Zanzibar - kurzfristig, ungeplant, aber wird bestimmt super!
Vorfreude ist die schönste Freude!: 20.07.2010 Mwaka Kogwa - persisches Neujahr
Gestern Abend beim Essen hat Melanie uns erzählt, dass heute ein großes Festival in Jambiani ist, was da heißt Mwaka Kogwa.
Ein 4-tägiges Fest, welches man am besten in Makunduchi, einem Dorf im Süden von Zanzibar, beobachten kann.
Die Wurzeln dieses Festtages liegen in der zoroastrischen Religion, eine persische Religion, die älter als der Islam selbst ist. Mit diesem Fest wird das Shirazi Neujahr (persische Neujahr) gefeiert und es beinhaltet das Verbrennen des Hauses des Medizinmannes (heute nur noch fiktiv) und Kämpfe, die mit geflochtenen Palmwedelblättern ausgetragen werden. Die Kämpfenden sind ausschließlich Männer, die sich gegenseitig mit Bananenblättern und Palmwedeln schlagen und verteidigen. Früher wurden zum Schlagen noch Bambusstöcke oder Holzstöcke verwendet, das ist heute verboten. Die Männer lassen hierdurch ihre übers Jahr angesammelten Aggressionen raus um das Neue Jahr "sauber" anzufangen. Während die Männer kämpfen, laufen die Frauen gruppenweise durch das Feld und singen Lieder über das Leben und die Liebe um die Männer anzuheizen. Sie kleiden sich mit ihren besten Sachen und pflegen die Männer nach Beendigung des Kampfes. Die Festivitäten variieren von Dorf zu Dorf, doch Makunduchi ist der Ort, an dem das Fest am größten und sehenswertesten begangen wird. Jedes Jahr im Juli wiederholt sich das Spektakel und wir für unseren Teil haben nie Verückteres gesehen.
Man steigt aus dem Bus, läuft über rote Erde, Dornen, Pfefferminzpflanzen und das ganze Dorf und ander Dörfer sind auf den Beinen. Die Einheimischen laufen barfuss, rennen barfuss und ich steige aus dem Bus und trete mir einen zentimeterlangen Dorn in den Gummiflipflop, der gleich oben wieder raus kam. Unfassbar!
Wenn das fiktive Haus des Medizinmannes verbrannt wird, kämpft nochmal jeder und dann ist alles zu Ende.
Danach sind wir zu Chula, dem Koch von Bellevue, nach Hause gefahren und haben dort gegessen. Einheimische Küche und das Leben kennenzulernen war superinteressant, lecker, mit viel Obst.
Nach dem Essen gings dann nochmal an einen Strand wo nur Einheimische sind. Halbe Stunde Verdauungsrelaxen und dann wieder heim.
Sehr interessanter Tag. Viel gesehen, viel gelernt, tolle Fotos gemacht und die 15$ p. P. waren es auf jeden Fall wert!
Außerdem hat mein Papa heute Geburtstag gehabt. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, liebster Paps! Telefonempfang war gaaanz schlecht, daher haben wir uns nur stückchenweise verständigen können.
Aufbruch: | 16.07.2010 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 31.07.2010 |
Äthiopien