(R)Auszeit

Um zum wunderschönen Ko Lanta zu gelangen, ging es also am 06.01.2012 von der Ostküste rüber an die Westküste Südthailands. Normalerweise sollte dieser Transfer nicht mehr als gute 6 Stunden in Anspruch nehmen. Doch wir griffen mächtig ins Klo, und so sollte für uns die Kombination aus Fähre-Bus-Minivan-Autofähre zu einem tagefüllenden Programm werden. Irgendwie wollten ausgerechnet an diesem Tag sämtliche Reisende Richtung Krabi/Lanta. Nachdem wir um 10:00 Uhr mit der Autofähre von Samui nach Don Sak zum Festland gefahren sind ging das Elend los. An einen sogenannten VIP-Bus oder Minivan als Weitertransport nach Krabi war nicht mehr zu denken, und so fanden wir uns nach kurzer Aufholjagt im Pickup eines Travelbudenbesitzers in einem Local-Bus gen Krabi wieder. Das Kackfass besaß eine defekte Klimaanlage, Sitze mit null Beinabstand aus Stahlrohren zusammengebraten, die mit Gartenstuhlauflagen gepolstert waren, und war demnach eher mäßig komfortabel. Der Ultraslow-Bus hat dann an jeder Milchkanne angehalten um, den ohnehin schon vollen Bus noch voller zu machen oder aber ein paar mobile Garküchen von vorne nach hinten zu treiben, um die Fahrgäste mit Chicken und Reis zu versorgen.
Die multikulturellen Gerüche und die ausgeprägte Enge haben wir und die anderen 2 Europäer, die genau wie wir den Hauptpreis gezogen hatten, nach 3 Stunden gar nicht mehr wahrgenommen. Nach guten 5 Stunden war der Trip dann zum Glück in Krabi beendet und wir warteten an einem der typischen Thai-Logistics-Touri-Verteilerpunkten auf den erlösenden Minivan, der uns per Auto-Schwimmplattform nach Ko Lanta bringen sollte.

Auf der Fahrt im Minivan nach Ko Lanta lernten wir zufälligerweise ein nettes Pärchen aus Münster kennen, mit denen wir im weiteren Verlauf der Reise noch einigen Spaß haben sollten. Natürlich dauerte auch der Transfer von Krabi nach Lanta gefühlt doppelt so lange wie üblich. Latte, um 21:00 Uhr waren wir dann endlich auf Ko Lanta am Klong Nin Beach angekommen.

Geplant war, die ersten Tage am Klong Nin unterzukommen, da Freunde von uns (Sandra, Daniel und Heiko), die Yps und ich im letzten Jahr auf Lanta kennengelernt hatten, schon seit ein paar Tagen dort waren und wir direkt "Hallo" sagen wollten. Wie der Zufall es so wollte, war im Nature Beach Resort noch genau ein Bungalow für eine Nacht frei, der dann auch ohne großes Überlegen von uns abgenickt wurde. Nach Bezug unserer Bude stellten wir fest, dass unsere Freunde ihre Bungalows dirket gegenüber unserem hatten. Das Wiedersehen viel entsprechend herzlich und sehr amüsant aus. Leider war ich von dem anstrengenden Reisetag hart getroffen, so dass mein Körper sich entschieden hat, spontan zum Abend hin den Kessel auf 39° C aufzuheizen. Somit war für mich der Abend dann um 0:30 Uhr vorbei und gesundschlafen war angesagt. Yps und Michael haben noch eine Weile mit Sandra, Daniel und Heiko gezaubert.

Am nächsten Tag waren dann alle wieder mehr oder weniger hergestellt und der Kessel hatte sich auch wieder abgekühlt. Da unserer Bungi für diesen Tag schon wieder ausgebucht war, mussten wir uns für die nächsten Tage etwas Neues suchen. Nach Begutachtung der noch freien Unterkünfte am Klong Nin, entschlossen wir uns aber den Strand zu wechseln, da es am Long Beach, an dem wir die letzten Jahre bereits gewohnt haben, doch noch mehr freie Bungalowanlagen zur Auswahl gab.

Gegen Nachmittag checkten wir dann im Funky Fish am Long Beach in unsere zwei durchaus preiswerten Hütten ein, die mit allem ausgestattet waren, was notwendig war (Klima, Kühlschrank und zwei Pfosten zum Befestigen der zwingend erforderlichen Hängematte .
Hier trafen wir dann auch Kathrin und Felix aus Münster wieder, die wir am Vortag im Bus kennengelernt haben und die ebenfalls im Funky Fish untergekommen waren.
Natürlich wurden auch direkt wieder drei Feuerstühle ausgeliehen, mit denen wir an den folgenden Tagen die Insel vermessen haben.
Die Tage bis zum 18.01.2012 verbrachten wir je nach Lust und Laune mit etlichen Moppedtouren, ausgiebiger Begutachtung der örtlichen Strände inkl. Liege- und Badetests, Shopping im Hauptörtchen "Simsalabim" (oder wie der Thai sagt Baan Saladan) und vielen netten Abenden zu dritt, zu fünft oder zu acht. Auf unseren Moppedtouren gab es neben wilden Affen, unglaublich schönen Stränden und Urwaldfeeling, auch immer mal wieder die ein oder andere leckere Mahlzeit zwischendurch. Somit ergab es sich auch, dass wir des Öfteren in der German Bakery in "Simsalabim" zum Frühstück vorbeigefahren sind. Herrlich, endlich wieder richtiges Brot, Salami, Käse und Leberwurst!

Hervorheben möchten wir hier nochmal unseren Schnorcheltripp nach Ko Rok, den wir gemeinsam mit den Anderen unternommen haben. Ein richtig abgefahrener Tag im Speedboot auf bzw. an einer traumhaften Insel. Auf dem Hinweg nach Ko Rok erfüllte sich Ypsis lang ersehnter Wunsch und wir sahen zum erstenmal in unserem Leben Delphine außerhalb des Münsteraner Zoos. Wahnsinn! Felix hat auch ein sehr beeindruckendes Beweisvideo gedreht, was wir hier leider nicht hochladen können. Die Schnorchelgänge waren traumhaft und es gab eine Menge zu sehen. Die von uns getestete, wasserdichte Kamerahülle hat ihren Zweck mehr als erfüllt, und somit gibt's diesmal auch einige Unterwasserfotos.

Die Tage hier vergingen wie im Flug, und somit war nun nach und nach Abschied nehmen angesagt.
Zuerst verließen uns Kathrin und Felix, dann Sandra, Daniel und Heiko. Vielen Dank euch allen für die netten Tage und Abende. Gerne erinnern wir uns an die "Rasta Baby Bar" . Ich denke wir sehen uns auf jeden Fall mal wieder bzw. laufen uns sowieso in Münster über den Weg.

Zu guter letzt kam dann auch für unseren Gefährten Michael der Tag der Wahrheit, an dem er sich wieder gen Bangkok und letztlich auch wieder nach Hause aufmachen musste. Am 18.01.2012 war es dann soweit und Michael machte sich morgens per Minivan und Flieger auf nach Bangkok, von wo aus er am 19.01.2012 morgens wieder gen Heimat geflogen ist. Wir hoffen, du bist gut in good old Münster angekommen und lässt Dir Deine gewonnenen Eindrücke nicht so schnell vom Mistwetter verderben!
Die letzten 6,5 Wochen, die Du mit uns gereist bist, waren ne verdammt gute Zeit und wir hoffen, Dir unsere Leidenschaft für Südostasien und für das Reisen ein bisschen näher gebracht zu haben. Aber wir denken, dass das wohl ganz gut funktioniert hat! Ich sag nur -"Du kommst zurück"- und pass auf, wenn Dir in Münster irgendwelche Rastas was ins Ohr flüstern wollen...

Für uns beginnt jetzt auch eine andere Zeitrechnung, da wir nun unser letztes Stückchen Heimat wieder nach Hause ziehen lassen mussten. Irgendwie fühlt es sich jetzt nicht mehr wie Urlaub an, da schon so viel erlebt wurde aber auch noch so viel vor uns liegt.
Kein schlechtes Gefühl !

Also dann liebe Lesende,

haltet die Ohren steif und lasst euch nicht von der drohenden Kälte ärgern. Wir bleiben noch ein Weilchen auf Ko Lanta bevor es weiter geht, da es hier gerade so angenehme 33°C und Sonne hat .

Mit charmanten Grüßen aus T-hailand....
Yps und Jens und auch der Michael