Zwei Schwaben unterwegs in (Nord)Deutschland

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von Ulrike S.

Weiterfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern: Zingst

Die nächsten Tage verbrachten wir überwiegend auf dem Fahrrad mit der Erkundung dieser wunderschönen Region. Alle Wege sind prima ausgeschildert, eben und gut zu fahren. Allerdings kann man auch ganz schön weite Strecken zurücklegen und unser inzwischen etwas betagtere Vierbeiner, der die Touren brav neben unseren Räder herlief, trat irgendwann in den "Radl-Streik".

Eine sehr praktische Einrichtung ist dabei der öffentliche Nahverkehr. Es verkehren Busse mit Fahrrad-Anhängern auf der gesamten Halbinsel und zu akzeptablen Zeiten. Wem es also für den Rückweg zu weit oder zu windig (ich sage nur GEGENWIND!!!) ist, der kann sich hier einsammeln und zum Ausgangspunkt zurückbringen lassen.

Kunst auf der Seebrücke von Zingst

Kunst auf der Seebrücke von Zingst

Doch zurück zu unseren Urlaubstagen "auf dem Darß":
Nach einem ausgiebigen Frühstück unter dem Vorzeltdach, aber in der Morgensonne, machten wir uns zunächst zu Fuß auf den Weg nach Zingst um das Städtchen zu erkunden. Es liegt in bequemer Entfernung zum Campingplatz und man kann entweder direkt am wunderschönen Sandstrand oder auf dem Deich hinspazieren.

Zingst ist vor allem touristisch geprägt. Eine Seebrücke mit Restaurants und der Tourist-Information, das mondäne Steigenberger-Hotel gleich dahinter und Fußgängerzonen mit Souvenirgeschäften, Cafés und netten, reetgedeckten Häusern laden zum Flanieren ein.
Unser erster Weg führte zunächst einmal zu einem Bankautomaten, um die Bargeldkasse aufzufüllen. Dann schlenderten wir weiter auf die Boddenseite, wo der eigentliche Hafen von Zingst liegt. Hier starten Ausflugsschiffe und ein Schaufelrad-Dampfer durch die Boddenlandschaft. Und vor allem gibt's hier eine wunderbare Fischbude mit frischem oder geräuchertem Fisch in allen Variationen. Da mussten wir doch gleich einen Zwischenstopp einlegen. Anstatt Capuccino gibt's Heringsbrötchen satt. Für's Abendessen haben wir dann gleich noch eine Portion Räucherfisch mitgenommen, bevor wir wieder zurück zum Campingplatz marschierten. Hier war erst einmal Mittagspause im Liegestuhl angesagt. Die Sonne verwöhnt uns geradezu unanständig und Ende September herrscht T-Shirt-Wetter an der Ostsee. Tja, wenn Engel reisen.....

Offene Türen in Zingst

Offene Türen in Zingst

Der Hafen auf der Boddenseite und der Schaufelrad-Dampfer "Baltic Star"

Der Hafen auf der Boddenseite und der Schaufelrad-Dampfer "Baltic Star"

Die "Baltic Star" beim Auslaufen

Die "Baltic Star" beim Auslaufen

So können alte Villen auf Zingst in zweiter Reihe aussehen. Einige wenige sind noch nicht renoviert

So können alte Villen auf Zingst in zweiter Reihe aussehen. Einige wenige sind noch nicht renoviert

und noch mehr Kunst auf der Seebrücke von Zingst

und noch mehr Kunst auf der Seebrücke von Zingst

Am Nachmittag machten wir uns per Fahrrad auf den Weg zum Festland. Ein Radweg geht direkt vom Campingplatz weg und führt durch schattige Birken- und Buchenwälder und abseits von Straßen zur Meiningenbrücke. Diese Hebebrücke verbindet die Halbinsel mit dem Festland und wir radeln in Richtung Pruchten.

Am ehemaligen Bahnhof Bresewitz stehen drei ausrangierte Waggons, in denen sich ein Museum sowie eine Kunstgalerie befinden. "Kunst auf Schienen" nennt sich das Ganze und wir hätten gerne einen Blick hineingeworfen, doch leider war die Anlage geschlossen. Also machten wir wieder kehrt und radelten zurück zum Campingplatz. Hier wurden wir mit Musik empfangen, denn im Biergarten gab es heute "Feuerwurst" - eine Spezialität der Region. Da wir jedoch noch den Räucherfisch im Kühlschrank hatten, beschränkten wir uns auf ein Feierabendbier und einen Plausch mit anderen Campern.

"Kunst auf Schienen" am ehemaligen Bahnhof Bresewitz

"Kunst auf Schienen" am ehemaligen Bahnhof Bresewitz

Zwar hatten wir heute einen wunderschönen Tag mit fast noch spätsommerlichen Temperaturen. Doch kaum ist die Abendsonne hinter den Bäumen verschwunden, wird es schon empfindlich kühl. Ein wenig können wir zwar noch unter dem Vorzelt draußen sitzen, doch dann verziehen wir uns mit unseren Büchern zum Lesen nach drinnen. Frank versucht derweil sein Glück mit der Satellitenschüssel um den neuen Flachbild-Fernseher auszuprobieren, doch an diesem Abend wird das nichts mehr.

© Ulrike S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Wohnwagenreise von Baden-Württemberg über Sachsen-Anhalt nach Mecklenburg-Vorpommern
Details:
Aufbruch: 22.09.2009
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 02.10.2009
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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