof parken zu können zahlten wir sonntags insgesamt "nur" 90 $ für eine Suite mit Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, 2 Pools im Hofbereich...
Nach einer erfrischenden Dusche liefen wir vorbei am Louis Armstrong Park direkt ins French Quarter. Das Viertel hat wenig amerikanischen Charakter, halt mehr französischer Stil. Im French Quarter darf man das Bier auch in der Öffentlichkeit trinken, was für USA ungewöhnlich ist. Das mag auch der Grund dafür sein, daß hier einige schrägen Typen rumrannten.
Wir liefen weiter zum Mississippi. Zentral gelegen ankert die Natchez. Die Natches ist das größte mit Dampf betriebene Steamboat der Gegend. Leider waren wir ausserhalb der Saison dort, so daß wir unsere geplante Dampfschifffahrt nach Nashville verlegen mussten.
Wir nutzten erneut die Chance mal wieder unter Leute zu kommen und tranken ein paar Bier auf der Boubon Street. Die Partymeile erstreckt sich von der Canalstreet bis zur St. Ann Street die Bourbon Street entlang. Hier reiht sich ein Lakol an das nächste. In vielen wird live Musik gespielt.
Die nötige Bettschwere war ziemlich früh gegen 11 Uhr erreicht und wir machten uns auf den Heimweg zurück zum Hotel.
Am nächsten morgen schauten wir uns das French Quarter noch mal bei Tageslicht an und tranken Kaffee im Cafe Du Monde direkt am Mississippi.
Nach einer Stärkung in einer Burgerbude verliessen wir die Stadt über die Interstate, nicht jedoch ohne einen Blick auf den Superdome zu werfen, der 2005 täglich als Zufluchtsort in den Nachrichten gezeigt wurde.
Mit dem Hurricane machen einige Leute mittlerweile übrigens richtig Geld. Man kann T-Shirts von Kathrina kaufen, Bildbänder oder aber auch die Katatrophentour für 35 $ (!!!) buchen. Bei dieser Tour wird man mit dem Bus 3 Stunden lang durch die Trümmer New Orleans gefahren (Wer es machen möchte, kann die Tickets am Mississippi vor der Natchez kaufen).
Aufbruch: | 19.09.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2009 |