Canal du Midi und Provence
Dies ist unsere vierte Hausboot-Tour mit unseren Freunden.
Nach dem Canal du Midi, dem Lot und der Lagune von Venedig haben wir noch einmal den Canal du Midi gewählt. Durch meinen Beruf sind wir an die Schulferien gebunden und zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr schien uns Frankreichs Süden die beste Garantie für einigermaßen schönes Wetter zu gewähren.
Für die zweite Ferienwoche hatten wir dann ein Ferienhaus in Rochfort du Gard, ca. 10 Kilometer von Avignon entfernt, gebucht.
Anreise - Ablegen in Castelnaudary
Auf nach Castelnaudary!
Samstag, 22. Mai 2910
Um 3 Uhr in der Frühe starten wir und haben runde 1000 Kilometer bzw. 10 Fahrstunden vor uns.
Vor uns liegen je eine Woche Hausbooturlaub auf dem Canal du Midi und eine Woche Ferienhausurlaub in der Provence mit zwei befreundeten Paaren.
Der Anfang gestaltet sich schon gleich turbulent.
Mein Schatz bemerkt nach einer Viertelstunde Fahrt, dass er die Fahrradschlüssel zu Hause vergessen hat, mit denen er die Räder auf dem Heckträger sicher verschlossen hat.
Nun haben wir die Wahl zwischen Umkehren und dem Kauf eines Bolzenschneiders in Südfrankreich. Wir entscheiden uns für das Zurückfahren.
Wolfgang will bei Anke auf dem Handy anrufen und Bescheid sagen.
Er erwischt aber ihre Festnetznummer und schmeißt Ankes Schwester aus dem Bett (um halb vier Uhr morgens), die auf Haus und Oma aufpasst.
Na, das fängt ja schon gut an.
Die deutsche Autobahn ist um diese nachtschlafende Zeit zu Ferienbeginn schon ziemlich belebt und ich denke, es ist gut, nicht über Lyon sondern über Clermont Ferrand zu fahren.
Kurz vor Beaune geht die Sonne auf und wir finden wieder Anschluss an unsere Freunde. Auf dieser Strecke ist nun nicht mehr viel los und wir genießen die Fahrt durch Frankreichs herrliche Landschaften bei strahlendem Sonnenschein. In der Auvergne rasten wir und erreichen Castelnaudary dann gegen 14 Uhr.
Am Supermarkt machen wir gleich noch den Großeinkauf und passen danach gerade eben noch zwischen Vin Rouge, Obst und Gemüse, Paté, Fromage und Baquette in die Autos.
Als wir den Hafen erreichen, sehen wir dass unser Boot gerade geputzt und ausgestattet wird.
Nachdem alles fertig ist, bekommen wir die technische Einweisung und als unser Instrukteur gehört hat, dass dies unsere vierte Hausboottour ist und wir schon den Lot befahren haben, schenkt er uns einen anerkennenden Blick und verzichtet auf das obligatorische Ab- und Anlegemanöver, das man sonst über sich ergehen lassen muss und wünscht uns "Bon Voyage".
Kurz nach fünf können wir ablegen. Wir durchfahren das Hafenbecken Castelnaudarys, das einen schönen Blick auf die mittelalterliche Stadtkulisse bietet und fahren kanalabwärts in Richtung Carcassonne.
Gleich hinter dem Hafenbecken liegt die Viererschleuse "Roc", wo die Ampel Rot zeigt und 30 Minuten Wartezeit elektronisch angezeigt werden. Nur zwei Schiffe passen ins Schleusenbecken - aber wir haben die "Pole Position" vor der Schleuse ergattert.
Nachdem wir durchgeschleust sind, geht es schon auf sieben Uhr zu, wo die Schleusen schließen. Wir schleusen noch durch die Zweierschleuse "Gay" und dann ist fertig für diesen Tag.
Wir wenden auf dem Canal (was uns anerkennende Blicke der Neulinge, die mit uns geschleust sind, einbringt) und legen an einem hübschen Uferplätzchen mit Abendsonne an.
In Windeseile wird ein Feuer entfacht, Salat bereitet und und Tisch und Stühle nach draußen getragen (Hunger!!!) und der Sekt entkorkt. Es gibt Gegrilltes und Salat und Peter lädt dazu ein, da er vor drei Tagen Geburtstag hatte.
Und er bekommt sogar noch ein besonderes Geburtstagsgeschenk, das ihn strahlen lässt: Im Salon unseres Boots ist ein Fernseher. Das Champions League Finale Bayern München gegen Inter Mailand ist gesichert.
Bis neun Uhr haben wir Sonne und jeder, der mal rein muss, verkündet den aktuellen Spielstand. Den Schluss schauen wir dann noch drinnen an. Die Bayern verlieren 2:0 und wir sind müde und gehen allesamt früh zu Bett.
Aufbruch: | 22.05.2010 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 05.06.2010 |