Levanto und Cinque Terre
Auf Kriegspfaden: Isola Palmaria
Urban findet zwar, dass wir das Wandersoll erreicht haben, denn wir haben alle Cinque-Terre-Orte besucht, aber er lässt sich für einen weiteren Ausflug, nämlich auf die Insel Palmaria bei La Spezia, gewinnen. Diese erreicht man von dort mit dem Schiff. Sie wurde jahrhundertelang als militärische Einrichtung genutzt; ein Fort aus dem 16. Jahrhundert sowie Bunker aus den beiden Weltkriegen und rostige Eisentrümmer, die überall herumliegen, zeugen davon. Vieles hat sich die Natur wieder zurückerobert, doch man spürt noch immer die Atmosphäre des einstigen Sperrgebiets - vielleicht auch, weil man kaum andere Wanderer trifft.
Dafür sehen wir Kaninchen! Und wir hören. Denn auch, wenn man die Einsamkeit spüren und sehen kann, ist ein dauerhafter Klangteppich für die Insel bezeichnend. Das sind zum einen Yachtmotoren. Sonntags finden es die Städter aus La Spezia wohl cool, sich in alles, was einen Motor hat und schwimmt, zu schwingen, an die Insel zu tuckern und dort rund herum zu ankern oder zu kreuzen. Hübsch sieht es aus, die vielen weißen Tupfer auf dem Meer, aber die Motorengeräusche irritieren doch und wollen nicht recht passen. Zum anderen sind es die Möwen, die wir natürlich nicht als störend empfinden. Mal miauen sie wie Katzen, mal quengeln sie wie Kinder oder meckern wie Ziegen. Es scheint, als lachten sie uns aus, wie wir die Anhöhen erkraxeln. Vielleicht verleihen sie aber auch ihrer Empörung über den allsonntäglichen Schiffsbesuch Ausdruck?
Kurz vor Ende des Rundwegs dürfen wir einen Blick auf Portovenere tun, dessen Kirche auf einem Felsvorsprung sitzt, der steil ins Meer abfällt. Diese einmalige Perspektive hat man sicherlich nur von hier.
Blick auf den Yachtparkplatz rund um die Isola Palmaria
Das trubelige Portovenere, aus gebührlicher Entfernung von der Isola Palmaria aus gesehen
Aufbruch: | 17.06.2009 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 30.06.2009 |