In 4 Wochen durch 3 Länder - Es geht wieder los!!!
Indonesien: Tanz auf dem Vulkan
Hallo Ihr Lieben,
auch heute wieder an freundliches Hallo aus dem Paradies.
Ich koennte mal wieder so beginnen: wir haben gerade unser koestliches Fruehstueck auf unserer wunderbaren Terasse mit Blick aufs Meer eingenommen...bla,bla,bla......
Aber nein, heute haben wir es mal anders gemacht. Wir haben naemlich grosses vor.
Heute sind wir mal gleich nach dem Abendessen ins Bett, dass war so gegen 20:30. Denn, hergehoert und gestaunt. Wir sind um 0:00 schon wieder aufgestanden. Jawoll richtig. Noch schnell einen guten balinesischen Kaffe reingetan und los gings gegen 1:00 Uhr Richtung Mt. Batur. So heisst er, unser Vulkan, den es zu bezwingen gilt. Durch kurvige Berstrassen ueber Stock und Stein bewegten wir uns munter darauf zu. Erstaunlich was des Naechtens an Balis Strassen so allles los ist. Wir hingen schlaftrunken im Auto und druecketen uns an den Scheiben die Nasen platt. An jeder groesseren Strassenkreuzung ein Gewimmel an Menschen und Waren. Nengah deutet aus dem Fenster und sagt: Morningmarket! Haehhhh.... um 1:00Uhr???? Ich frage vorsichtig nach und sage: Nightmarket? No,no Morningmarket! Ok denke ich, wahrscheinlich gehen die Uhren anders im Paradies. Aber wann zum Teufel beginnt dann der Nightmarket, Morgens um 6:00?? Egal, gehe um diese Uhrzeiten weder auf den einen noch auf den anderen.
Wir dagegen naehern uns unserem Ziel, dem Mt. Batur. Dem zweithoechsten, zweitheiligsten aber dafuer erstschoensten Vulkan auf der Insel. Ausserdem auch der aktivste Vulkan den Bali hat. Letzter Ausbruch war 1994. Nicht so verheerend, wie die Ausbrueche davor aber doch mit grossen, neuen Lavafeldern, die man nach Sonnenaufgang gut sehen konnte.
Angekommen an unserem Zielpunkt war es 3:00 morgens, stockfinster und erstaunlich kuehl fuer ein tropisches Eiland. Gutes Laufklima! Und das es noch stockfinster war, stellte sich im nachhinein als Segen heraus. Unser Mountainguide erwartete uns bereits mit dieser typischen balinesischen guten Laune. Nunja, uns war eher kalt und muede. Aber wir haben es ja so gewollt, keiner hat uns gezwungen und so verliessen wir den Parkplatz und folgten Wayan in die dunkle Wildnis. Der Weg liess sich gut an, moderate Steigung bei frischen Temperaturen. Alles im gruenen Bereich. Leider waehrte die Freude nur eine halbe Stunde. Denn dann wurds richtig steil und wir kraxelten unverdrossen im Schein unserer Stirnlampen ueber grosse Lavabrocken, mit Kanten Spitz wie Nadeln. Wie schon erwaeht, wahrscheinlich war die Dunkelheit ein Segen, denn ich bin mir nicht sicher, ob Gesa weitergegangen waer, wenn sie den vor sich liegenden Weg gesehen haette. In den naechsten 1,5 Stunden bewegten wir uns langsam aber stetig Richtung Gipfel. Inzwischen floss der Schweiss auch wieder in vertrauten Mengen an uns herab. Ach Gott sei Dank, doch noch auf Bali und nicht etwa im Thueringer Wald. Um 4:30 erreichten wir den Gipfel, hinter uns konnte man die Taschenlampen von unzaehligen anderen Unverdrossenen erkennen, die wie wir, einen schoenen Sonnenaufgang erleben wollten. Ihr seht, ein exklusives Einzelerlebnis sollte diese Bergbesteigung wohl nicht werden. Ueber uns ein unbeschreiblicher Sternenhimmel. Mit einem ganz hellen Stern, wie hiess der noch gleich?? Der Polarstern wird es wohl nicht sein.....
Auch wenn die Temperaturen, die am Gipfel herrschten, den Verdacht nahe legten. Nur mit einem Stickjaeckchen zusaetzlich ausgestattet harrten wir nun auf den Sonnenaufgang. Man muss sich auf Balis Berggipfeln leise verhalten um die Goetter nicht zu veraergern. Schliesslich hockt man da quasi in ihren Wohnzimmern rum. Und weil auf Bali ja immer alles so heilig ist, will man sich ja auch nicht daneben benehmen. Alle schoen leise mit den Zaehnen klappern. Geht uebrigens, wenn man sich genug Muehe gibt.
Aber dann Leute.... ich kann nur sagen, die Warterei und das Geklapper haben sich wirklich gelohnt. Wir sind reichlich belohnt worden. Die Sonne erhob sich als roter Feuerball wie aus dem Meer geboren. Ging zuegig auf und taute uns wenigstens soweit wieder auf, dass an den Abstieg schon wieder zu denken war.
Aber zuerst sind wir noch am Calderarand umhergewandert, haben die wahnsinnigen Ausdehnungen bestaunt. Die Caldera des Mt. Batur zaehlt mit 10-14 km Durchmesser, zu einen der groesstene auf der Welt. Die gesamte Osthaelfte wird vom Lake Batur, dem Kratersee eingenommen. Dieser ist an seinen tiefsten Stellen rund 100m tief und sehr fischreich. Der eigtentliche Vulkan hat sich als neuer Kegel in der Mitte der alten Caldera aufgetan und ueberragt diese jetzt betraechtlich. In der Caldera selbst sind einige Doerfer,um diese herum intensive Landwirtschfr betrieben wird. Allerdings zur Abwechslung mal kein Reis, sondern ueberwiegend Gemuese und auch Kaffee.
Den Abstieg begannen wir dann schon wieder im gleissenden Sonnenlicht und bei gewohnten Temperaturen. Auch sah man jetzt erst wie steil und unwegsam der Aufstieg war. Es ging zurueck ueber riesige Lavafelder, die vom letzten Ausbruch stammen. Zum Teil aber auch schon wieder sattgruen ueberwachsen. Ja, ja erstaunliches Bali, stecke einen Zaunpfahl in den Boden und morgen sind Blaetter dran, in einer Woche ist es ein Baum!!
Um 10:00 waren wir gluecklich, stolz aber erschoepft wieder in unserem Domizil. Den Rest des Tages haben wir mit wenig tun verbracht.
Bis demnaechst von wunderbaren Bali.....
Liebe Gruesse Kerstin und Gesa
Aufbruch: | 23.10.2010 |
Dauer: | circa 3 Wochen |
Heimkehr: | November 2010 |
Kambodscha
Indonesien