Kanada für Anfänger, wie mich...
Streifzüge durch Vancouver
15./16.08.2010
Nach einem ersten Ausblick von meinem Balkon im 19. Stock des Hotels, mache ich mich auf auf die Strassen Vancouvers. Erster Eindruck: Alles super-sauber, sehr gepflegt, grün und blumig. Zurecht geniesst die Stadt den Ruf, weltweit eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität überhaupt zu sein. Schmuddelecken gibt es in downtown so gut wie gar nicht.
Mein erstes Ziel ist der Stanley Park, ein riesiger Park, die grüne Lunge Vancouvers. Es ist Sonntag, also toben Hunderte von Menschen durch die Parkanlage und verlustizieren sich am Strand, im Schwimmbad, im Aquarium, auf den Rad-/Skate-/Jogging-Strecken, spazieren einfach nur so und bewundern die Blumenpracht oder dösen auf den schattigen Parkbänken unter wunderbaren alten Bäumen. Als ich versehentlich auf die "Radspur" des Rundweges um den Park gerate, werde ich zwar von einer Radfahrerin zurechtgewiesen, aber superhöflich und das kommentieren 2 Spaziergänger auch gleich "at least, she was polite !" Höflichkeit, das ist so der Inbegriff, mit dem ich fortan Kanadier in Zusammenhang bringen werde !
Mein Ziel im Park sind allerdings erstmal die Totempfähle. Es ist wirklich beeindruckend, mal echte Totempfähle zu sehen. Ebenfalls vom Park aus hat man eine unbeschreibliche Aussicht auf die skyline von Vancouver, diese Stadt ist wirklich atemberaubend schön.
Mit dem hop-on-hop-off-Bus, den ich sehr praktisch finde, geht´s zurück in die city, zunächst an die waterfront und zum Canada Place, heute ein Veranstaltungszentrum, früher der kanadische Pavillion der Weltausstellung in Vancouver. Das neuere benachbarte Gebäude wurde als Pressezentrum während der olympischen Winterspiele 2010 genutzt.
Meine Stadterkundungen setze ich in der historischen gastown fort, die ist alt für kanadische Verhältnisse, sehr pittoresk und wunderbar hergerichtet. Das Highlight hier ist die einzige dampfbetriebene Uhr der Welt. Die ist permanent umlagert von Touristen und man bekommt einfach kein Foto, ohne dass sich nicht x Touristen um die Uhr tummeln.
Meinen Hunger stille ich in irgendeiner Fastfoodkette und bin dann gespannt auf die Robson Street, die Einkaufsmeile der Stadt. Auch hier sind die weltweit vertretenen üblichen Ladenketten vorhanden, aber es sind relativ kleine Läden, die Strasse hat noch richtig Flair und ist nicht so eine Mega-Endlos-Mall, wie man sie sonst oft in nordamerikanischen Städten sieht. Nun ist Vancouver zwar die zweitgrösste Stadt Kanadas, hat aber trotzdem "nur" knapp 600.000 Einwohner. Insofern passen die Grössenverhältnisse sehr gut. Ich studiere zwar das Angebot, aber in Shopping-Laune bin ich heute noch nicht. (Das kommt aber noch, sonst wäre ich ernsthaft krank !)
Relativ früh kehre ich müde ins Hotel zurück, kaufe für morgen früh noch die Zutaten meines Frühstücks ein und falle nach einer kurzen Fernseh-Session tot ins Bett. 9 Stunden Zeitverschiebung wollen erstmal verarbeitet werden. Und da ich ja schon gesehen habe, dass Vancouver ein relativ übersichtliches Pflaster ist, mache ich mir um den Zeitplan für den nächsten Tag auch gar keine Sorgen.
Der 16.08.2010 ist angebrochen, ich frühstücke mein selbstgebasteltes Frühstück, das wenig anders als zuhause ausfällt, Käsebrötchen, Tee und O-Saft. Ich lüfte mein Appartement, aber damit habe ich echt ein Problem, 19. Stock, meine Höhenangst plagt mich. Auf den Balkon rausgehen kann ich nicht.
Erstmal verlasse ich die Davie-street, ein richtig buntes Multi-Kulti-Viertel und gleichzeitig das Schwulenviertel Vancouvers. Kopf in den Nacken und Wolkenkratzer gucken ist angesagt, wobei die Hochhäuser Vancouvers noch ganz niedlich sind.
Vancouver hat eine der grössten china-towns in Nordamerika mit einem chinesischen klassischen Garten, also nichts wie hin da ! Dr.-Sun-Yat-Sen-Gardens. Ich kenne chinesische Gärten aus der Gartenhauptstadt Chinas, Suzhou, und ich bin gespannt auf den Garten hier ! Wow !
Ok, es ist mittags geworden, tierisch heiss (29 Grad), die Luft steht. Ich habe Hunger, brauche Essen, Trinken und Shopping ! Ansonsten sterbe ich... Ich hoppe auf den Bus und in Granville Island wieder runter, wo ich mir alles erhoffe, wonach ich jetzt lechze ! Und siehe da, ich bin im Paradies auf der anderen Seite des False Creeks.
Flieht das kleine Mädchen vor der schrecklichen Musik ? Ich glaube, schon ! Der Typ hatte nicht wirklich Talent !
Granville Island war echt super schön. Ich habe mir ein Café gesucht mit Blick auf den Yachthafen und einen Caesar´s Salad + 1 Glas Weisswein genossen, einfach herrlich !
Aufbruch: | 14.08.2010 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 29.08.2010 |