Kleine Europareise (CH, F, B)
Martigues- Mittelmeer: 10. Tag: Und täglich grüßt das Murmeltier
Über Ozonalarm und Ärzte
Nun war es also wieder so weit, auf zu neuen Ufern, wir lichteten das Chaos im Inneren von Bullie soweit, das wir starten konnten, schnell noch die Räder befestigen und los geht`s.
Meine Kopf- und Rückenschmerzen hatten sich zu meiner Freude gelegt, allerdings machte uns nun die Sonne einen Strich durch die Rechnung, anstatt wie erhofft zügig in Richtung Verdon aufzubrechen, schlichen wir auf den Autobahnen vor uns hin - Ozonalarm. Überall wurde die Geschwindigkeit herabgesetzt. Mühsam quälten wir uns voran, Staus zu umfahren war fast unmöglich, wir verstanden den Verkehrsfunk nicht und unsere Karte zeigte uns die ganzen kleineren Straßen, welche zu Hauf auftauchten auch nicht. Wir versuchten das Beste daraus zu machen und als wir wieder mal Ewigkeiten vor einer Mautstation warten durften, vorne hatten sich zwei PKWs gerammt, drehten wir unsere Musikanlage auf und sangen mit voller Lautstärke die Lieder der Ärzte mit. Aus den Nachbarfenstern sahen wir nur mitleidiges Kopfschütteln. Aber egal, von da ab an machten selbst mir, also dem Fahrer die Staus herzlich wenig aus, wir alberten rum, erzählten Geschichten und sangen und sangen und sangen. Nach ca. 2 Stunden waren wir aus dem gröbsten raus - dachten wir, denn jetzt kamen die Berge, wer denkt das Schweiz oder die französischen Alpen schlimm sind, hat sich noch nie im Verdon verfahren! Die erste Etappe ging, die Straße führte zwar permanent bergauf, doch war sie breit und gut ausgebaut. Nach weiteren 2 Stunden ständigem bergauf geeiere kamen wir in Castelanne an. Unser Ziel war also - fast - erreicht, wir mussten "nur noch" ein bisschen am Canyon entlang um einen Campingplatz zu finden, und ab jetzt begann mein Alptraum.
Alptraum
Können Sie sich noch an Ihre Zeit als Fahranfänger erinnern? Ich hatte zwar nun schon einige Kilometer hinter mir, fing jetzt aber an Blut und Wasser zu schwitzen. Die Straße wurde eng, es passten zwei Autos GENAU nebeneinander. Rechts war eine steile Felsen Wand und links der Abgrund, dazu kamen Kurven, Steine ein verirrter Esel und Motoradfahrer, die von links und recht überholten. Ich schlich den Berg hoch (zu meiner Erleichterung erfuhr ich später das es allen anderen Touristen genauso ging wie mir), alle Plätze an denen wir vorbei kamen waren besetzt, so dass wir gezwungen waren immer weiter zu fahren. Den Höhepunkt bidete ein natürlicher Tunnel, welcher in einer scharfen Kurve lag, ein Auto passte man gerade durch (wir sollten ihn noch hassen lernen). Schließlich kamen wir an eine doch recht kleinen (und das ist noch geschmeichelt) Campingplatz an, der fast komplett leer war (oh ja,das hatte seine Gründe), erleichtert kehrten wir ein froh endlich einen Platz bekommen zu haben. Diese Fahrt war zwar eine der anstrengendsten aber gehörte auch mit zu den Schönsten.
Aufbruch: | 02.08.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2009 |
Frankreich