Ferienwohnung am Kaiserstuhl
Freiburg im Breisgau
Mittwoch, 14.10.09 - 4. Reisetag
Es ist immer noch eisig kalt - daher überlegen wir gar nicht, ob wir Golf spielen wollen, sondern beschließen, heute Freiburg zu besichtigen. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltet problematisch, so dass wir tatsächlich ins Parkhaus fahren (1,6 €/ Std). Um 10.05 ist unser Ticket gezogen. Mittwoch, 14.10.09 - 4. Reisetag
Es ist immer noch eisig kalt - daher überlegen wir gar nicht, ob wir Golf spielen wollen, sondern beschließen, heute Freiburg zu besichtigen. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltet problematisch, so dass wir tatsächlich ins Parkhaus fahren (1,6 €/ Std). Um 10.05 ist unser Ticket gezogen. Zunächst wollen wir auf den Markt am Münsterplatz. Dort ist es recht zugig mit eisigem Wind. Trotzdem ist viel Betrieb.
Danach schlendern wir langsam zum alten Rathaus, von wo wir die eigentliche Besichtigungstour starten wollen. Es stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und wurde aus mehreren Gebäuden zusammengefügt. Die früher einmal völlig bemalte Fassade strahlt heute in einem tiefen Rot.
Direkt daneben liegt das neue Rathaus, das um die Jahrhundertwende zum 19. Jh. aus einem Doppelhaus der Renaissance durch Umbau entstand. Vorher diente es der Universität als Kollegiengebäude. Es war allerdings auch einmal Poliklinik.
Gegenüber liegt das ehem. Franziskanerkloster - der Brunnen zeigt Berthold Schwarz, den Erfinder des Schießpulvers.
In der Franziskanergasse stehen eine Reihe interessanter Gebäude des Historismus. Darunter auch das Haus zum Walfisch - wie überhaupt in der Altstadt fast jedes Haus auf der Fassade seinen Namen verzeichnet hat - mit spätgotischem Portalerker. Anfang des 16. Jh. erbaut bewohnte der Gelehrte Erasmus von Rotterdam dieses Haus 2 Jahre, nachdem er aus Basel von Reformation vertrieben wurde.
In der Kaiser-Joseph-Str. steht der Basler Hof, der dem Domkapitel zur Zeit der Reformation als Exilresidenz diente. Aus dieser Zeit stammen auch die Basler Stadtheiligen an der Fassade.
Die breite Straße - heute Fußgängerzone mit Straßenbahn - nannte man damals die Große Gass. Die in einer Nebenstrasse gelegene Markthalle birgt zahlreiche Möglichkeiten 'multikultural' zu speisen, wenn auch recht laut und meist an Stehtischen.
Durch die Münstergasse kommen wir dann zurück auf den Münsterplatz, der sich allmählich leert, da das Marktreiben dem Ende entgegengeht. Dadurch wird auch der Blick auf das Kornhaus freigegeben, das wohl auch einmal als Schlachthaus (Metzig) genutzt wurde. Der auffälligste Bau am Münsterplatz ist jedoch das historische Kaufhaus, das von der mittelalterliche Bedeutung des Handels für Freiburg zeugt. 1520- 30 erbaut zeigt es in den Wappen und Standbildern die Verbundenheit zum Hause Habsburg, das über 400 Jahre über Freiburg regierte.
Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude am Platz ist das Barockpalais, das 1756 als Ständehaus der Breisgauer Ritterschaft errichtet wurde und etwa 80 Jahre später als Erzbischöfliches Palais genutzt wurde.
Ach ja, essen mußten wir ja auch noch was - im Ganterbräu gibt es Wildschwein - die einheimische Brauerei liefert doch tatsächlich das Bier in Fässern per Kaltblut-Pferde-Wagen.
Die alte Hauptwache an der Ostseite des Platzes wird heute als Haus des Weines genutzt.
Im östlichen Teil kann man noch spätromanischen Teile erkennen. Ansonsten ist die Kathedrale gotisch - Langhaus und Chor (spätgotisch) mit zahlreichen Grabkapellen reicher Familien. Zur Bauzeit war der Westturm wohl beispiellos.
Nach der Besichtigung des Domes mit seiner mehr als 300jährigen Baugeschichte folgen wir dem Rundgangsvorschlag des Freiburger Richtung Schlossberg, wo wir in der Konviktgasse einen behutsam sanierten Altstadtbereich finden.
Am Schwabentor treffen wir auf den alten Salzhandelsweg, der um 1200 mit dem Tor überbaut wurde. Auf der dem Stadtinneren zugewandten Seite wurde später (16. Jh.) zur Erinnerung an die Bedeutung des Salzhandels ein Salzkaufmann aufgemalt. Die andere Seite des Turmes zeigt St. Georg den Stadtpatron von Freiburg.
Über die Salzstrasse kehren wir in die Altstadt zurück. Vorbei am Gasthof 'zum roten Bären' , von dem überliefert ist, dass er der älteste Gasthof Deutschlands ist, da eine ununterbrochene Wirteliste seit 1387 existiert, schauen wir uns noch zwei Palais an - die Deutschordenskommende und das Sickingen-Palais (18.Jh) - die jedoch völlig zerstört nach dem Krieg mit alter Fassade neu errichtet wurden.
Unterhalb des Augustinerplatzes befindet sich ein hübsches saniertes Viertel - die Insel - auch hier haben die Häuser fast alle Namen - in der alten Ölmühle hat heute ein Goldschmied seine Bleibe gefunden.
"aus Stein steht hier das Krokodil
mit breitem Maul, doch nicht vom Nil,
schaut raus aus dem Gewerbebach
schaut raus zum Hause Himmelsbach
sieht Euch und uns und denkt sich viel"
Letzter Zielpunkt ist das Colombischlößle, eine Mitte des 19. Jh. erbaute Villa im Stil englischer Neugotik, in der heute das archäologische Museum untergebracht ist. Sie steht auf einem kleinen Hügel, der wohl noch zu den Resten der alten Vauban-Festung Freiburg gehört.
Auf dem Rückweg zum Parkhaus suchen wir noch nach dem Zunfthaus der Narren und der alten Gerichtslaube, die wir als Hinterhaus des Alten Rathauses finden.
Auf der Rückfahrt erkundigen wir uns noch nach dem Spielplan des Galli-Theaters finden aber das Angebot nicht sonderlich interessant.
Aufbruch: | 11.10.2009 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 24.10.2009 |