Zwei Schwaben unterwegs in (Nord)Deutschland
Weiterfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern: Stralsund
In der Nacht wehte der im Wetterbericht bereits angekündigte erste Herbststurm über die Küste und brachte uns einen regnerischen, trüben Tag. Deshalb stand nach einem Frühstück im Wohnwagen eine Städtetour auf dem Programm. Als Ziel hatten wir uns Stralsund ausgesucht, das mein Mann bereits von einem Segeltörn im Jahr 2005 her kannte. Er berichtete immer wieder so begeistert von dieser Stadt, dass ich neugierig geworden war. Also machten wir uns mit dem Auto auf den Weg in die als UNESCO-Welterbe geadelte Hansestadt. Der Regen hatte bereits nachgelassen, aber der Himmel blieb bedeckt als wir durch herrliche, norddeutsche Alleenstraßen fuhren.
Stralsund, auch das Tor zur Insel Rügen genannt, ist vor allem für seine Backsteingotik bekannt. Wir parkten unser Auto mitten in der Stadt auf einem großen Platz und spazierten zu Fuß in die Altstadt. Im Mittelalter war Stralsund mit seiner Lage am Wasser ein wichtiges Handelszentrum der Hanse. Zahlreiche historische Gebäude, wie das Stralsunder Rathaus, repräsentative Handels- und Bürgerhäuser zeugen noch von dieser Blütezeit. Charakteristisch ist dabei die rotbraune Farbe der Backstein-Gotik. Die Gebäude wurden zum Großteil bereits wunderbar restauriert, teilweise liegen aber noch ganze Straßenzüge im Dornröschenschlaf. Besonders beeindruckend war ein Besuch in der Nikolaikirche am Alten Markt. Sie ist die älteste Pfarrkirche Stralsunds und befindet sich immer noch in der Restaurierungs-Phase. Ein Blick hinein lohnt sich nicht nur für Orgelfreunde!
Nach so viel Kultur war eine Kaffeepause dringend nötig. Hier fanden wir ein ganz reizendes, kleines Café in einer Seitenstraße, das sich sehr wohltuend von den an jeder Ecke üblichen Coffee-to-go-Shops abhob. Klein, gemütlich und mit super leckeren Kuchen und Torten. Die Sanddorn-Joghurt-Torte war wirklich der Hit! Nach dieser Pause hatte sich leichter Nieselregen über die Hansestadt gelegt. Nicht wirklich einladend, um weiter durch die Gassen zu schlendern. So kauften wir noch ein paar Ansichtskarten und machten uns auf den Rückweg. Nicht ohne jedoch der Insel Rügen wenigstens einen kurzen Besuch abgestattet zu haben. Über die imposante neue Rügenbrücke ging es einmal hinüber und über den alten, historischen Rügendamm wieder zurück. Jetzt können wir von uns behaupten, wir waren auf der Insel Rügen
Die Gorch Fock I (Vorgänger des heutigen Segel-Schulschiffes Gorch Fock) liegt hier in Stralsund vor Anker und kann besichtigt werden.
Aufbruch: | 22.09.2009 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 02.10.2009 |