Jakobsweg 2011 - Teil I - Camino del Norte - Teil II - Camino Primitivo
Camino Primitivo - Salas - Pola de Allande
2./3. April 2011 - 21./22. Tag - Salas - Tineo - Pola de Allande
Samstag, 2. April 2011 21. Tag Salas - Tineo - 20 km
Leider sieht das Wetter heute nicht so schön aus wie gestern - es ist stark bewölkt, was nichts Gutes verheißt. Frühstück nehme ich in der Bar Berlin ein, 2,20 Euro. Die Besitzerin spricht Deutsch. Nach Salas steigt der Weg mal wieder sehr steil an. Man läuft auf der alten Verbindung Salas - Bodenaya. Und hier gibt es wieder genügend Orientierungspfeile und/oder -Kacheln. Leider fängt es an zu nieseln, während des Aufstieges regnet es dann ziemlich stark, so dass ich mal wieder Poncho und Regenhose anziehen muss. Von der im Führer beschriebenen schönen Landschaft sah ich praktisch lei-der nichts. Nur Nebel und nach Bodenaya gab es nur noch Schlammpisten bis nach Tineo. Soviel Matsch auf 15 km habe ich noch nie auf meinen Wanderungen erlebt. An der Herberge stand vorsorglich ein Schild, man solle sofort die Schuhe ausziehen. Das war auch dringend nötig. Zunächst habe ich den Schlüssel für die Herberge in der nahe liegenden Bar geholt und dann war erst einmal große Wäsche angesagt: Regenhose, Stiefel und die Wanderhose hatten es dringend nötig. Der Hospitalero hat mir einiges erzählt und erklärt, dass das Wetter ab Montag besser werden solle. Er riet mir allerdings von dem Weg über Hospitales wegen des Nebels ab. Somit werde ich Morgen die neue Route bis Pola de Allande nehmen. Gegen 18 Uhr kam noch ein Franzose in die Herberge, der heute 40 km hinter sich gebracht hat. Zum Abendessen ging ich in die Bar Alhambra, hier wurde das 1. Ligaspiel Real Madrid gegen Gijon übertragen. Für mich war das ein Erlebnis zu sehen, wie begeistert die Spanier dem Spiel folgten. Zum Essen hab ich mir 2 Pinchos, dick mit Kochschinken belegt, gegönnt, Kosten 1 Euro. So etwas gibt es bei uns in Deutschland nicht. Gegen 21 Uhr war ich zurück in der Herberge zum Schlafen.
Sonntag, 3. April 2011 22. Tag Tineo - Pola de Allande - 28 km
Nachdem der Franzose schon um 6.30 Uhr los marschierte, es war noch richtig Nacht, bin ich um 7 Uhr aufgestanden. In der Bar Alhambra habe ich Kaffee getrunken und eine Spezialität der Gegend - Fisch und Tomaten in Blätterteig - gegessen. Es hat hervorragend geschmeckt. Heute liegen 28 km vor mir, so dass ich um 8 Uhr los gelaufen bin. Endlich konnte ich die herrliche Gegend bewundern und die schneebedeckten Berge sehen. Und auch die Wege waren so wie ich es mir vorgestellt habe, kaum noch Matsch. Etliche Bauernhöfe säumten den Weg. Die weidenden Kühe haben mich kaum beachtet. Manchmal war es mir nicht ganz geheuer und was mir besonders unangenehm auffiel, war, dass die Folien der Silageballen einfach überall herumlagen, nach dem Motto: Vom Winde verweht. Auf dem weiteren Weg schaute ich mir die Klosterruinen St. Maria Real von Obona an, aus kunsthistorischer Sicht kein Muss, aber ein reizvoller Ort für eine kleine Pause. Nach Borres - ich gehe ja, wie schon erwähnt, die neue Variante - war es es stetiges Auf- und Absteigen. Herrliche Aussichten belohnen den mühevollen Weg. Auch das Wetter spielte mit und so kam ich gegen 17.30 Uhr in der Herberge an, wo schon 2 Franzosen vor mir einge-troffen waren. Das Einkaufen muss ich auf den nächsten Tag verschieben, da die Geschäfte heute geschlossen sind. Spät abends kamen noch 3 Spanier.
Aufbruch: | 13.03.2011 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 15.04.2011 |