Über die Alpen, zu Fuß von München nach Venedig

Da saßen wir also, auf irgendeiner Parkbank mitten in der Stadt. Die Mücken sind hier eine echt Plage, ständig summt und juckt es aufs neue. Das Bier machte uns ziehmlich melancholisch. Wir hatten noch eine lange Nacht vor uns und begannen ein intensives Gespräch zu führen. Da wir uns wie die Penner fühlten und langsam merkten, wie gut es uns eigentlich zuhause ging, kamen viele Erkenntnisse und neue Sichtweisen. Ich hab mich ständig darüber beschwert, wenn ich mal mein Zimmer aufräumen musste, und mein PC ist auch nicht mehr der neueste. Ich brauche ein Iphone und die neuesten Klamotten. Ein warmes Bett, Essen und eine Dusche, alles selbstverständlich. Aber jetzt ebend nicht mehr, wir lernten diese einfachen Dinge zu schätzen. Mir kamen die Tränen wenn ich nur daran dachte wie ich meinen Vater wegen den kleinsten bitten ignoriert oder sogar angeschrien habe. Das Gespräch ging weiter und wir spielten abwechselnd Pastor und Beichter.

Die müdigkeit war so groß, dass wir uns im Hinterhof einer Kirche auf der Plane hinlegten um etwas zu schlafen, es ging aber nicht. Die Mücken waren zu hunderten da, und piesackten uns permanent.

Die Nacht kam uns Ewigkeiten vor. Wir haben nicht nur geschlafen wie die Penner, wir sahen auch so aus ! Also irrten wir wieder durch die Stadt, eine etwas teurere bleibe ist mittlerweile auch ok. Dann blute ich halt zuhause dafür, aber jetzt gehts nunmal nicht anders. Haben ein Zimmer für 50€ gefunden und bezahlt. Wir mussten noch eine halbe Stunde warten, bis wir das Zimmer beziehen konnten. Anscheinend stanken wir auch ziehmlich derbe, denn man bittete uns draußen zu warten um die Hotelgäste nicht zu vergraulen.

Rein ins Zimmer, duschen, schlafen. Abends aufgestanden, Kleidung im Waschbecken halbwegs mit Seife bearbeitet. Dann losgegangen Bier kaufen, und noch etwas getrunken. Morgen gehts per Zug nach Venedig und dann nach hause. Ein schöner Gedanke...