Auf der Suche nach...?
Alleppey und Kovalam
Kuz entschossen wähle ich mein nächstes Ziel - Alleppey - ein kleines Städchen umgeben nur von Backwaters, Dschungel und Reisfeldern. Abgelegen und ruhig, das hört sich gut an, den in Cochin ist mittlerweile die Hölle los. Die Aida hat angelegt und 3500 deutsche Touristen gebracht, was die ganze Stadt in Aufruhe versetzt, in jeder Zeitung hier wird groß darüber berichtet. Das soll dem Tourismus hier den großen Aufschwung geben und mir sagt es, Zeit zum Aufbrechen
Auf nach Alleppey, dort hab ich "ein ruhiges Plätzchen" gebucht. So geht es vom Bahnhof ertmal ein paar Kilometer raus aus der Stadt und dann ist Schluß mit Straße. Mein Fahrer erklärt mir, daß der Rest des Weges nur zu Fuß zurückgelegt werden kann. Aber er bringt mich hin und so laufen wir noch gut einen Kilometer einen kleinen Pfad direkt am Wasser lang. Ich überlege, oh je was hast du da eigentlich schon wieder gebucht Dann sind wir da - mitten im Paradies - ein kleines Bungalow, mit Terasse die bis direkt ans Wasser geht. Vor mir die unzähligen kleinen Kanäle der Backwaters und drum herum nix als Palmen und Wald. So läßt sich´s leben. Dazu noch eine Liege, die wie ein Steg übers Wasser reicht - das ist definitiv mein Platz. Hier lieg ich rum, trinke Tee und schaue den kleinen Reiskanus zu die übers Wasser schippern. Bis es langsam dunkel wird, die Moskitos geifen an, aber ich weiß mich zu wehren Nachts hört man hier nur das Plätschen des Wassers und alle Arten von Tieren, Vögel, Affen, Grillen, Frösche und keine Ahnung was da noch alle so lebt.Und für mich wirds Zeit ins Bett zu gehen.
Heute Morgen total Früh wach und nun will ich auch endlich raus aufs Wasser und durch die Kanäle schippern. Teile mir mit einer sehr netten Australierin einen kleinen Reiskahn und wir erkunden die kleinen Dörfer. Hier gibt es echt keine Straßen mehr und das ganze Leben passiert über die Wasserwege. Schulkinder kommen uns in kleinen Booten entgegen und auch viele Händler. Wir werden an Land gewunken, hier wird "Kokosbier" hergestellt, ob wir den mal probieren wollen. Na klar Süss und verdammt stark, ehr wie Wein - aber ich trinke mein Glas tapfer aus.
Zurück beschließe ich mich mal auf in die Stadt zu machen - mir gehen nämlich langsam die Zigaretten aus und ein Bier für den Abend will ich mir auch noch besorgen. Hier darf nämlich kein Alkohol ausgeschenkt werden, so muss man ihn sich selber besorgen. Da mir der Weg nicht so weit vorkam beschließe ich zu laufen und ich laufe und laufe, fast zwei Stunden bis ich endlich die Stadt erreiche (das war hart an der Grenze zu echtem Sport). Total planlos und zurück find ich auch nie wieder, aber erstmal muss was zu Essen her. Ein paar Einkäufe erledigen, nur Bier find ich nirgendwo. Und wo ich bin weiß ich schon lange nicht mehr. Lösung: brauch ein Tuk Tuk. Und wie gut, daß ich den Zettel mit dem Hotelnamen noch in der Hosentasche hab. Erkläre dem Fahrer, daß ich vorher aber noch irgendwo Bier kaufen möchte. Ok, dafür gibt es spezielle Verkaufsläden und zu einem Solchen bringt er mich dann auch. In der hintersten Ecke einer kleinen Gasse befindet sich eine Art "Hochsicherheitstrakt", total vergittert und streng bewacht, mit einer unendlich langen Schlange Männer davor. Ausschließlich Männer, die sich nun alle zu mir umdrehen und mich mit großen Augen anschauen. Hmm... ich wollt doch nur nen Bier kaufen. Dieses, und vor allem Schnaps, wird auch, ordentlich in Papier eingewickelt, durch kleine Luken der Gitter gereicht. Nur für mich wird das Gitter geöffnet und ich darf sogar hinein. Greife mir zwei Flaschen Bier, die auch schön eingepackt werden und dann nix wie weg. Noch nie hat sich so etwas Simples wie Bier kaufen so verboten angefühlt Dann geht es zurück und nun verzehre ich meine "Beute" - ganz in Gedanken und still auf der Veranda sitzend.
Bis eine Tür weiter, bei der Australierin, Panik ausbricht. Sie hat eine Spinne im Bad, ob ich ihr helfen kann. Nach den Bettwanzen und Kakerlaken fühle ich mich ja durchaus in der Lage dazu. Bis ich das Bad betrete, die Spinne ist groß wie meine Hand und so weit reicht mein Heldenmut dann auch wieder nicht. Gemeinsam holen wir jemandem vom Hotel, der sie beseitigt und uns auslacht, DAS war doch nur eine ganz Kleine. Dann mag ich die großen bitte nicht sehen. Und so beschließe ich mein zweites Bier auch noch zu trinken
Mittlerweile bin ich in Kovalam am Lighthousebeach gelandet - aber dazu das nächste Mal mehr...
Aufbruch: | 16.10.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 27.11.2011 |