Südafrika - ein Traum :-)

Reisezeit: Oktober / November 2010  |  von Katja Döring

KwaZulu Natal

Ich war gespannt, ob die Durchsagen der Kulula tatsächlich so unterhaltsam werden würden, wie ich vorab schon mitbekommen hatte und tatsächlich, waren schon ein paar lustige Ansagen dabei. Im Anflug auf Durban King Shaka Airport hatte man einen schönen Blick auf das Valley of 1000 hills und den Inanda Damm. Am Europcar-Schalter dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ich endlich den Autoschlüssel in der Hand hatte. Wenigstens war es diesmal kein absoluter Neuwagen, wie beim letzten, denn jetzt hatte ich keine Automatik mehr und musste mich mit einer 6-Gang-Schaltung und verkehrten Blinker- und Scheibenwischerhebeln auseinander setzen. Ich glaube, ich stellte mich an, wie der letzte Mensch! Ich war froh, dass ich zumindest den Linksverkehr schon gewohnt war, wenigstens dass irritierte mich nicht noch zusätzlich! Wollte ich in den 4. Gang schalten, landete ich im 2., wollte ich blinken, legte der Scheibenwischer los und noch dazu war ich auf einmal auf 4spurigen Straßen unterwegs, das Navi machte nicht, was ich wollte und schickte mich wild durch die Gegend und ich war irgendwann mit den Nerven am Ende. Ich wusste, dass wir von unserer Unterkunft nur 5 Minuten entfernt waren, aber die richtige Straße dahin fanden wir einfach nicht. Ich war kurz davor, ein Taxi anzuheuern, das uns den Weg dahin zeigte, als sich das Navi und ich mich doch noch etwas anfreundeten und wir endlich, endlich, endlich die Zeranka Lodge (www.zerankalodge.co.za) fanden.

Blick auf Durban

Blick auf Durban

Unser "Zaungast"

Unser "Zaungast"

Zeranka Lodge

Zeranka Lodge

Wir wurden von einem Hausmädchen begrüßt und sie zeigte uns unsere großzügige Unterkunft. Anstatt eines Doppelzimmers mit Kochgelegenheit, hatten wir eine schöne kleine 3-Zimmer-Wohnung. Als nächstes erkundeten wir den Garten und den Zugang zum Meer. Und da kam die große Enttäuschung: PLEASE DO NOT SWIM IN THE SEA! Aber deswegen waren wir doch hier! Ich hatte mich extra gegen die Zimbali Lodge in der Nähe von Ballito entschieden und stattdessen für diese Privatunterkunft, weil die Strömungen in Zimbali manchmal so stark sein können, dass man nicht ins Meer kann. In Umhlanga Rocks dagegen hatte ich gedacht, könne man überall baden. Aber wir waren in La Lucia und hier an diesem Strandabschnitt gab es keine Hainetze, die Strömung war recht stark, die Wellen gewaltig und außerdem hatte es jede Menge Blue Jelly Fishes.

Zeranka Lodge

Zeranka Lodge

Zeranka Lodge

Zeranka Lodge

Valley of 1000 hills mit Blick auf den Inanda Damm

Valley of 1000 hills mit Blick auf den Inanda Damm

Wir waren zwar vorerst nur eine Nacht hier, aber die letzten 3 Nächte wollten wir auch hier verbringen. Ich war etwas enttäuscht, aber ich freute mich jetzt erstmal auf unsere bevorstehende Tour durch KwaZulu Natal. Am nächsten Morgen ging es los, erst einmal kreuz und quer durch das Valley of 1000 hills. Irgendwann kamen wir von der "normalen" Touristenroute ab und fuhren durch lauter kleine, typische Zuludörfer, die entlang des Umgeni River an den Hügeln lagen. Und irgendwann endete die Straße an einem privaten Naturreservat vor einem Staudamm. Also ging alles wieder zurück. Immer weiter auf den Landstraßen fuhren wir dann vorbei an Pietermaritzburg nach Howick. Das Wetter war mehr als bescheiden: es war kühl, regnerisch und neblig und schlug auf die Stimmung. Die Landschaft war eigentlich sehr schön, aber durch den Regen und Nebel war davon nicht all zu viel zu sehen.

Zuludorf am Umgeni River

Zuludorf am Umgeni River

Harrow Hill Farm

Harrow Hill Farm

Harrow Hill Farm

Harrow Hill Farm

Harrow Hill Farm

Harrow Hill Farm

So verging uns die Lust, noch weiter durch die Gegend zu fahren und wir waren schon am frühen Nachmittag in Howick und bezogen unser Zimmer in der Harrow Hill Guestfarm (www.harrowhillhowick.co.za). Caroline war irgendwie eine richtige Lady, aber eine überaus nette und freundliche. Die Zimmer waren in typischem, englischen Landhaus-Stil eingerichtet mit Antiquitäten, viel Porzellan, Deckchen und Schnickschnack, aber alles war sehr großzügig und sauber und wir fühlten uns pudelwohl.
Caroline servierte uns erst einmal Kaffee und Gebäck, gesellte sich dann zu uns und gab uns ein paar Tipps, was man in der Umgebung anschauen und wo man einkaufen könnte.

Howick Fall

Howick Fall

Umgeni River

Umgeni River

Midlands Meander

Midlands Meander

Also fuhren wir erst einmal zu den Karkloof Falls. Allerdings gaben wir recht bald auf, als die Dirtroad in einen recht holperigen Weg überging. Bei dem Regen war mir das nicht so ganz geheuer ohne Allrad-Antrieb. So fuhren wir dann wieder zurück nach Howick und machten uns auf die Suche nach dem Howick Fall. Wir waren schnell erfolgreich und fanden den Wasserfall, an dem der Umgeni River 95m in die Tiefe stürzt, bevor er seinen Weg Richtung Indischen Ozean fortsetzt. Die Fahrt zum Midmar Damm brachen wir dann allerdings auch ab, weil man hierfür hätte Eintritt zahlen müssen und bei dem Wetter lohnte sich das mal so gar nicht. Der Midmar Damm wurde ursprünglich zur Trinkwasserversorgung von Pietermaritzburg erstellt. Hier staut sich das Wasser des Umgeni River. Heute ist es das größte Binnennaturschutzgebiet von KwaZulu Natal. Auch empfehlenswert, wenn man bei schönerem Wetter in Howick ist: das Umgeni Valley Nature Reserve. Ein kleines Naturreservat, mit schönen Wanderwegen und Aussichtspunkten auf den Umgeni River. Außerdem gibt es hier u. a. Gnus, Zebras und Giraffen.

Jedenfalls gingen wir nur noch kurz einkaufen und kehrten dann recht früh auf die Farm zurück, verbrachten dort jedoch einen sehr schönen, unterhaltsamen Abend mit Caroline und ihrer Familie.

Midlands Meander - im Hintergrund die Drakensberge

Midlands Meander - im Hintergrund die Drakensberge

Spionkoop Damm

Spionkoop Damm

Lennox Farm

Lennox Farm

Auch am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam mit ihr und ihrer Tochter, bevor wir aufbrachen. Nach einem kurzen Abstecher auf den Bauernmarkt führte uns unser Weg durch Midlands Meander: über Nottingham Road (für Bierliebhaber: hier soll man im Bierfassl wohl richtig gutes Bier bekommen) nach Mooi River und weiter nach Estcourt und Winterton. Alles schöne kleine Ortschaften in einer herrlichen Landschaft und im Hintergrund immer die Kulisse der Drakensberge. Heute hatten wir wieder herrlichstes Wetter, die Sonne brannte und draußen schwankte die Temperatur zwischen 32° und 38° Grad. Zum Glück hatte unser Toyota eine gute Klimaanlage

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

In Winterton richteten wir uns dann nach Ladysmith. Der Weg führte uns vorbei am Spionkoop Damm, wo es mir landschaftlich auch sehr gut gefallen hat. In Ladysmith ging es dann weiter nach Dundee. Vor den Toren Dundees in Richtung Blood River lag unsere nächste Unterkunft: die Lennox Guestfarm (www.lennox.co.za). Eine wunderschöne Farm mit Giraffen, Antilopen und Zebras. Dirk machte in seinem Jeep eine kleine Tour mit uns, nachdem Salome uns mit Kaffee und Gebäck begrüßt hatte. Außer uns war eine große Gruppe Südafrikaner aus Mpumalanga über das Wochenende hier und sie luden uns ein, den Abend mit ihnen zu verbringen. So saßen wir abends gemütlich bei einem Bobotie und jeder Menge anderem Essen und einem leckeren Rotwein aus Dirks Vorräten auf der Terrasse der Farm und hatten einen weiteren sehr schönen Abend.

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Lennox Farm

Der Abschied von Dirk und Salome am nächsten Tag war sehr herzlich und ich würde mich freuen, eines Tages noch mal auf die Lennox Farm zu kommen. Aber nun ging es wieder zurück an die Küste. Die Sonne versteckte sich schon bald hinter dicken Wolken und während wir uns immer weiter durch die Berge auf über 1000m arbeiteten, wurde es immer nebliger und regnerischer. Es war eine anstrengende Fahrt zurück, zwischen Nqutu und Babanango war die Straße reich an Schlaglöchern, außerdem waren ständig Menschen und Kühe auf der Fahrbahn unterwegs und ich war froh, als wir am späten Nachmittag wieder in Umhlanga waren.

Es gibt nicht nur einen Tafelberg

Es gibt nicht nur einen Tafelberg

Mitten im Zululand

Mitten im Zululand

Dicke Regenwolken über Zululand

Dicke Regenwolken über Zululand

Die letzten Tage verliefen sehr ruhig und entspannt. Leider meinte das Wetter es auch weiterhin nicht gut mit uns und so schafften wir es in unseren 2 ½ Wochen Südafrika tatsächlich nur einmal einen halben Tag in Umdhloti am Strand zu verbringen und baden zu gehen. Umdhloti ist ein nettes kleines Touristenörtchen an der Dolphin Coast, einem Abschnitt der North Coast, mit einem schönen, gesicherten Strand. Aber auch sonst hat die North Coast einige schöne Orte und Strände wie z. B. La Mercy und Ballito zu bieten, außerdem die Mündungen des Tugela River, wo man wohl auch gut Vögel beobachten kann.

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Und auch dem größten Einkaufszentrum der südlichen Hemisphäre, dem Gateway, statteten wir einen kurzen Besuch ab. Kurz deshalb, weil ich sonst meine Kreditkarten zu glühen und meinen Dispo an seine Grenzen gebracht hätte und dass wollte ich dann doch nicht, schließlich muss ich ja sparen für meinen nächsten Südafrika-Urlaub

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umhlanga Rocks

Umdhloti

Umdhloti

Umhlanga, das alte Umhlanga, ist ein schöner Ort, mit seinen altehrwürdigen Hotels, wie dem Oyster Box Hotel oder dem Beverly Hills Hotel und dem frisch renovierten Leutturm. Aber leider hat der Bauboom die Gegend fest im Griff und es werden an allen Ecken und Enden irgendwelche Riesenbauten in die Höhe gezogen. Und die Nähe zu Durban sorgt mit den vielen Autobahnen und Motorways für ein riesiges, verwirrendes Straßenchaos und es dauert ein wenig bis man sich erst einmal einen Überblick verschafft hat. Außerdem ist es in und um Durban leider auch nicht ganz ungefährlich...
Daher werde ich bei meinem nächsten Aufenthalt in KwaZulu Natal eher in Richtung La Mercy, Zimbali oder Ballito abwandern, wo die Stimmung doch etwas beschaulicher und entspannter ist und dann hoffen, dass Petrus es besser mit mir meint und mir ein paar schöne Strandtage gönnen wird

Alles in allem hatten wir einen wunderschönen, unvergesslichen Urlaub! Und eins steht fest: Wir werden garantiert wieder kommen, denn auch wenn wir während unserer Ferien weit über 2500km gefahren sind, haben wir eigentlich nichts gesehen. Wenn ich mir auf der Landkarte anschaue, welche Strecken wir zurückgelegt haben, wird mir immer wieder klar, wie wenig ich von dem Land erst gesehen habe und wie viel es noch zu bieten hat...

Alles in allem hatten wir einen wunderschönen, unvergesslichen Urlaub! Und eins steht fest: Wir werden garantiert wieder kommen, denn auch wenn wir während unserer Ferien weit über 2500km gefahren sind, haben wir eigentlich nichts gesehen. Wenn ich mir auf der Landkarte anschaue, welche Strecken wir zurückgelegt haben, wird mir immer wieder klar, wie wenig ich von dem Land erst gesehen habe und wie viel es noch zu bieten hat...

© Katja Döring, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Südafrika ist ein faszinierendes Land. Es heißt, wenn man einmal da war, will man immer wieder zurück. Auch mich hat der Virus gepackt! Ich weiß, dass ich auf jeden Fall wieder hinfliegen werde und freue mich schon jetzt auf den Moment, wo ich dort aus dem Flugzeug steigen werde :-)
Details:
Aufbruch: 31.10.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.11.2010
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Katja Döring berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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