Vietnam - Eine andere Welt

Reisezeit: Dezember 2009 - Januar 2010  |  von Hartmut Millarch

Cam Kim - Island

Hoi An 22. Januar

Das Wetter ist schon etwas besser geworden, also steht einem Besuch der bisher noch recht unbekannten kleinen Insel (Cam Kim Island) nichts im Wege. Also den Weg zum Hafen gesucht und nach der nächsten Fähre Ausschau gehalten. In Hoi An kann man nicht viel falsch machen und und ein Stadtplan wird nach zwei Tagen Aufenthalt überflüssig. Zwei Schritte zu viel und man ist über die Stadtgrenze hinaus geschossen. Vom kleinen Hafen fahren fast im Minutentakt Fähren. Das Spektakel habe ich mir erst mal aus sicherer Entfernung vom Frühstückstisch aus eine Weile mit angeschaut. Touristenrestaurants gibts drum herum jede Menge. Ein Schild, wo die mit Schweinen, Hühnern, Motorrädern und Menschen beladenen Boote hinfahren, wird man vergeblich suchen. Das gibts nicht.

Meine netten Helferleins haben mir schon im Vorfeld gesagt das die Überfahrt nur 10 000 Dong, also 40 Cent kostet. Für Einheimische 8000. Von einer Langnase werden jedoch gerne 20 000 genommen wenn sich mal eine drauf verirrt. Das ist zwar sehr selten, passiert jedoch ab und an mal. So mich also ganz zielstrebig mit meinem kleinen Rucksack und einem 10 000 Dong-Schein bewaffnet dazwischen gequetscht.

Beim Abkassieren hielt man nach meinem entrichteten Obulus weiter die Hand auf. Ich habe es mit einem breiten Grinsen quittiert. Nachher haben alle gegrinst und mir sogar noch einen besseren Stehplatz angeboten wo es nicht ganz so eng war. Die Fahrt dauert nur etwa 10-15 Minuten, ist jedoch ganz toll. Auf den üblichen Reiseschiffen zahlt man das zehnfache und bekommt für eine langweilige Strecke die länger dauert nicht so viel geboten. So bin ich also sicher auf Cam Kim Island gelandet. Dort werden Holzschnitzereien hergestellt die überwiegend in Hoi An verkauft werden. Es sind wahre Kunstwerke die dort entstehen und oftmals viel schöner als in den Läden zu finden sind. Die Menschen sind sehr freundlich und haben überhaupt nichts dagegen wenn man ihnen bei der Arbeit zuschaut und ein paar Fotos macht. Ganz im Gegenteil. So habe ich hier einen Tee mit getrunken und dort wieder etwas neues gesehen. Eingeladen wird man fast überall. Es sind fabelhafte Techniken die mit den einfachsten Mitteln angewandt werden.

Später habe ich die Insel versucht zu umrunden. Das ist nicht ganz einfach und mußte wegen der Regenfälle der letzten Tage und damit verbundener Unpassierbarkeit der Wege wieder umkehren. Umweit der Anlegestelle gibt es eine Bootswerft. Dort werden auch (verhältnismäßig) größere Schiffe repariert. Das war natürlich was für mich. Auch dort wurde mir nach einer Stunde immer noch nicht langweilig und konnte mir alles ganz in Ruhe anschauen.

Das schöne an Vietnam ist, das man in touristisch abgelegenen Gebieten zwar anfangs neugierig beäugt und belagert wird, nach kurzer Zeit jedoch irgendwie dazu gehört und kaum mehr Beachtung findet. Die beste Möglichkeit tolle Fotos zu machen. Davon wird kaum mehr Notiz genommen. Dazu sollte man jedoch etwas Zeit mitbringen und die hatte ich. So doch einen wunderschönen Tag dort verbracht und abends wieder in die nur wenige Minuten entfernte Touristenhölle Hoi An mit der Fähre zurück gefahren. Höret und staunet: 10 000 Dong waren völlig okay.

Es ging offensichtlich wie ein Lauffeuer herum, das sich eine weißhäutige Langnase für die kleine Insel interessiert. Dazu noch einen ganzen Tag mitbrachte. Das passiert, wie ich später hörte, so gut wie nie. Ich habe auch niemanden weiter in meiner Position gesehen.

Etwas neidisch ist man auf den übergroßen Konkurrenten Hoi An, der mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten alles ab bekommt und sie gar nichts. Dabei werden viele handwerkliche und großartige künstlerische Holzschnitzereien auf Cam Kim Island hergestellt.

Bei etwas mehr Haushaltskasse und Stauraum im Gepäck lassen sich dort richtige Kunstwerke sehr preisgünstig erwerben.

Man muß nur etwas Zeit mitbringen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Es war ein wunderschöner Tag.

Danke, Cam Kim Island !!!

© Hartmut Millarch, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ist es bald so weit. Nach vielen Ländern im asiatischen Raum möchte ich jetzt endlich auch mal Vietnam entdecken. In den letzten Jahren war ich sehr oft auf der schönen Insel Sri Lanka. Leider spielen ausgerechnet in diesem, wo ich mich schon so riesig auf meinen 50. Geburtstag dort gefreut habe die Preise völlig verrückt. Entgegen dem wurden Flüge nach Vietnam um so günstiger. Also auf nach Vietnam !!!
Details:
Aufbruch: 29.12.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.01.2010
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Hartmut Millarch berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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