Nepal: Königsstädte am Himalaya

An diesem zweiten Morgen, ebenfalls wieder mit Weckruf vor dem Sonnenaufgang - und diesmal klarer Sicht auf die Berge- , hieß es nun erst einmal Abschied nehmen von den Bergen und Fahrt in Richtung Chitwan-Nationalpark (UNESCO- Naturdenkmal). An diesem Tag war das Lakshmifest (Göttin des Lichtes) im vollen Gange und in allen Dörfern konnte man die Schlachtung der Wasserbüffel verfolgen. Das Fleisch wird in Portionen pro Familie auf einer Folie aufgeteilt und danach kann jeder seinen Anteil nach Hause tragen und verarbeiten.

Die veranschlagte Fahrzeit mit ca. 5 Stunden für 165 km war natürlich wieder sehr sportlich und konnte nicht eingehalten werden. In diesem subtropischen Tiefland des Terais wird vorrangig Landwirtschaft betrieben und der indische Einfluss ist stark ausgeprägt.

Nach dem Mittag erreichen wir die Sapana-Lodge, welche durch ein holländisches Ehepaar gegründet wurde und mit einheimischem Personal betrieben wird. Der Gewinn der Lodge bleibt vor Ort und damit konnten bereits 7 umliegende Dörfer elektrifiziert werden und Wasserstellen in die Orte gelegt werden. Ebenfalls wird das Schulprojekt der Gegend damit finanziert. Ich denke, dass dies die einzig sinnvolle Entwicklungshilfe für diese Länder der 3. Welt ist und von Nachhaltigkeit geprägt wird.

Leider hatten wir in dieser Lodge das Pech, dass unsere Zimmer noch nicht fertig gebaut waren und so schliefen wir, wie vorab besprochen, außer Haus. Dies war nicht weiter schlimm, da wir mit dem Jeep ins Dorf kamen. Die Zimmer und das Bad waren dort entsprechend einem "typical local hotel" und man glaubt gar nicht, wie wenig der Mensch echt zum Leben braucht - ohne Schnickschnack, aufs Notwendigste beschränkt!

Am Nachmittag ging es dann von der Lodge aus zum Tiharfest ins nächste Tharu-Dorf mittels Kuhkarren durch Feld und Fluss. Die Wege vor den Häuser schmücken die Einheimischen mittels Mandalas mit Holifarben und vielen kleinen Kerzen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist dies ein bezaubernder Anblick und lässt eine festliche Stimmung aufkommen. Die Begrüßung durch die Dorfbewohner erfolgt mittels Blumenkette und rotem Reispunkt auf der Stirn und wir konnten uns von der Lebensweise dieser Menschen ein eigenes Bild machen.

Gleichzeit wurden wir zur farblichen Gestaltung einer Hauswand eingeladen und mittels Hände und Handballen wurde eine bunte Wand gestaltet. Diese Einladung wurde von einigen Tänzen abgerundet und bereitete den Tänzern und Zuschauern große Freude.