Zwei Zwerge auf großer Reise durch South-East-Asia
Laos: Luang Prabang
Los ging die Reise von Vang Vieng ins 237km entfernte Luang Prabang schon um 8.30 Uhr. Naja, wenn man den Laoten an sich kennt, weiss man, dass es eher ruhig und gemaechlig zu geht. Also wurde es mal eben 8.50 Uhr. No problem, no problem...! Also rein in ein Zubringertuktuk, das uns zum Busbahnhof bringen sollte, von wo aus der Minivan nach LP losfahren sollte. Zunaechst ging es aber erstmal vier Mal im Kreis, bis der Fahrer alle Mitfahrer an den diversen Hostels eingesammelt hatte. Dann direkt zum Busterminal und rein in den Bus. Clever, wie wir sind, sind wir erst dann eingestiegen, als man absehen konnte, welcher Bus nicht voll wird. Daraufhin hatten wir am Ende eine Dreierreihe fuer uns, was echt ein Luxus war.
Es ging gemaechlich los und wir fuhren auf einer immer schlimmer werdenden Strasse Richtung Norden. Eine atemberaubende Landschaft, gruene Berghaenge, die sich bis auf 2000m Hoehe hinaufwinden. So ging es ueber Stunden hoch und runter, rechts und links - an Schlaf war nicht zu denken! Bis auf einmal eben nichts mehr ging: Eine riesige Schlammlawine hatte sich durch den sehr starken Regen der letzten Nacht komplett ueber die Strasse gelegt. Raus aus dem Bus und das Ganze aus der Naehe angeschaut. Da versuchten ca. 60-70 Laoten mit ihren Haenden den Schlamm von der Strasse zu schippen - Aussichtslos! So verging eine halbe Stunde, bis aus der naechsten "Stadt" ein grosse Bulldozer angefahren kam, der dann aber nochmal eine halbe Stunde brauchte, das Ganze von der Strasse zu schieben. Ahhhh suuuper!
Endlich ging es weiter. Wieder stundenlang die schmale und von Loechern uebersaehte NATIONALSTRASSE 13 entlang. Immer wieder um Schlammberge und Baeume gekurvt. Beinahe waeren wir in einen Motorradfahrer gerutscht. Im Uebrigen ist dies die einzige durchgehen asphaltierte Strasse in Laos! Bis sie geteert wurde, war sie eine der gefaehrlichsten Strassen der Welt...
Natuerlich hat uns ein liegengebliebender Bus auch noch ein wenig Zeit geraubt. Kurz vor LP ging die Behinderung durch Elefanten auf der Strasse Gott sei Dank etwas schneller "vorueber" (Im wahrsten Sinne!).
Am Ende standen 8 Stunden fuer 237km Wegstrecke zu buche! Respekt!
Also ab ins Hostel und geduscht. Danach mal ein wenig die Strassen erkundet und gluecklicherweise direkt den Foodmarket gefunden. Mit einer Spezialitaet: Die Frauen zaubern koestliche, sogenannte "Veggie Buffets", an denen man sich fuer einen Euro einen grossen Teller mit Salaten aus Reis, Nudeln oder Tofu vollschlagen kann. Ein sehr gelungener Abschluss eines sonst doch eher stressigen Reisetages.
Abschliessen wollen wir nur nochmal auf die Situation hier in Laos eingehen, die wir auf dieser heutigen Reise hautnah miterlebt haben. Laos zaehlt zu den aermsten Laendern der Welt und wir haben gesehen, wie die Leute hier Leben. Das Durchschnittseinkommen betraegt 645 Dollar pro Jahr. Jeder dritte Laote ist Analphabet und jedes 10. Kind stirbt vor seinem 5. Geburtstag an Unterernaehrung oder den katastrophalen hygienischen Bedingungen. Genau deshalb war es fuer uns eine sehr ergreifende Reise, die uns wieder um eine grosse Erfahrung reicher gemacht hat. Denn wenn man sieht, wie herzlich, freundlich und positiv die Laoten gegenueber uns sind, fuehlen wir ein wenig nach, dass diese Menschen trotz ihrer Armut gluecklich sind und andere an ihrer Freundlichkeit und ihrem positiven Denken teilhaben lassen. Gerade hierauf sollten wir uns vielleicht das eine oder ander Mal besinnen und vielleicht auch ein wenig von den Laoten lernen.
Liebe Gruesse aus dem UNESCO Weltkulturerbe Luang Prabang.
Maren und Patrick
Aufbruch: | 02.08.2011 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 02.09.2011 |
Thailand
Laos
Kambodscha