Quer durch Frankreich nach Nordspanien
... nach Nordspanien - Navarra
Pamplona
In Saint-Jean-Pied-de-Port zeigte das Thermometer 27°an, meine persönliche Lieblingstemperatur - nicht zu kühl und nicht zu warm.
In Pamplona sind es dann sogar 31°. Wir steuern den Campingplatz "Ezcaba" bei Eusa/Oricain an, der ca. 7 Kilometer nördlich von Pamplona liegt.
Als wir den Wohnwagen abhängen, bricht der Schraubhebel ab, mit dem das Bugrad festgestellt bzw. gelöst wird, ab. Na prima!
Hat schon mal jemand einen Wohnwagen ohne das Bugrad bewegt? Das ist gar nicht so einfach, aber zum Glück sind wir ja nicht so schwächlich. Da hatten wir wirklich Dusel, dass wir das Bugrad nicht unterwegs verloren haben.
Wir genießen einen warmen "Draußensitzabend".
Parque National Bardenas Reale
Mittwoch, 18.August:
Nach einem gemütlichen Frühstück im Morgensonnenschein brechen wir auf zum Parque National Bardenas Reale.
Zuerst geht es durch Pamplona Richtung Tafalla. Dort sind überall noch Absperrungen angebracht und viele Menschen sind in der traditionellen weiß-roten Kleidung unterwegs. Vermutlich sind hier kurz zuvor die Stiere durch die Straßen gelaufen. Auf einem Plakat lese ich, dass abends Stierkampf in der Arena ist.
Wir fahren weiter in Richtung Arguedas und über schmale Sträßchen in Richtung Blanca Bardenas Reale, der weißen Wüste.
In Santacara, einem kleinen Ort, wird unsere Fahrt jäh unterbrochen. Mitten auf der Straße ist ohne Vorwarnung eine Absperrung, dahinter tänzelt ein junger schwarzer Stier mit geblähten Nüstern und Schaum vor dem Maul. Drei junge Männer reizen den Stier und wenn er mit gesenkten Hörnern auf einen davon zustürmt, bringt der sich mit einem gekonnten Sprung auf ein Podest oder über die Barrikaden in Sicherheit. Natürlich schauen wir dem Spektakel eine Weile zu, bevor wir weiterfahren.
Kurz nach Arguedas (auch hier stehen noch die Absperrungen) zweigt ein kleines Sträßchen in die Wüste ab. Gleich zu Beginn gibt es ein paar Gehöfte, wo Stiere für die Stierkämpfe gezüchtet und aufgezogen werden.
Auf den Koppeln, wo die Herden stehen, wächst kein Grashalm. Die armen Tiere stehen auf der blanken Schottererde herum.
Auf einer schmalen asphaltierten Straße geht es durch die menschenleere Wüstenlandschaft. Nach mehreren Kilometern kommt dann ein Informationszentrum zum Nationalpark und noch etwas weiter entfernt zweigt dann eine Schotterpiste ab, die zur Attraktion der Wüste führt, zum "Castildetierra", der Burg aus Erde.
Die berühmte Felsformation der Bardenas hat eine Handvoll Besucher angelockt. Vor allem Offroader sind auf den Schotterpisten in ihrem Element, aber auch mit einem Ford S-MAX kommt man dorthin. Die karge Wüstenlandschaft mit ihren verfallenen Steinhütten und Dornensträuchern wäre eine perfekte Filmkulisse für einen Wildwestfilm. In der dagegen vergleichsweise fruchtbaren schwarzen Bardena Negra wird Getreide und Gemüse angebaut. 415 km² umfasst dieses Wüstengebiet in Navarra.
Puente la Reina
Nach unserer kleinen Offroadtour fahren wir wieder in Richtung Pamplona.
Unser nächstes Ziel ist Puente la Reina, wo sich die beiden Routen des Jakobswegs vereinen.
Die wunderschöne sechsbögige "Brücke der Königin", Namensbeberin und Wahrzeichen des Ortes, wurde im 11. Jahrhunder extra für die Pilger über den Rio Arga gebaut. Durch enge gelangt man zur romanischen Kirche Iglesia del Crucifijo, die leider ihre Tore verschlossen hat. Auffällig sind in den Gassen die schönen Torbögen und Tore sowie die Schnitzereien an den Dachvorsprüngen.
In einem Haushaltswarengeschäft fragt mein Mann nach der Schraube für das Bugrad und erhält einen Stadtplan, wo ein Landmaschinenhändler eingezeichnet ist. Dort holt mein Mann dann die Schraube für das Bugrad.
Leider reicht die Zeit nicht mehr für den geplanten Abstecher in die Innenstadt von Pamplona, aber irgendwie reizt uns beide die riesige Stadt auch nicht sonderlich und so kehren wir nach einem größeren Einkauf in einem riesigen Supermarkt wieder auf unseren Campingplatz zurück.
Unser Platz ist übrigens schweineteuer - 27 €. Aber immerhin sind warme Duschen und die Benutzung des Pools inklusive. Na ja, länger als zwei Nächte werden wir sowieso nicht bleiben. Wir haben von unserem Platz aus zwar einen hübschen Blick ins Tal, aber der Autolärm von der vielbefahrenen Straße ist doch deutlich zu hören.
Nach dem Abendessen (gegrillte Lammsteaks mit Spinat und Brot) packt mein Schatz die große Werkzeugkiste aus, um das Bugrad zu reparieren. Das abgebrochene Schraubenstück steckt noch im Gewinde. Wolfgang bohrt das Teil mit dem Akkuschrauber an, um es fassen zu können und mit viel Geduld herauszudrehen. Dann wird die Schraube reingedreht und nun kann man das Bugrad mittels eines Schraubenschlüssels verstellen.
Aufbruch: | 15.08.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.09.2010 |
Spanien