Südafrika - ein Traum :-)
Kuzuko Lodge - Addo Elephant
Nun ging auch unsere Zeit in Knysna zu Ende und am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Kuzuko Lodge (www.kuzukolodge.co.za). Tja, weder Routenplaner noch Navi waren ehrlich zu mir und so unterschätzten wir die Strecke gewaltig. Zwischen dem Tsitsikama National Park und Port Elizabeth fing es auch noch an zu regnen und die Reise Richtung Addo Elephant Park war eher ungemütlich, als das wir uns richtig gefreut hätten. In Paterson machten wir einen kurzen Tankstop und ich rief in der Lodge an, um mitzuteilen, dass wir noch eine Weile bräuchten und die Ranger uns später als angekündigt am Eingang erwarten sollten.
Kurz nach dem Olifantskop-Pass ging es von der N10 ab und auf eine Dirtroad. Und dieser Weg zog sich...! Teils konnte ich mit etwa 70km/h über die Schotterpiste düsen, aber die meiste Zeit bewegte sich unser Auto zwischen Schrittgeschwindigkeit und maximal 30km/h in Richtung Lodge. Jetzt wünschte ich mir wirklich ein Auto mit Allrad, dann hätten wir die letzten 40km ratzfatz zurückgelegt. Naja, 2 Stunden später als ursprünglich angekündigt kamen wir dann schließlich am Tor zur Lodge an und wurde von 2 Rangern in Empfang genommen. Schnell füllten wir alle Formalitäten aus und dann brachte Elvis uns mit dem Jeep auf den Hügel hoch zum Hotel. Dort wurden wir mit einem Welcome-Cocktail begrüßt und alle um uns herum hatten die Ruhe weg. Nur wir nicht Wir beeilten uns, auf unser Zimmer zu kommen, zogen uns schnell um und warme Klamotten an und dann ging's auch schon los, zu unserem ersten Game Drive. Noch gar nicht richtig angekommen, hatten wir keine Stunde später waschechte Löwen vor der Nase.
Abgesehen von Zebras, unzähligen Kudus und anderen Antilopenarten und Sarazin, dem 41jähringen Elefantenbullen des Reservats. Ein mächtiger, imposanter Bulle, mit dem man sich lieber nicht anlegen will Es war wirklich toll, die ganzen Tiere aus nächster Nähe zu sehen! Wir waren eine tolle Gruppe an Bord des Jeeps: eine Familie mit 2 Jungs aus Neuseeland - und unsere Befürchtung, die Kinder wären nervende Bälger löste sich schon nach kürzester Zeit in Luft auf, sie waren ganz toll und haben uns prima unterhalten. Außerdem noch ein Paar aus der Nähe von Frankfurt und wir. Ach, und natürlich Elvis, unser Ranger, der immer gut drauf war, fantastische Augen hatte und uns mit jeder Menge Informationen fütterte.
Als wir durchgefroren wieder in der Lodge ankamen, wurden wir mit warmen Frotteetüchern und einem Gläschen Sherry empfangen, bevor es zum 4-Gänge-Dinner ging. So lecker das Essen auch war, ich musste zwangsläufig immer auf ein 3-Gänge-Dinner reduzieren, weil ich sonst vermutlich die paar Treppen zu unserem Bungalow runter gerollt wäre.
Am nächsten Morgen ging der Weckruf um 05:30Uhr. Etwas müde kam ich kurz daraus aus dem Bad geschlappt, aber es sollte nur einen kurzen Augenblick dauern und ich war hellwach und einem Nervenzusammenbruch nahe! Ich hatte gerade ein T-Shirt auf mein Bett gelegt und war im Begriff, mich wieder meinem Koffer zuzuwenden, als eine riesige graue Spinne über mein Bett rannte. So schnell, wie das Viech auf meinem Kopfkissen ankam, war ich mit einem Satz und einem gellenden Schrei am Telefon. Während ich hysterisch versuchte, jemanden an der Rezeption zu erreichen, war meine Mutter mittlerweile aus dem Bad gekommen, sah von der Spinne zu mir und wieder zurück zur Spinne und überlegte sich, wie sie das Tier wohl am besten vor die Tür setzen könnte. Mir zitterten währenddessen die Beine und ich konnte eigentlich keinen klaren Gedanken fassen. Ich weiß nur noch, dass ich noch mit meiner Mutter diskutierte, dass sie das nicht machen könnte, bevor sie eine Tüte nahm, über die Spinne stülpte, hoffte, dass diese sie dabei nicht anspringen würde und nur wenige Momente später landete das hässliche, handgroße Ding draußen.
Wie sich herausstellte eine Rainspider, eine der größten (aber ungefährlichen Spinnen), die es in Südafrika gibt. Ihren Namen hat sie daher, dass sie, wenn es regnet einen trockenen Unterschlupf sucht. Von den 24 Chalets in unserer Anlage hat sich das blöde Ding dann ausgerechnet unseres ausgesucht... Sie gehört zu einer Vielzahl von Tieren, die man nach einem Regenschauer in der Kleinen Karoo sehen kann, dazu gehören auch riesige "Regenwürmer" und Tausendfüßler mit roten Beinchen... Ja, Südafrika hat eine interessante Tierwelt
Der morgendliche Game Drive war aber wieder fantastisch. Wir trafen wieder auf Sarazin und diesmal auch auf seine Herde. Etwa 20min konnten wir ungestört die Elefanten beobachten, bevor sie sich langsam und stetig futternd durch Speckbäume und Dornakazien ihren Weg bahnten und verschwanden.
Danach hielt Elvis auf ein kleines Plateau zu, wo es dann Kaffee und Gebäck gab, während wir uns über unsere bisherigen Eindrücke unterhielten. Weitere richtige "Highlights" gab es an diesem Morgen nicht mehr, denn an den Anblick von Kudus immer und überall hatte man sich mittlerweile schon gewöhnt. Aber Aufregung hatte ich ja vorerst auch genug gehabt...
Nachdem ausgiebigen Frühstück ließ ich mir erst einmal ein Bad ein und genoss den Blick durch das Panoramafenster auf die tolle Natur. Draußen wurde es immer wärmer und wir konnten tatsächlich den ganzen Nachmittag auf unserer Terrasse sitzen und die Sonne und den Ausblick ins Tal genießen. Sogar von hier aus entdeckten wir Kudus, die sich ganz in der Nähe der Hotelanlage aufhielten.
Nachdem nachmittäglichen Hightea ging es wieder los und diesmal wollten wir Geparden abschießen - natürlich nur mit der Kamera Die Kätzchen hatten sich im äußersten Winkel des Reservats versteckt und die Suche zog sich etwas in die Länge. Dafür hatten wir von einer Anhöhe aus einen wunderbaren Blick auf den Darlington Damm, sahen unterwegs Gnus, Elenantilopen, Kuhantilopen, Springböcke und Steinantilopen, einen Blue Crane und zwei Strausse. Und dann endlich lagen sie vor uns: 2 Geparde. Sie wirkten anfangs genauso träge, wie die beiden Löwen am Tag zuvor, aber irgendwann kam Leben in die beiden und sie begaben sich langsam auf die Pirsch. Wir verloren allerdings irgendwann ihre Spur, weil wir mit dem Jeep im Sand stecken blieben. Kurzzeitig mussten wir alle aussteigen, bis Elvis unser Auto wieder befreit hatte und ich fragte mich, ob wir wohl ein gutes Abendessen für die beiden Geparde abgeben würden, die hier in nächster Nähe auf der Suche nach einer netten kleinen Antilope waren... Aber wir schafften es doch alle heil und unangeknabbert wieder zurück in den Jeep, fuhren wieder zu unserem Plateau und genossen hier unseren Sundowner bei einem traumhaft schönen Sonnenuntergang.
Gerne wären wir auch hier noch länger geblieben, aber wir mussten uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Flughafen nach Port Elizabeth machen, da unsere Reiseroute uns nun nach KwaZulu Natal führte. Trotz dem, dass der Hinweg schon beschwerlich war und ich die Abfahrtszeit mehrmals nach vorn verlegt hatte, hatte ich zwischendurch auf der Dirtroad die Befürchtung, die Zeit könne nicht reichen. Wenn wir eine Reifenpanne gehabt hätten, hätte es durchaus eng werden können. Aber soweit lief alles gut, bis wir in Paterson ankamen. Dort machten wir wieder eine kurze Pause und dann ging es auf zum Endspurt nach Port Elizabeth. Nur wenige Kilometer vor der Autobahn wollte ich einen LKW überholen, allerdings wäre es sehr knapp geworden und ich ließ mich wieder hinter den Lastwagen zurückfallen und kaum hatte ich mich wieder dahinter eingereiht, gab es einen Schlag und ein Riss durchzog etwa ein Drittel der Windschutzscheibe.
Super! Das hatte jetzt gerade noch gefehlt! Ich ging vom Gas und wir fuhren erstmal recht langsam weiter und beobachteten, ob der Riss größer wurde. Es tat sich nichts und ich traute mich langsam wieder etwas schneller zu fahren. Mit maximal 100km/h und jedem Schlagloch und jedem Hubbel ausweichend tuckerten wir dann also die letzten 60km zum Flughafen über die Straße. Noch in der Zeit und mit leicht angespannten Nerven erreichten wir den Airport und vor lauter kaputter Windschutzscheibe hatte ich vergessen, das Auto voll getankt abzugeben. Naja, war jetzt auch egal. Der Papierkram zog sich ewig in die Länge und etwa eine Stunde vor Abflug schafften wir es endlich bei Kulula Air einzuchecken. Da unser Flug aber sowieso etwas Verspätung hatte und der Flughafen nicht wirklich groß ist, konnten wir uns dann ganz entspannt zu unserem Gate begeben.
Aufbruch: | 31.10.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.11.2010 |