Nepal: Königsstädte am Himalaya
08.11.10 Kathmandu - Bhaktapur
Am heutigen Morgen heißt es wieder zeitig aufstehen, denn unser Mountainsflug zum Mount Everest steht an. Aber es ist noch immer eine Zitterpartie, denn der Flughafen muss die Flüge noch bestätigen und bei uns herrscht noch Nebel. Wir haben aber Glück und mit einiger Verspätung starten wir tatsächlich zum höchsten Berg der Welt. Die Wolken haben sich gelichtet und es gibt nichts anderes als unter uns Berge und über uns blauen Himmel. Also das perfekte Wetter für den Flug. Nun kann jeder auch einmal zu den beiden Piloten ins Cockpit und kann mit eigenen Augen die ganze Schönheit des Everestes mit seinen 8848 m Höhe betrachten. Einfach gigantisch!
Nach ca. 1 Stunde sind wir wieder zurück in Kathmandu und es geht zum Unesco-Kulturdenkmal, dem Durbar Square. Dieser Ort ist zum Glück autofrei und man kann sich die Holzschnitzereien der Häuser in aller Ruhe betrachten, ohne Angst zu haben, das man Opfer eines Motoradzusammenstoßes wird.
An diesem Ort befindet sich auch das Haus der Kumari. Sie gilt als eine Inkarnation der hinduistischen Göttin Durga. Obwohl es in mehreren Orten Nepals Kumaris gibt, lebt die landesweit populärste Kumari im Palast am Durbar-Platz in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Im Säuglingsalter wird sie aus der buddhistischen Newar-Ethnie ausgewählt und bis zu ihrer ersten Menstruation als "Lebende Göttin" angebetet. Einmal im Jahr, im Rahmen eines großen religiösen Festes, Dasain, sucht der König Nepals sie auf. Er lässt sich durch die Kumari segnen, indem er sich von ihr ein Tika, ein Segenszeichen, auf die Stirn tupfen lässt. Wie sich das göttliche Kind dabei dem König gegenüber verhält, wird von vielen Nepalis als Omen für die Geschicke des Landes und der Monarchie interpretiert.
Mittlerweile erhalten die amtierenden Kumaris bereits während ihrer Verehrung als Göttin eine Form von Schulbildung, die sich allerdings schwierig gestaltet, da der Kumari nicht widersprochen werden darf. Außerdem verfügen die ehemaligen Kumaris, nachdem sie ihren göttlichen Status verloren haben, inzwischen über eine Pension auf Staatskosten (monatlich ca. 30,- €) und werden weiterhin betreut, um ihnen den Einstieg in ein normales Leben zu erleichtern.
Am Nachmittag geht es nun zur 3. Königsstadt, nach Baktaphur. Diese Stadt erhielt durch Helmut Kohl überbracht vor ca. 25 Jahren einen größeren Geldsegen und konnte damit Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung bauen.
Das Städtchen erscheint außerordentlich gemütlich und die Innenstadt ist verkehrsberuhigt, die Motorräder halten sich also in Grenzen.
Aufbruch: | 31.10.2010 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 12.11.2010 |