Kaukasus - 2004
Georgien / Armenien
Georgien / Armenien
Die E 88 von Yildizelji über Siras nach Erzincan war teilweise gut, wird aber zurzeit verbreitert, wobei gewisse Hindernisse in Kauf genommen werden müssen. Atemberaubend waren die lang gestreckten, tief eingeschnittenen Täler, die von hohen, teilweise schneebedeckten Bergkuppen gesäumt wurden und ein imposantes Panorama boten.
Die Gruppe selbst, führungsgewohnte Männer, hat sich hervorragend verstanden und keiner hatte ein Problem, dass eine Frau dabei war. Sicher haben manche gedacht, was wird das für eine Rallye, wenn eine Frau dabei ist, aber sie hat alle eines Besseren belehrt und alles ohne irgend ein Problem hervorragend gemeistert.
Auf wenig befahrenen, guten Straßen führte die Fahrt über Erzincan, Kars und dem 2.540 m hohen Gecidi-Paß mit Eis, Schnee und Nebel, mit liegen gebliebenen unbeleuchteten Lastwagen an die georgische Grenze. Dort wurden wir von unserer deutschsprechenden georgischen Reiseführerin Tamuna erwartet, die uns half, die Zollabfertigung schnell hinter uns zu bringen. Sie bat uns anschließend, noch auf die First Lady des Landes zu warten, welche die Grenzstation besuchen wollte. Gesagt, getan und so wurden wir tatsächlich von der reizenden Gattin des Ministerpräsidenten Sashkavili, Sandra Elisabeth Roelofs, einer Holländerin, in tadellosem Deutsch begrüßt und über unsere Rallye befragt. Dabei war auch das Fernsehen, welches dann abends einen Bericht ausstrahlte.
Die 25 km Schlaglochpiste bis Achalziche wäre nach Auskunft von Tamuna noch der harmloseste Abschnitt gewesen, was wir aber für einen Witz hielten. Am nächsten Tag wurden wir eines Besseren belehrt. Denn was jetzt kam, war das Schlimmste was wir bisher in unserem Harley-Leben durchgemacht hatten. Die 120 km von Achalziche an die armenische Grenze erfordern wirklich fahrerisches Können, da die Straßenverhältnisse allenfalls mit Brasilien oder afrikanischen Buschpisten zu vergleichen sind. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit durch die teilweise mit Wasser gefüllten Schlaglöcher betrug etwa 30 km/h. Aber wir wurden dadurch entschädigt, dass wir durch eine geradezu atemberaubende Landschaft fuhren mit silbernen Flüssen, die als Wildbäche durch grüne Täler rauschen. Schneebedeckte Bergketten säumten unseren Weg und roter Mohn stand an der Straße und die wenigen Menschen winkten uns zu.
An der georgisch-armenischen Grenze trafen wir die armenische Nationalmannschaft im Thai-Boxen und wurden begrüßt von dem zweimaligen Gold- und Silbermedaillengewinner aus Eriwan. Nach 5-stündigem Warten und 15 $ für jedes Motorrad ging es nach Eriwan und wir übernachteten dabei in einem kleinen Privathotel. Von unserem Hotelfenster hatten wir einen herrlichen Blick auf den 5.137 m hohen Ararat, den heiligen Berg der Armenier, den sie durch die türkische Grenze getrennt nicht mehr erreichen können. Leider fehlte uns die Zeit für eine Stadtbesichtigung, da der Zeitrahmen doch sehr begrenzt war. Die Zeit war sicher das einzig Negative an dieser Rallye.
Klosterkirche Noravanc -
Ein Treppe führt auf den oberen Stock, was aber nicht ganz ungefährlich ist, weil es kein Geländer gibt!
Aufbruch: | 01.05.2004 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 30.05.2004 |
Georgien
Armenien
Montenegro