(R)Auszeit
Chiang Mai und ein Krankenhaus 09.-18.02.2012
...erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Am 09.02.2012 gab es am Abend ein Wiedersehen mit Fabian und Sonja in Bangkok. Unser Plan war es, gemeinsam am nächsten Tag nach Chiang Mai zu fahren und für ein paar Tage den Norden Thailands zu erkunden. Von dort wollten wir zusammen weiter durch Laos zu reisen. Soweit der Plan.
Da sämtliche Schlafplätze in den Zügen, mit denen wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben, ausgebucht waren, blieb nur noch die Variante SUPER-VIP-MEGABUS gen Norden übrig. Die 700 km nach Chiang Mai sollten möglichst komfortabel abgerissen werden und die Lobeshymnen der örtlichen Ticket-Verkäuferin (...so much space in here...) ließen uns ein wenig hoffen. Doch wie befürchtet, fuhr um 21:00 Uhr ein amtliches Kackfass vor, welches nur in einer spektakulären Hülle (Cars-Racing-Lackierung) steckte. Außen hui - innen pfui! So nahm das Elend seinen Lauf, und wir erfuhren während der 9-stündigen Fahrt, was eingeschlafenen Beine und Genickstarre bis hin zur kompletten Körperstarre bedeuten. An Schlaf war ohnehin nicht zu denken, da wir als Hauptgewinn noch mit beissendem Uringestank aus der Nasszelle des Busses belohnt wurden. Ich sag nur Super-VIP! Beim nächsten Mal geht's bei diesem Wort sofort in die "Habachtstellung"! So what, um 06.00 Uhr morgens sind wir dann endlich, mehr oder weniger wohlerhalten, in Chiang Mai und in unserem vorgebuchten Hotel (abgerockter Thai-Style, aber in Ordnung) angekommen. Angenehm war, das die Temperaturen hier um diese Uhrzeit recht frisch sind. Herrlich kühle Luft! Hatten wir schon lange nicht mehr.
Leider hatte ich in den letzten Wochen immer mal wieder mit Fieber zu kämpfen und auch auf der komfortabelen Fahrt bekam ich wieder einen dieser Schübe. Als es sich die nächsten Tage nicht besserte und zusätzlich noch bislang nicht vorhandene Probleme beim "Wasserlassen" auftraten, nützte es nix und es musste ein Krankenhaus aufgesucht werden, um der Sache nachzugehen.
Nach einigen Untersuchungen, die mal sowas von gut durchorganisiert waren, war die Ursache klar. Malaria und Dengue negativ, aber dafür eine akute Blasenentzündung mit einer vermutlich verschleppten Harnwegsinfektion. Herzlichen Glückwunsch! Sie werden die nächsten Tage Rasierklingen pinkeln! Um die Rasierklingen kontrolliert ausscheiden zu können, durfte ich auch gleich da bleiben und eins der schönen Krankenzimmer beziehen. Open End war nun angesagt und zweimal täglich gab's Antibiotika-Infusionen.
Die Versorgung im Krankenhaus (Chiangmai Ram Hospital) war wirklich sehr gut und das beste war, dass Yps mit untergebracht wurde. Ist bei den Thais so üblich. In den Nachbarzimmern haben sich teilweise ganze Familien einquartiert, weil Oma oder Opa krank war. Family-Style! Somit hatten wir ne neue Bude, die ausstattungsmäßig auf unserer bisherigen Reise ganz weit vorne liegt. Flatscreen und DVD-Player, W-Lan, Klima, Kochzeile, gefüllte Minibar, Sitzecke, Raucherbalkon und ein extrem komfortabeles Badezimmer mit Sitzdusche! Bezahlt wurde alles vom ADAC. Herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle für das Sponsoring und die tatkräftige Unterstützung!
Im Fullservice des Krankenhauses war auch ein deutschsprachiger Übersetzer enthalten, der sich im Laufe der Zeit als unbezahlbar und richtig netter Kerl herausstellte. Mr. Jonathan, ein deutscher Krankenpfleger, der perfekt Englisch und Thai spricht, kümmerte sich direkt um alles was Auslands-KV und sonstige bürokratische Dinge anbelangte. Einem netten Plausch zwischendurch war er auch nie abgeneigt und hat uns so den Krankenhausaufenthalt massiv erleichtert. Großes Kino war auch, dass er es geschafft hat, mein Visum um 30 Tage zu verlängern. Da ich ja bettlägerig im Krankenhaus, also somit auch nicht reisefähig war, um mein Visum mittels Visa-Run nach Burma zu verlängern, hat er alles in die Hand genommen und ich bekam meinen Stempel in den Reisepass.
Da wir beschlossen hatten unsere Tour durch Laos zu canceln und nach meiner Genesung wieder in den Süden Thailands zu reisen, musste nun nur noch Yps nen neuen Stempel in den Pass bekommen. Ihr blieb der Visa-Run nach Burma somit leider nicht erspart. Früh morgens hieß es für Yps rein in den teilklimatisierten Minivan und die 5 Stunden Fahrt nach Burma antreten. Ausstempeln, einmal über die Grenz-Brücke laufen, einstempeln und wieder 5 Stunden Minivanfahrt zurück. Sie hat sich wacker geschlagen und war abends recht erschossen wieder in Chiang Mai.
Nach 6 Tagen Krankenhaus wurden wir dann wieder feierlich in die Zivilisation entlassen. Nach einigem Hin- und Her mit der Abrechnerei zwischen ADAC und Krankenhaus, bekam ich dann auch endlich einen Tag später menen Reisepass wieder, so dass wir weiterreisen konnten. Laos war mittlerweile vom Reiseplan gestrichen und unsere Freunde, Fabian und Sonja, waren schon nach Ko Lanta in Südthailand vorgefahren. Da wir dieses Fleckchen Erde besonders mögen, haben wir uns nicht wirklich geweigert nochmal hierher zurück zu kehren.
Am 18.02.2012 ging es dann per Flieger mit Zwischenstop in Bangkok nach Krabi und anschließend mit Minivan und Autofähre weiter nach Ko Lanta. Da wir ja soviel Geld gespart haben (Danke ADAC ), und wir möglichst schnell nach Lanta wollten, gab's dann mal buisness class Flüge und nen Privat-Minivan. Man gönnt sich ja sonst nichts! Aber um ehrlich zu sein, sollte gesagt werden, dass die Holzklasse schon ausgebucht war und wir einfach nur schnell weg wollten. Nach rekordverdächtigen 6 Stunden waren wir gesund, wohlerhalten und völlig zufrieden an unserem Happy-Place angekommen. Hier werden wir vermutlich auch bis zum Ende unserer Asia-Wochen bleiben, um uns auf unser nächstes großes Ziel "Neuseeland" vorzubereiten und noch ne´ schöne Zeit mit Sonja und Fabian zu verbringen.
Also dann bis dann und charmante Grüße aus dem 36° C heißem Thailand nach Good Old Germany....
Jens & Yps
Super-VIP-Mega-Bus
Aufbruch: | 04.12.2011 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2012 |
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland
Australien