Indien 2004
Delhi
Nachdem wir dann endlich im Hotel angekommen und die direkt angrenzende, hinter einem riesigen Erdwall versteckte Zeltstadt überwunden hatten, wurden wir an der Rezeption des Hotels sehr angenehm und überaus freundlich mit einem Drink empfangen. Der erste Tag bestand dann auch aus dem Erkunden des Hotels und der Versuch die furchtbar elende Zeltstadt zu durchforsten. Letzteres scheiterte allerdings kläglich bereits am Rande dieses kleinen Dorfes. Zu misstrauisch und ängstlich waren die Bewohner wie auch wir. So ließen wir dieses Ansinnen und legten uns aufs Ohr.
Am nächsten Tag war frühes Aufstehen angesagt. Es galt beide Delhi's zu entdecken. Eines muss man sagen, ein Land das es versteht Atombomben zu bauen, versteht auch etwas vom Einrichten seiner Regierungsviertel. Dieser Bereich entsprach beinahe westlichem Standard. Umso furchtbarer war der Anblick der Behausungen der "normalen" Bevölkerung. Allerdings scheinen diese Leute sehr bescheiden zu sein, denn sie saßen auf den Müllbergen und scherten sich nicht um die Wildschweine die nebenan in diesen Haufen wühlten. Die Schweine, Hunde und Kühe taten jedenfalls das, was eigentlich die Aufgabe der Menschen wäre, sie entsorgten auf natürlichem Wege den für sie genießbaren Unrat und halfen so das Abfallproblem etwas im Griff zu halten. Die Abfallprodukte dieser Tiere wiederum fanden sich überall. Leider gab es keine Lebewesen (außer den Menschen), die sich dieser Produkte - zumindest der von den Kühen - annahmen. Die Leute warteten bis die Fladen abgekühlt und etwas getrocknet waren. Nun waren sie greifbar. Sie wurden zusammengerollt und als beliebtes Brennmaterial mit nach Hause genommen. Dieses Material ist so beliebt, dass es eigens Fabriken dafür gibt. Dort wird das Vieh (meist Wasserbüffel) ausschließlich zur Gewinnung dieser Fladen, wie auch der Milch gehalten. Während unserer Überlandfahrten sahen wir oft an den Straßenrändern häuschenähnliche Gebilde, die aus Kuhfladen bestanden und dem Trocknen dieses Materials dienten.
Aufbruch: | 06.02.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.02.2004 |