Ferienwohnung am Kaiserstuhl
Architektur und Kunst im Weil am Rhein
Vitra Design
Donnerstag, 22.09.09 - 12 Reisetag
Wir fahren früh los, da wir bis Weil am Rhein kommen wollen und die Architekturführung um 11 Uhr mitbekommen wollen.
Vitra Design Museum - Gebäude - skulptural-expressionistischer, 1989 fertiggestellter Museumsbau - das erste in Europa realisierte Gebäude des kalifornischen Architekten Frank Gehry
Wir schaffen es bis kurz nach 10.00 Uhr und können vorher noch im Vitra Design Museum noch die Ausstellung der Gebrüder Campana ansehen, die aus allen möglichen Materialien (Wellpappe, Metallstäbe, und und ) die verschiedensten Ideen für ihre Kunstgegenstände entwickelten. Leider sind Fotos im Inneren nicht gestattet, aber auf der Webseite (s.o.) kann man einen Eindruck gewinnen.
Pünktlich beginnt die Führung mit nur 6 Personen und die Dame erklärt uns, dass Vitra als Ladenausbauer begonnen hat, der nachher wegen des Saisonsgeschäftes begann auch Stühle zu bauen. Nach Eintritt eines Familienmitgliedes - promovierter Soziologe - in die Firma, entwickelte dieser nach einem Firmenbrand mit z.T. unbekannten Architekten einen Wiederaufbauplan. Er vergab für die verschiedenen Gebäude Aufträge ohne Ausschreibung und bot so jungen Architekten die Chance ihre Phantasien auszuleben. Der Museumsbau ist solch einer, der nirgendwo sinnerklärende Formen erkennen läßt, die erst im Innern erkennen lassen, dass durch ihre Struktur die Lichtverhältnisse für Ausstellungsstücke geradezu ideal sind. Ausserdem bilden sich durch die notwendigen Quermauern im oberen Teil der Säle hinreichend Flächen, auf die Beamer gerichtet sind und ihre Multimediapräsentation vorführen.
Weil wir an der Architektur-Führung teilnehmen, dürfen wir auch das Fabrikgelände betreten und die Halbkugel - eine ehemalige Ausstellungshalle eines Autohändlers - von nahe ansehen, die heute für Präsentation, keine Meetings genutzt wird.
ehemalige Ausstellungshalle eines Autohändlers - kuppelförmige Zeltkonstruktion des amerikanischen Architektur-Visionärs Richard Buckminster Fuller
Das nächste ist eine alte Tankstellenhalle, die man in kürzester Zeit ab- und wiederaufbauen kann.
Das interessanteste Gebäude ist jedoch die Feuerwehr - erbaut von einer Frau - als Erstlingswerk; Zaha Hadid. Erst danach wurde sie bekannt und später weltberühmt.
Die Firestation der Londoner Architektin Zaha Hadid gehört zu den Höhepunkten der Führung. Das erste realisierte Werk der heute auf der ganzen Welt mit prestigeträchtigen Großaufträgen betrauten Meisterin zählt längst zu den Ikonen der dekonstruktivistischen Architektur.
Die davor erbaute Regenschutzbrücke als Verbindung zweier Werkshallen hängt als Schutz viel zu hoch, sie wurde jedoch so hoch gebaut um den Blick auf die Architektur des Feuerwehrgebäudes zu ermöglichen. Wenn es dann tatsächlich regnet wird sie an zwei Schienen herabgelassen, so dass der Gabelstablertransport geschützt ist.
Die puristisch anmutende, ziegelsteinverkleidete Fabrikationshalle wurde vom portugiesischen Architekt Alvaro Siza gebaut, die er durch eine brückenartige Dachkonstruktion mit der benachbarten Halle verband.
Da nicht allzu viel los ist und wir in einer kleinen Gruppe sind, können wir auch die normalerweise nur für Geschäfsleute eingerichteten kleinen Musterräume anschauen.
Das Gebäude, das von außen aussieht als ob es eine Mauer mit anschließendem Bungalow ist, wurde vom japanischen Architekten Tadao Ando auf der ehemaligen Kirschbaumwiese erbaut.
Bedeutung des Kirschbaumes für Japaner:
Die Kirschblüte als
1. Symbol des Frühlings
2. Symbol der Vergänglichkeit des Lebens
3. Ausdruck von japanischem Lebensgefühl?
Damit das Gebäude nicht höher als die Kirschbäume geriet, wurde es weitestgehend in die Erde verlegt. Das zweigeschossige Gebäude beherbergt Besprechungsräume und eine Cafeteria. Alle Räume haben große Fensteröffnungen, z.T. zu den Kirschbäumen und wenn sie unterirdisch liegen zu einem großen Innenhof. Die verwendeten Betonplatten wurden vor Ort gegossen, zeigen aber alle in Einheitsmaß (180x090), das in Japan ebenfalls Verwendung findet und jeweils 6 Löcher (Verbindung der beiden Schalbretter) aufweist.
An den Besuch des Shops mit weiteren Ausstellungsstücken
Weil am Rhein
schließt sich noch eine kurze Rundfahrt durch Weil am Rhein - die Stadt der Stühle an, wo ähnlich wie in Aachen die Pferde in der Stadt an allen möglichen und unmöglichen Stellen stehen, hier überall Stühle zu finden sind.
Danach folgt auf der Rückfahrt noch ein 2. Besuch bei Pearl-Outlet und zum reichlich verspäteten Mittagsmahl ein 2. Besuch im Markgräfler Kräuterhof .
Da es thematisch besser passt, werden die auf der Rückfahrt besichtigten Sehenswürdigkeiten unter Markgräfler Land (s.o.) beschrieben.
Dann ist es dunkel und eigentlich sind wir noch gar nicht hungrig. Aber wir fahren dann doch die Scheunenstrauße in Waltershofen an, wo es heute in der Straußenwirtschaft Rinderfilet und Rumpsteak gibt. Wir nehmen ein Rumpsteak (Rinderfilet ist schon aus) und einen Salat. Das reicht für uns beide dicke.
Aufbruch: | 11.10.2009 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 24.10.2009 |