Zwei Zwerge auf großer Reise durch South-East-Asia
Laos: Luang Prabang: Vats, Elefantenreiten & Co
Zunaechst mal: Sorry, dass wir hier so wenige Fotos hochladen. Wir haben leider das USB-Kabel vergessen und koennen nur in speziellen Internetcafes die Bilder laden. Da wir jedoch von morgens bis abends on tour sind...aber es kommen noch welche!
Gestern hiess es bei uns: Kulturtag! Bei sonnigen 35 Grad machten wir uns zu den zahlreichen Tempeln auf. Der Erste sollte als aeltester Tempel sogleich der geschichtstraechtigste und schoenste sein (in ganz Laos uebrigens). Der Vat Xieng Thong stammte aus dem 16.Jahrhundert und repraesentiert wie kein zweiter den klassischen Architekturstil Luang Prabangs. Ein echter Hingucker. Goldverziert und bunt, einzigartig und schlicht. Moenche in orange setzten der Atmosphaere das Tuepfelchen auf dem -i auf. Da in Laos prinzipiell (sei es im Supermarkt oder im Tempel) die Schuhe ausgezogen werden, streiften wir unsere verschwitzten Latschen ab und betraten mit grossen Augen das Innere: Unglaublich schoen! Saeulen, die mit einer Schablonendrucktechnik aufgetragene goldene Verzierungen trugen und natuerlich der goldene Buddha in der Mitte. Es waere nun zu viel alle umliegenden Gebaeude zu nennen und zu beschreiben, aber ihr koennt uns gerne glauben, dass es sehr eindrucksvoll war. Nach dem ersten Vat schauten wir uns weitere Vats an, die dem ersten fast in nichts nachstanden und alle ihren individuellen Reiz hatten.
Ein weiteres Muss, wenn man nach Luang Prabang geht, ist der Aufstieg zum goldenen That an der Spitze des Phou Si. Von dort aus hat man ein einmaliges Panorama ueber den dahinstroemenden Mekong und die Tempel. Allerdings hinterliessen die 200 Hoehenmeter ihre Spuren in Form von schwitznassen T-shirts. Nach den letzten regnerischen Tagen, hat natuerlich auch niemand von uns an Sonnencreme gedacht. Fataler Fehler, der uns einen schmerzhaften Sonnenbrand bescherte.
So viel Kultur reichte auch.
Als Belohnung wartete dafuer ein kuehles Bier, bzw. einen kuehler Ananas-Shake am Mekong. Mmmh...
Heute dann das von mir (Maren) lang ersehnte Elefantenreiten. Darauf freute ich mich schon soo lange. Doch wo war das gute Wetter geblieben?? Eegal. Einmal nass, ist eh alles egal.
Ein weiterer Stimmungsdaempfer war die 1,5 h lange Warterei. 4 Spanierinnen hatten wohl gestern abend ein Bier zu viel und liessen auf sich warten. Nachdem der offene Van dann endlich kam, fing es jedoch dermassen zu regnen an. Das gibts doch nicht! Nicht an meinem Elefanten-Tag. Wie gemein! Mit Regenmaenteln, einem nassen Hintern und Regen, der uns in dem offenen Van entgegenpeitschte rumpelten wir in 45 min ueber die holprigen Strassen. Andere hatten eine Kajak-Tour gebucht. Die hatten noch weniger Spass. Es war kalt wie sau! An der Kreuzung "Elefanten" - "Kajak", wurden Patrick und ich gluecklicherweise in einen Jeep (zu allen Seiten zu) umgeladen. Hihi..fuer die anderen gings im Regen weiter. Weshalb wir in einen Jeep umstiegen war uns bald klar: Wasserloecher, Schlamm, Dreck...Urwald pur!
Weiter zu Fuss: Die Schuhe waren eh schon nass, jetzt auch dreckig. EGAL. Seltsamerweise sahen wir weit und breit keinen anderen Touristen. Unser Guide wies uns an, auf einen Turm zu klettern. Dann endlich: aus dem Wald trat der Elefant - gefuehrt von einem 15-Jaehrigen Kerl. WOW. Trotz des stroemenden Regens war ich begeistert. So hieften wir uns auf das groesse Tier und schaukelten langsam hinter dem kleinen Jungen hinterher. Leine? Fehlanzeige. Der Elefant hoerte auf seltsame laotische Laute. Die Haut des Tiers - wie Leder. Gar nicht so samtig wie ich es mir vorgestellt habe. Gar nicht so kuschletiermaesig wie vom Fenefanten der Kinderzeit. Aber schoen! Es war wirklich ein Erlebnis. Auf dem Ruecken eines Elefanten am Mekong mit einem sensationellen Blick auf Berge und Uwald. Wenn doch nur der Regen nicht waere...
Nach einer Stunde war der Spass vorbei. Triefend stiegen wir ab. Nach ein paar Fotos, die nur sehr umstaendlich moeglich waren, weil das Wasser an den Finger runterlief und auf die Kamera tropfte.
Das "Elefantencamp" war bei weiterer Betrachtung nur eine laotische Huette und 4 Elefanten. Die gehoerten scheinbar der Familie. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Besucher auf Elefantenstationen gefahren werden und nur in grossen Elefantenkarawanen wie auf dem Fliessband liefen, war unser Trip doch sehr individuell. Weit und breit kein weiterer Tourist. Dafuer wurde uns bei der laotischen Familie ein leckeres traditionelles Reisgericht serviert. Schmeckte nach der Kaelte und dem Regen noch viel besser. 3 m von uns weg sass uebrigens unser Elefant, der nun auch sein Fressen bekam...
Nach dem aufregenden, wenn auch regnerischen Trip wartete noch ein Hoehlentempel. Eine der bedeutensten buddhistischen Kulturstaetten von Nordlaos. Die Hoehle liegt am Flussrand in einer hohen Felswand. Nach einer kurzen Ueberfahrt mit dem Boot erreicht man die Holzstege und die Hoehle. Seit Jahrhunderten bringen Pilger Buddhastatuen mit in die Hoehle - als Opfergabe. Diese gruppieren sich zu Hunderten. 200 m darueber gibt es eine weitere Hoehle. Mit Taschenlampen ausgestattet, leuchtet man sich durch Buddhastatuen - hat aber recht schnell genug. Es sind eben immer wieder die gleichen Buddhas. In Laos nehmen diese ueberwiegend die Regenanrufungspose ein (Haende zeigen nach unten).
Durchnaesst wie wir waren, truebte das den Genuss vielleicht etwas...! Abschliessend holperten wir mit dem Jeep wieder durch den Dschungel und machten einen Stopp bei einem traditionellen Dorf. Diese stellten Alkohol aller Art her. Probiererle gabs auch. Das Zeug war dermassen lecker, dass wir uns zu einer Flasche ueberreden liessen (allerdings einer ohne Insekten oder Schlange..was bei uns die Birne ist, ist bei denen eben eine Schlange).
Wieder in Luang Prabang sputeten wir uns, um den Koenigspalast mit dem Museum anzusehen. Es war 2 Uhr.
Abgeschlossen wurde um 4. Und da sind die Laoten sehr pingelig.
Also schnell, schnell. Die interessanteste Kunstsammlung Suedostasiens sollte man schon gesehen haben. Das gesamte Vermaechtnis der letzten laotischen Koenigsfamilie ist hier untergebracht. Und es war wirklich eindrucksvoll. Allerdings konnte ich in meinem Kopf das Gemisch aus meiner traditionellen Einstellung einer Burg (ein Koenig gehoert in eine Burg) und das aus Holz dastehende Gebaeude, das ein Mischmasch aus laotischen und franzoesischen Stil war, nicht ganz zusammenbringen. Vielleicht lag es daran, dass es erst 1904 errichtet wurde - von einem franzosen.
Wie dem auch sei (Patrick steht hinter mir quaengelt, weil er Hunger hat): Das Durcheinander aus goldenem Thron, traditionellem Schlafgemach und Citroen und Jeep in der Garage (ja, das gehorte dem Koenig) war irgendwie interessant. Immerhin lebte die familie bis 1975 hier. Bis zum heutigen Tag ist unklar, wo die Familie abgebliben ist...Man munkelt, dass der Koenig, seine Frau und der Kronprinz in eine Provinz gebracht wurden und irgendwann in Gefangenschaft starben. Die offizielle Version lautet, dass der Koenig dem laotischen Volk den Palast (einfach so) schenkte...MAN WEISS ES NICHT.
So, nun ab zum Essen!!!
Liebe Gruesse!
P.S. Morgen frueh fahren wir wieder zurueck nach VangVieng (ca. 5 - 10 h...je nachdem ob die Strasse frei ist), danach gehts in 16 Stunden mit dem Sleeperbus (was fuer ein Spass das wird bei den Strassen) zu den 4000 Inseln in den Sueden von Laos (Grenze Kambodscha)
Aufbruch: | 02.08.2011 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 02.09.2011 |
Thailand
Laos
Kambodscha