Über die Alpen, zu Fuß von München nach Venedig
Bella Italia (Tag 24-25)
Wetter sieht gut aus, ein kurzer Stadtrundgang und dann gehts zum letzten kleinen Berg auf unserer Reise, dann sind wir endgültig im Flachlannd.
Weiter gehts nach Revine, man kann schon die Weinberge sehen. Die größten Strapazen sind vorbei, jetzt beginnen lange Wanderungen von meist 25km pro Tag in der knallenden Sommersonne, auch nicht gerade easy going. Aber wir haben in Belluno so gut eingekauft, dass falls ich nirgends mehr mit der Mastercard nachkaufen kann,trotzdem überleben kann. Das erschwert zwar den Rucksack gewaltig, nimmt aber etwas Last von der Seele. Es gibt nichts schlimmeres als völlig aufgeschmissen ohne Geld in einem Fremden Land zu sein! Wir laufen ohne Schatten durch die Mittagssonne, geschätzte 35 Grad. Patrick ist am keuchen, er verträgt die Hitze nicht so gut, dafür kälte um so besser. Bei mir ist es genau andersrum, haa ! Wer lacht jetzt ?
Es ist schön, hier zu wandern. Felder, kleine Wälder und verträumte Orte mediterraner Architektur spiegeln den Charme des Südens perfekt wieder. In jedem Ort befinden sich Trinkwasserspender, da man hier das Wasser aus kleinen Bächen lieber nicht trinken sollte.
Man trifft wieder regelmäßig auf Menschen, sie schauen meist interessiert und lächelnd hinter uns her. Der Tag geht langsam zu Ende und wir schlagen unsere Zelte bei einem kleinen Hügel am Waldrand auf. Es ist angenehm warm und ich fühle mich hier wirklich wohl. Die großen Abenteuer und Gefahren sind gemeistert, ab jetzt kann man die Seele baumeln lassen. Ich versuche die gesammelten Eindrücke irgendwie zu verarbeiten, aber es ist wohl noch zu aktuell. Außerdem liegen ja noch ein paar tage vor uns, das ein oder andere wird bestimmt noch passieren
Nach einer ruhigen Nacht gehts weiter Richtung Süden.
Nun gilt es den letzten kleinen Berg bis zur entgültigen Ebene zu überwinden. Der Anstieg fällt uns leicht und wir erhaschen 2 Stunden später einen Blick auf das Italien hinter den Bergen. jetzt müssen wir nur noch die Serpentinen runter, dann ist es entgültig aus mit den Bergen. Irgendwie schade, wir mussten vieles umgehen oder sogar überspringen, aber vielleicht war es besser so. Wir haben den Mund zu voll genommen, uns total überschätzt. Daraus vielleicht etwas gelernt, um es das nächste mal besser zu machen.
Angekommen in Revine, fanden wir am Revine Lago einen geeigneten Zeltplatz. Der See ist schön anzusehen, allerdings lädt er nicht gerade zum Baden ein, denn er ist voller ekliger Algen.
Wir beschlossen, nach einem Gasthof zu suchen, der Mastercard akzeptiert um mal wieder was deftiges zu essen. Ein paar nette Italiener zeigten uns mit handbewegungen, wo wir langmussten. Nachdem wir fündig wurden und die Mastercard akzeptiert war, bestellten wir bei einer sehr hübschen Italienerin ein Steak mit Pommes, dass wir innerhalb kürzester Zeit verschnabuliert hatten. Ein Bierchen kann man sich auch gönnen, also saßen wir draußen im Freien und genossen den vollen Magen. Wir waren die einzigen Gäste, und die italienerin setzte sich zu uns. Sie konnte gut Deutsch sprechen, da sie mal für 2 Jahre in Frankfurt gearbeitet hatte. Wir unterhielten uns etwas und bestellten fleißig Bier nach. Laune und Pegel stiegen an, und nach 6 Bier und dem Untergehen der Sonne machten wir uns wieder auf den Rückweg. Da wir noch total verschwitzt waren und man die Algen im dunkeln nicht sah , hüpften wir nochmal kurz ins Wasser. Flüchteten aber direkt wieder, als sich die Seemonster um unsere Beine wickelten um uns in die Tiefe zu ziehen !
Aufbruch: | 16.07.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2009 |
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